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Nachtrag: April 2024 – Tripsdrill

Die Kommunionkinder hatten am Montag nach dem weißen Sonntag einen freien Tag und da wollten mein Sohn und ich endlich mal die Gelegenheit beim Schopfe packen und uns zu zweit auf den Weg nach Tripsdrill zu machen, denn dort stand schließlich die ein oder andere Achterbahn, die wir bisher noch nicht gefahren sind. Europa-Park wäre durchaus auch eine Option gewesen, aber nach dem die letzten Besuche noch gar nicht so lange her waren und wir im Herbst letztes Jahr den festeingeplanten Tripsdrill-Besuch wetterbedingt absagen mussten, fiel die Wahl auf den schönen Freizeitpark im Schwabenländle.

Ich war auch noch so naiv und dachte mir, ein halber Tag Urlaub unter der Woche nach den Osterferien reicht locker, ich rechnete eigentlich nicht mit einem wirklich vollen Park.

Tausendmal Tausendfüßler

Zum Start weg rutschten wir zunächst auf der Altweibermühlen-Rutsche. Die ist nicht so ganz mein Fall, da die Matten ziemlich unbequem sind und gerade an so warmen Tagen wie heute, konnten die ganz schön piksen. Und ja, es war wirklich warm. Im Grunde genommen viel zu warm für einen Tag Anfang April, aber daran wird man sich wohl mehr und mehr gewöhnen muss.

Die erste richtige Bahn des Tages war dann der Rasende Tausendfüßler. Wir ließen sämtliche Flatrides und Themenfahrten heute außen vor, da wir uns voll und ganz auf die Action-Attraktionen konzentrieren wollten. Der rasende Tausendfüßler bildet da eigentlich den perfekten Einstieg, nur ist das eine Bahn, die eigentlich nicht mehr wirklich vertrage und dementsprechend auch nicht wirklich allzu gerne fahre. Das Problem sind die unbequemen Sitze, die Büge und die Tatsache, dass man während der Fahrt ständig hin und her rutscht. Außerdem schlägt sie einfach und das ist etwas, dass ich bei Achterbahnen nun gar nicht mag.

Egal, eine Fahrt muss sein und eine Fahrt reicht auch. Denn als nächstes stand das Waschzauber-Rafting aus dem Programm und hier mussten wir dann doch mit entsetzen feststellen, dass der Park deutlich besser besucht war, als wir ursprünglich angenommen hatten, es verteilte sich halt alles nur auf den hinteren Teil des Parkes. Also gleich mal 25 Minuten Schlange stehen. Immerhin führte uns die Queue durch das alte Waschhaus und ist schön thematisiert.

Das Rafting selbst hatte ich etwas zahmer in Erinnerung, wir bekamen aber heute mal wieder die volle Ladung Wasser ab, was bei diesen Temperaturen dann aber zu verschmerzen war.

Badewannenfahrt zum Jungbrunnen

Vor der Wildwasserbahn in Tripsdrill hatte ich zugegeben etwas Respekt, denn die hatte ich doch recht heftig in Erinnerung. Meine letzte Fahrt dürfte inzwischen schon über 20 Jahre her sein, aber ich kann mich noch wage daran erinnern, dass zumindest der große Drop mit ordentlich hohem Tempo daher kam.

Die Queue-Line ist auch hier recht witzig gestaltet, was auch gut so war, denn auch hier mussten wir wieder rund 20 Minuten anstehen. Was hier auch sofort auffällt ist die Gestaltung der Boote, denn man fährt hier nicht in klassischen Logflumes sondern wie der Name schon sagt, in hübsch gestalteten Badewannen.

Die Fahrt beginnt dann relativ gemächlich über einen kleinen Drop bevor wir dann in einen Darkride-Part einfahren, der uns die Geschichte des Jungbrunnen erzählt. Das ist in der Tat recht hübsch geworden, keine Frage. Danach folgt dann etwas überraschend, wenn man vorher keine Onride-Videos angeschaut hat, ein Rückwärtsfahrt. So was brauch ich bei Wildwasserbahnen nicht unbedingt.

Dann geht es endlich hoch zum großen Drop, einem wunderschönen Turm und man saust mit einem irren Tempo hinab in die Tiefe. Die Erinnerung täuschte nicht, das ist nochmal eine ganze Spur schneller als man das von anderen Wildwasserbahnen gewohnt ist. Für meinen Sohn war es leider etwas zu schnell, denn der rutschte nach vorne und hat sich ziemlich übel die Nase angeschlagen.

Für mich ist die Bahn definitiv ein Highlight im Park, ob mein Sohn nach dieser doch recht schmerzhaften Erfahrung hier so schnell noch einmal einsteigt, bleibt abzuwarten.

G’Sengte Sau

Noch mieser hatte ich die G’Sengte Sau in Erinnerung. Die war eigentlich der Grund dafür, dass ich um Wilde Maus Achterbahnen jahrelang einen riesengroßen Bogen gemacht habe. Umso überraschender ist es, dass sich der Matterhornblitz die letzten Jahre ja zu einer meiner Lieblingsbahnen im Europa-Park gemausert hat.

Hier war die Wartezeit dann echt am längstens. Über 30 Minuten. Und das unter der Woche außerhalb der Ferien wohlgemerkt. Gut, Wilde Maus Achterbahnen haben seit jeher keine großartige Kapazität, aber das hier war schon eine Ansage. Wenigstens ist auch diese Queue-Line recht hübsch thematisiert, es zog sich aber trotzdem wie Kaugummi.

Die Fahrt? Furchtbar. Die Wilde Maus Kurven waren deutlich intensiver als im Europa-Park, was aber kein Problem darstellte. Auch die Bunny-Hopps machten richtig Laune, weil man doch so ein kleines bisschen Airtime spüren konnte. Danach folgte aber eine Doppelhelix mit richtig engen Kurven und da war dann Feierabend. Genau das, was ich partout nicht vertrage. Je enger, desto schlimmer. Und mir hat es hier richtig auf den Magen gedrückt, so dass mir danach erstmal speiübel war. Das hatte schon fast Schiffschaukel-Niveau, ich brauchte dringend eine Pause.

Mammut – Das erste Mal

Es folgte meine erste Fahrt mit der Holzachterbahn Mammut. Die Bahn, die ich genau wie Heidi-The Ride eigentlich vor Wodan fahren wollte. Zum warm werden, sozusagen. Die Mammut ist nicht ganz so hoch wie Wodan, folglich auch nicht so schnell wie Wodan und angeblich fährt sich die Bahn auch etwas sanfter.

Wartezeiten hier lagen bei 25 Minuten, was aber für eine Holzachterbahn eher human ist und ich die Zeit auch benötigte, damit sich mein Magen wieder halbwegs beruhigen konnte. Die Thematisierung rund um ein altes Sägewerk ist nett, aber natürlich kein Vergleich zu der epischen Wodan-Queue-Line. Immerhin konnte man sich hier die Sitzreihe aussuchen und wir wählten standesgemäß einen mittleren Platz für unsere Premierenfahrt.

Mein Fazit zur ersten Fahrt: Mammut ist eine super Spaßmaschine. Im Vergleich zu Wodan mehr als nur eine Nummer kleiner. Die Bahn fährt sich deutlich sanfter und bei weitem nicht so intensiv wie ihr Pendant im Europa-Park. Während man bei Wodan aus dem Adrenalinrausch gar nicht mehr rauskommt, weil die Bahn einem keine Zeit zum Atmen gibt, fährt Mamut in einem höchst angenehmen Tempo ihren Stiefel runter Man nimmer wesentlich mehr von der Umgebung war und hat bei den Airtime-Hügel so Zeit genug, die Arme hochzuheben.

Für mich die beste Attraktion, die ich je außerhalb des Europa-Parks gefahren bin und ich glaube kaum, dass diese Bahn 2024 hier noch getoppt werden kann, denn ich sehe weder in Plopsa-Land noch in Efteling einen großartigen Konkurrenten. Ich freu mich jedenfalls schon mächtig auf meine nächste Fahrt mit Mammut 🙂

Pause und noch einmal Altweibermühle

Den totalen Adrenalinflash bietet Mammut keineswegs. Ich weiß jetzt, warum die Achterbahn häufig noch in die Sparte Family-Coaster eingeordnet wird. Auch wenn sie deutlich furchteinflößende aussieht, als sie letztlich ist. Nichtsdestotrotz brauchten wir erneut eine kleine Pause, zumal wir keine Lust hatten, beim Waschzauber-Rafting noch einmal eine halbe Stunde anzustehen.

So bekam mein Sohnemann seinen obligatorischen Crepes, während ich gemütlich meinen Latte Macchiato schlürfte. Dabei sahen wir uns im Musikpavillon die Schwäbischen Fideler an. Was die für ein Lied spielten, habe ich aber schon wieder vergessen.

Mein Sohn wollte dann unbedingt noch einmal mit der Altweibermühlen-Rutsche fahren. Meinetwegen, schnappen wir uns nochmal eine dieser stechenden Seilmatten und schleppen uns die nicht enden wollende Holztreppe im Mühlenturm hoch.

Mit Volldampf in den Feierabend

Ein Family Coaster stand noch aus. Volldampf. Wurde vor ein paar Jahren zusammen mit Hals über Kopf eröffnet. Zunächst einmal fährt man rückwärts den Spike hoch, launcht dann dann den Spike runter, dann fährt man die Strecke vorwärts bis zum nächsten Spike und dann nochmal rückwärts. Weder sonderlich hoch, noch sonderlich schnell. Keine Loopings, keinen Helix. Sollte doch eigentlich machbar sein?

Nun ja, ihr wisst was ich von Rückwärtsfahrten halte. Nämlich gar nix. Wobei ich zugeben muss, dass der Start wirklich ein absolutes Highlight ist. Gerade wenn man etwas weiter hinten sitzt, ist der Spike doch ordentlich hoch und man hat halt keinen blassen Schimmer wann die Fahrt losgeht. Hätte man bei der Hälfte der Bahn einfach aussteigen können, hätte ich die Bahn dann auch dementsprechend gefeiert. Doch dann kam das Unheil mit der Rückwärtsfahrt und ihr könnt euch schon ausdenken, wie ich das vertragen habe. Richtig, gar nicht. Das setzte nach meinem G’sengte Sau Dilemma heute echt noch die Krone auf, was ich wirklich nicht gebraucht hätte.

Finale

Es ging noch ab in die Altweibermühle, wo glaube ich am Ende sogar neuer Hindernisse hinzugefügt wurden. Konnte sogar bei einigen Hindernissen halbwegs mitmachen, ohne mir die Knochen zu brechen. Ist jetzt zwar kein wirklich aufregendes Funhouse Marke Vialla Fiasko im Toverland, aber dennoch hat es seinen Charme, da das Teil ja inzwischen auch schon etliche Jahre auf dem Buckel hat.

Zum Abschluss tobte mein Sohnemann dann nochmal etwas auf dem Gaudi-Viertel Indoor Spielplatz rum, was aber alleine scheinbar nur halb so viel Spaß macht. Das war es dann auch für heute.

Fazit

War unterm Strich nicht ganz der Tag, den wir uns vorgenommen haben. Hätte nie im Leben daran gedacht, dass es unter der Woche außerhalb der Ferien so dermaßen voll in Tripsdrill sein könnte. Aber vermutlich waren wir nicht die einzigen im Park, die den schulfreien Tag nach der heiligen Erstkommunion ausnutzten. Wir verbrachten mehr Stunden in den Warteschlangen, als auf den Attraktionen. Was im Europa-Park kein Problem ist, da wir hier top thematisierte Queue-Lines haben, kann in Tripsdrill sehr anstrengend werden, vor allem da der Hauptgrund der schlechten Kapazitäten nicht unbedingt auf die hohe Besucherzahl zurückzuführen ist, sondern vielmehr die meiner Meinung nach viel zu geringere Anzahl an Operator.

Dass ich einige Bahnen partout nicht vertragen habe und mein Sohn sich auch noch übelst die Nase geprellt hat, sorgte jetzt auch nicht gerade für Superstimmung, zumal wir einen Tag nach der Kommunion auch beide noch ziemlich platt waren.

Als gebraucht würde ich den Tag aber dennoch nicht bezeichnen, denn immerhin sind wir zum ersten Mal Mammut gefahren und mit Verlaub, die Bahn rockt einfach und alleine dafür hat sich die beschwerliche Reise ins Schwabenland gelohnt 🙂

Top 5 Attraktionen:
1. Mammut
2. Badewannenfahrt zum Jungbrunnen
3. Waschzauber Rafting
4. Altweibermühle
5. Volldampf (Der Anfang)

Attraktionen Gesamt: 9 (8)
Anzahl Schritte: 7.548
Kilometer: 5,52

Show:

Games:

Essen:
Schneiderstube – Crepes

Trinken:
Schneiderstube – Latte Macchiato

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