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Can Can Coaster Premiere

Vorgeschichte:

Die Frage ist natürlich berechtigt, weshalb ich die neue Version meiner ehemaligen Lieblingsbahn im Park nicht schon früher unter die Lupe genommen habe, aber es hat sich einfach nicht ergeben. Das lag zum einen an den ziemlich heftigen Wartezeiten und wenn man eh nur 4 Stunden im Park ist, will man auch nicht noch 60 Minuten für eine einzige Attraktion anstehen. Zum anderen lag es aber auch daran, dass ich durchaus Respekt vor der Bahn hatte, denn meine letzte Erfahrungen mit kurvenreichen Achterbahnen, waren jetzt nicht erfreulich und wenn dir selbst der Kindergarten-Coaster Pegasus den Magen umdrehen lässt, bekommt man schon so langsam das Gefühl, dass man zu alt für den ganzen Mist wird.

Space Coaster vs. Moulin Rouge

Als bekennender Science Fiction habe ich das Weltraum-Thema einfach geliebt. Bin die alte Euro-Sat seit derem Start 1989 jahrelang gefahren. Ich liebte den Roboter am Aufzug, die kultige Rolltreppe und die blauen Neonröhren in den Wellblech-Wänden. Das ganze Design war unglaublich stimmungsvoll. Natürlich sah das heutzutage nicht mehr „perfekt“ aus, versprühte aber immer noch seinen einzigartigen Charme.

Das Moulin Rouge Thema hingegen ist jetzt nicht so unbedingt meins, zumindest wenn man es mit einem Coaster in Verbindung setzen soll. Man tauscht einen Flug durch die endlosen Weiten des Weltalls mit einem Nachtflug über Paris aus. Ich weiß nicht. Mir fehlt da irgendwie das komplette Eintauchen in eine andere Welt und irgendwie auch die ganze Spannung, welche die Moulin Rouge Thematik von sich aus einfach nicht mitbringt.

Die Queue

Die größte Veränderung gab es im Anstehbereich. Stand man früher gelangweilt vor der Rolltreppe rum, weil einfach nichts passierte, führt die Queue jetzt gefühlt durch den ganzen unteren Bereich der Kugel und weil das noch nicht genug ist, gibt es einen äußeren Anstehbereich, der sogar über die Blinde Elz hinweg durch den Schweizer Themenbereich führt. Aber auch wenn ich das Weltraum-Thema vermisse, muss man zugeben, dass die Queue wunderschön geworden ist. Vor allem in Verbindung mit der Musik. So ein klitzekleines bisschen taucht man in ab in eine andere Welt. Die Welt der Künstler, der Artisten, aus einem längst vergangenen Jahrhundert. Die Farben, die Beleuchtung, die Wände, da hat der Park sich wirklich Mühe gegeben, keine Frage.

Der Lift

Auch wenn uns während der Fahrt nach oben der alte Euro-Sat Soundtrack in epischer Orchester-Version begleitet, der Lift kann mit der alten Euro-Sat einfach nicht mithalten. Während man beim alten Lift zu keinem Zeitpunkt wusste, auf welcher Höhe man sich befindet, und sich dadurch ein Gefühl der Unendlichkeit breit machte, sieht man anhand des Eifelturms sofort, auf welcher Ebene man sich gerade bewegt. Die Anspannung hält sich dadurch in Grenzen. Was mir persönlich aber am meisten fehlt, ist der Countdown. Ten-Nine-Eight-Seven-Ignition Sequence start – Six – Five – Four – Three – Two – One – Zero – All Engines Running und ab ins Weltall. Das war die alte Euro-Sat und das war stets der beste Augenblick eines jeden Europa-Park Besuchs.

Die Fahrt

Die Fahrt hingegen ist der Hammer. Da gibt es nicht zu meckern und ich hätte es auch nicht für möglich gehalten. Das Layout entspricht in etwa der alten Euro-Sat Strecke und trotzdem fühlt sich der Can Can Coaster komplett anders an, denn die Bahn fährt jetzt butterweich durch die riesige Kugel. Als besonderes Schmankerl hat man zwei kleine Airtime Hügel eingebaut, vor allem der zweite macht so richtig schön Laune. Die Deko-Elemente sehen nicht schlecht aus, die Kurven sind richtig toll und der Can Can Soundtrack von Jacques Offenbach ist perfekt auf den Verlauf der Strecke abgestimmt.

Wesentlich sanfter ist vor allem die Schlussbremse geworden. Und auch wenn ich einiges an von der alten Bahn noch vermisse, die alte Schlussbremse vermisse ich garantiert nicht, sorgte die doch desöfteren für den ein oder anderen blauen Fleck

Fazit

Was das Moulin Rouge Thema angeht, bin ich immer noch hin und her gerissen. Auch wenn die Queue wirklich wunderschön geworden ist und ich die Amelie-Musik hier durchaus zu schätzen weiß, vermisse ich einfach die Weltraum Atmosphäre

Die Fahrt hingegen ist der Oberhammer. Die macht Laune, die macht Spaß, die fühlt sich so unglaublich gut an und das beste ist, ich verspüre trotz der Kurven keinerlei Rücken oder Nackenschmerzen. Von der Übelkeit der kleineren Pegasus Kurven war hier auch nix zu merken. Die alte Euro-Sat hat süchtig gemacht, aber der Can Can Coaster tut das auch. 🙂

Bewertung:  [rating stars=“5.5″]

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