Nachtrag: Februar 2024 – Rulantica Premiere
Es mutet schon nahezu unheimlich an, dass wir es in all den Jahren nicht geschafft haben, Rulantica einmal einen Besuch abzustatten. Die Gründe sind vielfältig. Zunächst einmal machte uns die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung, aber auch weitere Krankheiten und Grippewellen sorgten dafür, dass wir den ein oder anderen festeingeplanten Besuch spontan absagen mussten.
Fairerweise muss man aber auch sagen, dass es die letzten beiden Jahre letztlich am Geld scheiterte. Geht man da zu fünft hin, ist man locker mehr als 200 Euro los und mir Verlaub, wenn ich schon so viel Geld ausgeben muss, dann doch nicht in einem Spaßbad, dann fahr ich lieber 500 Meter weiter und verbringe einem Park im Europa-Park.
Da wir aber inzwischen alle eine Jahreskarte haben, und der Park in den weniger ausgelasteten den Resort Pass-Besitzern vergünstigten Eintritt gewährt, packten wir die Gelegenheit bei Schopfe und machten uns Ende Februar gemeinsam auf unsere erste Reise nach Rulantica
Let the Journey begin
Schon der Eingangsbereich ganz restlos überzeugen. Es gibt eine große Halle, daneben ein Shop und daneben die Bändchen Ausgabe. Keine Ahnung mehr, wie das funktionierte, aber es ist ganz praktisch. Denn mit den Armbändern kann man sowohl seinen Spint abschließen, also auch „problemlos“ im Spaßbad überall bezahlen. Ob an den Imbissbuden, am Pizzastand oder an der Cocktailbar. Problemlos habe ich in Gänsefüßchen gesetzt, weil man natürlich seine Ausgaben halbwegs im Blick haben sollte um am Ende nicht das böse Erwachen zu bekommen.
Es ist unglaublich sauber und geräumig und vor allem schön hell. Auch in den Umkleidekabinen hat man genügend Platz um sich entspannt seine Badeklamotten anzuziehen. Danach verstaut man seine Sachen im Spint, nimmt noch eine kurze Dusche und los geht’s in Spaßbad.
Wenn man als Vergleich nur die Center Park Bäder oder das Tropical Island kennt, dann spielt hier im Eingangsbereich Rulantica deutlich in einer anderen Liga, denn die Thematisierung kann hier voll und ganz überzeugen. Aber was hat Rulantica schwimmbadtechnisch zu bieten, das ist die große Frage.
Die Halle der Götter
Ich bin zugegeben kein Freund mehr von diesen wilden Wasserrutschen, schon gar nicht, wenn man sie mit einem Reifen durchfahren muss. In den engen Röhren bekomme ich leicht Platzangst. Da die Kids die Rutschen zum Teil noch gar nicht alleine fahren dürfen, richteten wir unseren Fokus eben auf das, was Rulantica sonst noch so zu bieten hat.
Ein bisschen skeptisch war ich vor unserem Besuch was den Wohlfühlfaktor in dieser großen Halle angeht. Denn ich kenne Spaßbäder nur in Form von subtropischer Thematisierung. Dort gibt es dann überall diese herrlichen Fake-Palmen und meistens ist es schön verwinkelt und kuscheliger als in einer überdimensionierten Halle Marke Rulantica.
Die Skepsis war unbegründet, Rulantica ist der Hammer. Betritt man die Halle wird man von seinen Eindrücken förmlich erschlagen. Schon die Tropfsteingrotte zu Beginn ist thematisch ein Highlight, aber auch das Wellenbecken, die Kinderwelt Trolldal oder der Skip Strand überzeugen auf ganzer Linie.
Ein bisschen Sorge hatte ich noch bezüglich der Temperaturen in der Halle, da oft zu lesen war, es sei zu kalt. Konnte ich jetzt so nicht nachvollziehen, weder in der Halle, noch in den Becken.
Wir stürzten uns zunächst ins Wellenbecken, welches seinen Namen alle Ehre macht, denn die Wellen waren schon ordentlich. Machte aber gut Laune und war ein perfekter Start in unser Abenteuer Rulantica
Snorri’s Saga
Kommen wir zu unserem absoluten Highlight. Snorri’s Saga. Für mich das perfekte Fahrgeschäft eines Spaßbades. Man legt sich gemütlich in einen Reifen und lässt sich dann einfach von der Strömung treiben. Einmal rund um die ganze Halle, gefühlt eine Ewigkeit, in Wahrheit vielleicht so etwa 10 Minuten. Und ich sage euch: Mehr Entspannung geht nicht.
Damit man bei der Fahrt nicht Gefahr läuft, vor lauter Entspannung auch noch einzuschlafen, hat man den Ride unfassbar schön thematisiert. Man fährt durch einzelne Höhlen vorbei und trifft auf einige Bekannte, die wir schon aus dem Snorri Darkride im Europa-Park kennen.
Ich selbst hab es an diesem Abend auf drei Fahrten gebracht, aber die Kids bekam man praktisch gar nicht mehr aus der Attraktion heraus, die drehten eine Runde nach der anderen. Ganz ehrlich, selbst wenn man wie meine Wenigkeit kein Fan von Wasserrutschen ist, alleine für Snorri’s Sage lohnt sich der Besuch in Rulantica. Was ein Traum 🙂
Das nächste Mal brauch ich eine Wasserschutz-Hülle für mein IPhone, damit ich während der Fahrt auch noch ein paar Fotos knipsen kann.
Wir haben Hunger
Tja, wer kennt das nicht. Schwimmbäder machen hungrig. Wobei das bei mir schon fast Pawlow-Ausmaße annimmt, denn sobald ich Schwimmbad-Chlor rieche, bekomme ich Hunger. Und worauf? Natürlich auf fettige Schwimmbad-Pommes.
Was man hier so über die Snacks und Restaurants im Rulantica so gelesen hat, klang nicht wirklich überzeugend. Zu teuer und qualitativ einfach eher mau, sprich das Preis-Leistungsverhältnis passt hier nicht. Dementsprechend gering setzten wir dann auch unsere Erwartungshaltung an.
Doch was soll ich sagen, die Pizza im Lummalunda war gar nicht einmal so schlecht, schmeckte mir persönlich sogar deutlich besser, als die Venezia-Pizza im Europa-Park. Dadurch, dass es die auch in Kinderportionen gab, hielten sich unsere finanziellen Ausgaben glücklicherweise in Grenzen.
Später gab es im Snekkjas noch Chicken Nuggets mit Pommes. Theoretisch genau das richtige Schwimmbad-Essen, aber die Pommes waren so genannte Fliegerpommes. Sprich keine langen, dünnen. Somit als Schwimmbad-Pommes nur bedingt geeignet. Geschmacklich solide, aber halt nicht das, was man im Schwimmbad essen möchte.
Alles in allem war es aber überraschend in Ordnung und teilweise besser als das, was man in den EP-Restaurants so anbietet.
Spaßbad-Atmosphäre
Natürlich hab ich nicht die ganze Zeit mein Smartphone mitgeschleppt, daher habe ich für meine Verhältnisse auch relativ wenige Fotos geknipst. Denke aber, man kann auf den Fotos hier ganz gut die Atmosphäre erkennen. Vor allem als es dann draußen dunkel wurde und sich das Bad auch langsam leerte, erstrahlte Rulantica in voller Schönheit. Die Beleuchtung ist einfach zauberhaft und sorgt für ein wunderbar stimmiges Ambiente.
Was haben wir am Abend noch so getrieben? Wir haben eine Runde mit dem Tønnevirvel gedreht, quasi eine Mischung aus Kaffeetassen und Splash Battle. Unglaublich spaßig, aber auch unglaublich kalt. Klar war der Außenbereich beheizt, das nutzt aber nix bei knapp über 0 Grad Außentemperatur. Wir plantschten noch etwas im Außenbecken, gönnten uns einen alkoholfreien Cocktail an der Bar und ließen es uns in der Lagune noch gut gehen.
Des Weiteren tobten sich die Kids am Hoppablad aus und versuchten dabei mehrmals verzweifelt über die Plastikinseln zu balancieren. Außerdem rutschten wir noch etwas mit den roten Rutschen Överstor und Översnabb oder so ähnlich. Mein Gott, die Namen kann sich kein Mensch merken. Und last but not least die Bonus Runde bei Snorri’s Saga.
Feierabend
Wir waren deutlich länger da, als eigentlich eingeplant. Wir haben in den Center Parks die Erfahrung gemacht, dass die Kids nach 2 Stunden Spaßbad meistens komplett kaputt sind und gingen daher davon aus, dass die in Rulantica selbst mit Pausen auch höchstens eine Stunde länger aushalten. Pustekuchen. Glaub, wir hatten alle so viel Spaß, dass eigentlich auch keiner nach Hause fahren wollte.
Also noch eine letzte Runde Snorri’s Saga (und noch eine und noch eine) und dann war aber wirklich Zeit nach Hause zu fahren. Also alle Mal umziehen, Haare föhnen (Ich hasse das), unsere Bändchen abgeben und tief durchatmen, dass wir kein Vermögen ausgegeben haben, dann ab ins Auto und alle schlafen, bis auf meine Wenigkeit. Schließlich muss ich ja noch fahren.
Auf dem Weg zwischen Parkplätzen und Schwimmbad standen übrigens noch jede Menge Weihnachtsbäume. Ende Februar. Nach Fasching. Das fand ich dann doch ein bisschen befremdlich. Aber nicht ganz so schlimm wie Stille Nacht Ende November auf dem Europa-Park Parkplatz
Fazit:
Besser spät, als nie, sagt ein altes Sprichwort. Und nie war es treffender, als heute Abend. Ich hätte nie im Traum daran gedacht, dass Rulantica so bei uns einschlägt. Vorher stellte man sich immer wieder die durchaus berechtigte Frage: Wozu so viel Geld ausgeben, wenn man eh keine Rutschen fährt. Aber Rulantica hat eben deutlich mehr zu bieten, als halsbrecherische Rutschen, bei denen man auch noch 20 Minuten anstehen muss.
Die ganze Atmosphäre, vor allem in der Dunkelheit ist absolut bezaubernd und sucht ihresgleichen. Die Musik, die Beleuchtung, die ganze Stimmung, einfach fantastisch. Und wenn man dann seine Runden mit Snorri’s Saga drehen kann ist man sowieso wunschlos glücklich und total tiefenentspannt.
Das war unser erster Besuch in Rulantica und definitiv nicht unser letzter. Könnte mir auch mal vorstellen, an einem heißen Sommertag dort vorbeizuschauen und den Svalgurok-Turm draußen genauer unter die Lupe zu nehmen. Der hat wenigstens ein paar Rutschen, die sogar ich fahren würde.
Top 5 Attraktionen:
1. Snorri’s Saga
2. Surf Fjørd
3. Överstor
4. Tønnevirvel
5. Frigg Tempel
Attraktionen Gesamt: 15 (8)
Anzahl Schritte: 9.919
Kilometer: 7,57
Show:
–
Games:
–
Essen:
Lumålunda – Pizza Salami
Snekkjas – Chicken Nuggets mit Pommes
Trinken:
–