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Nachtrag: März 2024 – Wilhelma Stuttgart

Sie stand schon wieder viel zu lange auf unserer To-Do Liste, die Wilhelma in Stuttgart. Das letzte Mal während der Corona-Pandemie besucht und das ist jetzt auch schon wieder 4 Jahre her. Kinder, wie die Zeit vergeht. Der Hauptgrund, wieso wir hier seit 4 Jahren nicht mehr waren, ist die Baustellensituation auf der A8 und der vorprogrammierten Staus, die eine Fahrt nach Stuttgart häufig zu einer Tortur machen

Aber nachdem letztes Jahr ein paar Koalabären Einzug in den schönen Zoo erhielten, was es jetzt wirklich an der Zeit, sich mal wieder auf den mühsamen Weg ins Schwabenland zu machen. Und immerhin sind die Bauarbeiten in Stuttgart rund um die Wilhelma so weit abgeschlossen, dass der Hauptverkehr inzwischen durch den Rosengarten-Tunnel geleitet wird und man somit keinen Stau unten an der ominösen Wilhelma-Kreuzung mehr hat. Und da wir relativ früh unterwegs waren, gab es auch kein Parkplatz-Problem für uns

Anfang im Ameisenhaus

Während wir in meiner Kindheit häufig den Weg der klassischen Acht gegangen sind und direkt im Kakteen & Palmenhaus anfingen, starteten wir unseren letzten Wilhelma Besuche stets mit der Vogelfreiluftanlage und dem Insektarium. Hier gibt es jede Menge eklige Krabbeltierchen zu bewundern und Arachnophobiker sollten besser einen großen Bogen um das Gebäude machen, denn hier gibt es richtig schön groß und dicke Vogelspinnen zu bewundern. Aber auch Kakerlaken und Riesenheuschrecken treiben hier ihr Unwesen

Schön hingegen ist das Schmetterlingshaus, welches die beiden Insektenhäuser miteinander verbindet. Hier zwischen den ganzen bunten Schmetterlingen kann man gut und gerne eine Stunde verbringen, denn man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus und mit etwas Glück landet der ein oder andere Schmetterling dann auch auf deiner ausgestreckten Hand. Die Flughunde hingegen hängen faultiermäßig den ganzen Tag von den Ästen herunter ohne sich zu bewegen.

Abenteuer Amazonas

Nachdem sich die Kids eine Runde auf dem großen Spielplatz austobten, stand als nächstes das Amazonien-Haus auf der Speisekarte. Das ist zwar optisch durchaus imposant, aber was die Hülle der Tiere angeht, die sich hier so rumtreiben, ist das Ganze doch recht überschaubar. Da gefällt mir das Exotenhaus im Karlsruher-Zoo doch deutlich besser, da es einfach viel abwechslungsreicher gestaltet ist.

Wenigstens konnten wir im dann aber im Vergleich zu unserem Corona-Besuch vor vier Jahren auch endlich wieder das ganze Gebäude betreten und so auch die riesigen Fische im Aquarium bewundern, die mit ihren 200 Kilo doch ein ordentliches Gewicht auf die Waage bringen. Den Namen dieser Viecher kann ich mir aber grundsätzlich nie merken. Daher an dieser Stelle ein für alle Mal. Sie heißen: Arapaima Pirarucu. Alles klar?

Down Under – Terra Australis

Die Koala-Bären in der neuen Australien-Anlage waren eigentlich der Hauptgrund, weshalb wir nach 4 Jahren Pause endlich mal wieder nach Stuttgart gekommen sind. Die knuffigen kleinen Bärchen hingen dann auch schlafend in ihren Bäumen. Bisschen schade, weil so richtig zu Gesicht bekommen, haben wir die Tiere somit nicht.

Trotzdem muss man sagen, dass die Australien-Anlage wirklich schön geworden ist und es sogar einen kleinen Nachttier-Abschnitt gibt, der seinem Namen alle Ehre macht. Denn hier ist es so dunkel, dass man praktisch gar nichts mehr sieht. Früher gab es im Maurischen Kakteenhaus auch einen Nachttierkeller, den fand ich als Kind immer total faszinierend.

Im Außenbereich der Anlage wird auch noch eifrig weiter gewerkelt, da darf man sich in den kommenden Monaten sicher noch auf die ein oder andere Erneuerung freuen. Alles in allem eine wirklich schöne Anlage geworden.

Raubtier und Elefantenanlage

Wenigstens müssen wir heute keinen Kinderwagen mehr den Wilhelma-Berg hochschieben, denn das fiese Teil zieht sich ganz schön und ist gerade für Asthmatiker zur Heuschnupfen-Saison wahrlich kein Spaß.

Dieser Teil der Wilhelma schaut so aus, als wäre die Zeit hier stehen geblieben, So richtig schön 70er Jahre like. Für die Tiere waren diese engen Gehege damals sicher kein Spaß und zum Glück haben sich die Zeiten geändert und die meisten dieser Käfige sind inzwischen leer. Gerade das Löwengehege ist doch sehr großräumig.

In der Elefantenanlage trifft man neben den Elefanten auch auf ein Nashorn, ein paar Flusspferde und ein Schabrackentapir. Sonderlich aufregend ist dieser Teil der Wilhelma ansonsten aber nicht, weshalb wir hier auch schnell wieder draußen waren.

Mittagspause auf dem Schaubauernhof

Hier oben hat sich in den letzten 4 Jahren so einiges getan und es wird auch weiter fleißig an einer neuen Tigeranlage gebaut. Auf dem Bandipur-Platz gibt es ein neues Café welches heute leider geschlossen hat. Das machte von außen her einen recht hübschen Eindruck und gefällt uns deutlich besser als das Restaurant auf dem Schaubauernhof.

Wir hatten wirklich Hunger und bei einer Portion Pommes kann man einfach nicht nein sagen. Und die Pommes schmeckten sogar erstaunlich lecker. Zum Nachtisch gab es dann noch ein Cornetto-Nuss Eis.

Bei den Hausschafen entdeckten wir ein neugieriges, kleines Schäfchen, welches noch recht wacklig auf den Beinen war und wie sich herausstellte gerade ein paar Tage vorher das Licht der Welt erblickte.

Affenhaus, Savannen-Anlage und jede Menge Mammutbäume

Wir schauten uns heute sogar etwas im Menschenaffenhaus um, denn die Gorillas und die Bonobos waren überraschend aktiv. Die Anlage ist wirklich gigantisch, ich kann mich noch gut an früher erinnern, als die Affen in ihren engen Käfigen saßen, aber hier hat man wirklich nachgebessert und den Tieren eine tolle Anlage spendiert.

Direkt neben dem Affenhaus befindet sich die Savannen-Anlage, wo wir Zebras, Erdmännchen und Giraffen beobachten können. Und heute haben wir sogar die Okapis samt Jungtier gesehen, die hatten sich bei unserem letzten Besuch nämlich verdammt gut versteckt.

Vorbei an den beeindruckend Mammutbäumen ging es dann über die Greifvogelanlage hinunter zu den subtropischen Terrassen. Den Umweg über die Bären und die Südamerika-Anlage schenkten wir uns auch dieses Mal wieder, da sich am Himmel dunkle Wolke zusammenbrauten und es förmlich nach Regen aussah.

Subtropische Terrassen im Schnelldurchlauf

Langsam aber sicher fielen dann auch schon die ersten Regentropfen, was eigentlich jammerschade war, denn jetzt kommt endlich mein Lieblingsteil in der Wilhelma. Die Subtropischen Terrassen und das Landhaus im Maurischen Stil. Hier auf den tropischen Terrassen findet man viele hübsche Vögel, die so klangvolle Namen wie: Chaco Chachalaca haben. Dazu gibt es jede Menge Papageien, von denen einige sogar sprechen konnten. Schon faszinierend, diese Vögele.

Das Kakteenhaus ließen wir heute außen vor, da wir eigentlich nur noch schnellstmöglich in Richtung Aquarium + Terrarium unterwegs waren. Der Regen nahm noch etwas zu und wir hatten auch nicht wirklich Lust jetzt noch einmal großartig nass zu werden.

Der Seerosenteich

Tja und dann wurde es auch nichts mit schönen Fotos von den blühenden Magnolienbäume rund um den Seerosen-Teich. So ein Mist aber auch, das haben zeitlich einfach nicht gut geplant. Gerade im Frühling ist dieser Abschnitt der Wilhelma mit seinen alten Mandelbäumen rund um den Seerosenteich inmitten der maurischen Gärten einfach ein Traum. Okay, ja, die Seerosen sind Mitte März natürlich noch nicht zu sehen, dafür aber eben die Mandelbäume.

Ich ließ es mir aber nicht nehmen, auch im Regen das ein oder andere Foto zu knipsen, der Rest der Familie nahm den Umweg über den Bogengang mit Fliesensternen. Wir trafen uns dann unten wieder am Aquarium-Eingang

Aquarium und Terrarium

Hier könnten unsere Kids Stunden verbringen. Und für mich nach wie vor, was Tiere angeht auch der faszinierendste Teil der Wilhelma. Denn hier gibt es unzählige faszinierende Meeresbewohner zu bewundern. Und es ist alles dabei, von der Krake, bis zum Zitteraal, vom giftigen Kugelfisch, bis zu einem kleinen Hai. Von Seepferdchen bis zu japanischen Rotfeuerfischen und riesigen Langusten.

Dazwischen gibt es einen schönen Abschnitt, auf welchem wir Bekanntschaft mit giftigen Schlangen und großen Krokodilen machen dürfen. Und dazwischen jede Menge Terrarien mit Leguanen, Geckos und anderen Echsenarten.

Im Grunde genommen könnten sich unsere Kids auch den ganzen Weg durch den Zoo sparen, denen würden Aquarium/Terrarium hier im unteren Teil der Wilhelma vollkommen reichen

Finale im Palmenhaus

Inzwischen hatte es aufgehört wieder zu regnen und da wir noch etwas Zeit hatten, schauten wir uns dann zum Schluss noch das Palmenhaus an. Auch hier hat sich in den letzten 30 Jahren nicht wirklich viel geändert, ich mag immer noch den Duft da drin. An der Seite des Palmenhauses kann man aber inzwischen noch ein paar Tierchen bewundern, sofern man sie auch findet. Angeblich soll hier irgendwo ein Gürteltier rumrennen, welches sich aber gut versteckt hielt. Diese Teil war während der Corona-Pandemie für Gäste nicht zugänglich.

Das war es dann für heute, wir gingen zurück zum Parkplatz und machten uns auf den Weg nach Filderstadt, wo wir im Cafe de Sol zu Abend aßen.

Fazit

Die Wilhelma, immer eine Reise wert und dank Landesfamilienpass auch bezahlbar. Hier kann man gut und gerne einen ganzen Tag verbringen. Okay, die Fahrerei nach Stuttgart nervt, aber die Staus hielten sich einigermaßen in Grenzen. Bin mal gespannt ob ich das überhaupt noch erlebe, dass die A8 nach Stuttgart einmal baustellenfrei sein wird.

Das einzige was mich bei Zoobesuchen ärgert ist der fehlende Zoom meines Iphones. Jedes Mal nach einem Besuch in einem Tierpark spiele ich mit den Gedanken mir doch nochmal eine DSLR-Kamera zuzulegen. Naja, mal schauen, was die nächsten Monate noch so mit sich bringen.

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