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Juli 2024 – Geburtstag im Regen

Fast schon traditionell gehen wir Mitte Juni mit unserer Tochter in den Europa-Park, die hat nämlich ganz zufällig am gleichen Tag ihr Jubiläum, wie der Europa-Park auch. Da wir aber inzwischen alle unseren Resort-Pass haben, besuchten wir den Park an diesem Tag mit der ganzen Truppe.

Wir haben lange überlegt, ob wir unseren Besuch nicht verschieben sollten, denn der Wettergott sollte es ausgerechnet an diesem Tag nicht all zu gut mit uns meinen. Bereits am Vormittag zogen dunkle Regenwolken übers Land, der launische Sommer 24 zeigte sich auch an diesem Tag mal wieder von seiner schlechter Seite.

Die Pannenshow geht weiter

Auf den Wetterfrust folgte dann aber spätestens auf dem Parkplatz die freudige Überraschung: Der Park war an diesem Tag wider Erwarten erfreulich leer. So leer wie die ganze Sommersaison noch nicht. Es bewahrheitete sich also die These, dass Regentage die besten Tage für einen Besuch im Park darstellen.

Den Start kennen wir ja inzwischen von unseren letzten Besuchen. Voletarium vs. Can Can Coaster und so machten sich mein Sohn und meine Wenigkeit direkt auf den Weg nach Frankreich, wo humane 20 Minuten Wartezeit beim Can Can Coaster angezeigt wurden. Dummerweise folgte die Ernüchterung alsbald, denn kurz vor der Station erlebten wir unser Deja-Vu aus dem letzten Besuch. Damals fuhr Arthur nicht und nun ereilte ausgerechnet den Can Can Coaster das gleiche Schicksal. Vollkommen entnervt gaben wir nach weiteren 20 Minuten auf und ertränkten unseren Pannenfrust durch leckere, frisch in fettgebratene Churros aus Bella Italia.

Es folgte ein kurzer Blick auf die Movie Hits, wo Elvis gerade sein Hüftbein schwang, bevor es mit der Panoramabahn dann in Richtung Spanien ging, da meine Tochter unbedingt mit dem Alpenexpress fahren wollte.

Alpenexpress vs. Arthur

Das muntere Bäumchen Wechsle dich-Spielchen ging weiter, währen der Rest der Truppe lieber Arthur fahren wollte (Und ich dem Braten partout nicht trauen konnte), fuhr ich mit meiner Tochter an ihrem Ehrentag eine Runde mit den neuen Alpenexpress, wobei wir die deutlich geringeren Wartezeiten hatten an diesem Tag.

Das neue Hahnenkamm-Schild an der Station fiel mir als alter Kitzbühel-Fan natürlich sofort auf und ist in meinen Augen eine nette Ergänzung zu der Station, bei der sich ansonsten in den letzten Jahren ja nie wirklich was geändert hat. Auf der Fahrt selbst gab es im Vergleich zum letzten Run keine großartigen Änderungen, aber mir gefällt der neue Alpenexpress inzwischen von Fahrt zu Fahrt besser, da ich zwar einerseits die Höhle schon noch schmerzlich vermisse, aber den doch deutlich besseren Fahrkomfort und die neuen Sitze nicht mehr missen möchte.

Viele Neuerungen hingegen gab es dann aber bei der Tiroler Wildwasserbahn. Denn hier säumen inzwischen jede Menge Dynamitstangen den Weg und auch der ein oder andere Yomi ist jetzt neu dazugekommen. Die ganze Bahn ist aber immer noch eine sehr feuchte Angelegenheit, vor allem die erste Welle in der Kurve nach dem ersten Drop kann das komplette Boot unter Wasser setzen. Hier muss noch mal etwas nachgebessert werden, wenn die Bahn im Winter fahren soll. Wenigstens blieben die Buzzer an diesem Tag aber ausgeschaltet.

Jetzt fahrn wir übern See, übern See

Wir hatte noch etwas Zeit, da Alpenexpress + Wildwasserbahn zusammen nicht annähernd so viel Wartezeit in Anspruch nahm, wie Arthur und diese nutzten wir mit einer weiteren Josefina Fahrt über den Europa-Park See. Nach wie vor keine großartige Veränderungen und auch wenn mir die Fahrt inzwischen dank der gemauerten Türmchen doch etwas besser gefällt, finde ich die ganze Veranstaltung, insbesondere den unsäglichen Darkride-Part immer noch ziemlich trostlos und leider kein Vergleich zur altehrwürdigen Dschungelfloßfahrt. Ich hoffe inbrünstig, dass der Park hier noch einmal Hand anlegt, denke aber, man wird es bei diesem Ergebnis erst einmal belassen.

Im holländischen Themenbereich räumte meine Tochter erstmal mit den Mini-Boxautos ab, bevor wir zwei dann schon fast unsere obligatorische Runde auf dem fliegenden Holländer drehten. Für mich ist die Bahn einfach kult und die neu angefertigten Segel schauen wirklich gut aus. Das liebe ich auch am Europa-Park, dass man von Zeit zu Zeit auch die klassischen Attraktionen schick renoviert.

Klassisches Dreierpack

Koffiekopjes und Piraten in Batavia sind sowieso Pflicht, wenn wir mit der ganzen Family im Park unterwegs sind, das sieht man auch eindeutig an meiner Attraktion-Counts jedes Jahr. So sehr ich die Kaffeetassen auch mag, direkt im Anschluss an den relativen harmlosen Holländer sorgen die jedoch für ordentlich Drehwurm, vor allem wenn der Rest der Family auch wie bekloppt meint, drehen zu müssen.

Zu den Batavia Piraten brauch ich eigentlich nicht viel schreiben, weil sich das eh seit jeher wiederholt. Für mich nach wie vor der beste Darkride im Park und der beste Darkride, den ich je gefahren bin. Und im Gegensatz zum Can Can Coaster funktioniert hier auch der überragende Soundtrack und sorgt für epische Emotionen.

Da ist es schon eher erwähnenswert, dass auf die Piraten unser erster gemeinsamer Snorri Touren Ride der Saison 2024 folgte. Das wäre vor einem Jahr doch eher undenkbar gewesen, dass wir den Darkride öfters auslassen. Die Gründe sind aber recht einfach. Wir waren doch meistens an Wochenenden oder in den Ferien im Park und die überschaubare Kapazität sorgt hier doch regelmäßig für längere Wartezeiten und wenn man sowohl bei Snorri, als auch bei den Piraten je 25 Minuten anstehen muss, entscheidet man sich letztlich für die Piraten, weil hier auch die Queue wirklich überragend schön geworden ist.

Atlantis zum Vergessen

Am Luxenbuger Platz haben die Abrissarbeiten für das Drehtheater begonnen. Hier erwartet uns in der Jubiläumssaison ein neuer interaktiver Darkride, genauer gesagt ein Shooting-Theater, bei dem welchem Ed & Edda endlich ihre langersehnte Attraktion bekommen sollen. Ob in dem Theater tatsächlich geschossen wird, oder ob wir analog zum Ed & Edda Film doch einen Mario-Kart Verschnitt bekommen, wird sich dann zeigen. Ich hoffe aber definitiv auf einen Shooter, keine Frage.

Denn bei Atlantis habe ich dieses Mal fast schon obligatorisch wieder gnadenlos versagt. Ja, ich kann mich an Zeiten erinnern, an denen ich 80.000 Punkte sicher abgefeiert hätte. Aber wenn man einmal jenseits der 130.000 Punkte gelandet ist, empfindet man die 83.000 Punkte schon als bittere Niederlage. Der Tagessieg ging wie so oft an meine Frau, aber wenigstens war ich ein paar Punkte besser als K1. Also her mit dem Shooting Theater, es wird Zeit für etwas Neues.

Can Can Coaster rides again

Die kurzen Wartezeiten (5 Minuten) erlaubten dann, dass K2 und meine Wenigkeit doch noch in den Genuss einer Can Can Coaster Fahrt kommen sollten. Der Rest der Truppe vergnügte sich derweil in einer der Spielhallen, vermutlich Holland oder England.

Die Fahrt war toll wie immer und ich bin inzwischen sogar ein absoluter Fan der letzten beiden Reihen geworden. Besonders witzig, weil ich vor 2-3 Jahren noch über Übelkeit klagte. Aber es ist schon so, dass das Tempo hier deutlich höher wird und die Achterbahn dadurch auch noch mal einen Tick mehr Spaß bereitet. Heute erwischten wir einen Wagen, bei dem die Musik wieder zu hören war, wenn aber gefühlt auch viel zu leise. Bitte lieber Europa-Park, kümmert euch um den Onboard-Soundtrack. Das macht die Fahrt einfach um ein vielfaches besser.

Weiter ging es mit der Schweizer Bobbahn, immerhin eine Premiere für meinen Sohnemann. So richtig begeistert war er von der Fahrt aber auch nicht. Aber immerhin kann er komplett ohne Übelkeit aussteigen, im Gegensatz zu meiner Wenigkeit. Im Gegensatz zu Pegasus würde ich die Bobbahn vor allem auch wegen ihrer tollen Thematisierung gerne mögen, aber mein Magen macht das nicht mehr mit, so dass eine Fahrt pro Saison für den Count reicht.

Die Tiroler Wildwasserbahn nahmen wir dann auch noch einmal mit. Keinerlei Wartezeiten hier, was bei dem Wetter auch kein Wunder war. Aber auch dieses Mal sind wir ordentlich nass geworden.

I’m singin‘ in the heavy Rain

Irgendwer kam auf die Schnapsidee noch eine Runde mit den Crazy Taxis zu drehen. Eine Bahn, bei der sich nicht nur die Taxis drehen, sondern auch ein Magen. Die Bahn geht inzwischen gar nicht mehr und rangiert auf der Kotzskala sogar noch vor den Spinning Dragons auf dem verdienten zweiten Platz. (Platz 1 bleibt die Schiffschaukel)

Doch schon während der Fahrt mit den Kotze-Taxis, kündigte sich das nächste Unheil an. Der Himmel öffnete seine Schleußen erneut und plötzlich ging ein Starkregen runter, wie wir in lange nicht mehr erlebt hatten. Da gerade die Panoramabahn vorbei fuhr, nutzten wir die Gelegenheit um wenigstens halbwegs überdacht möglichst schnell zum Ausgang zu gelangen.

Und ich kann euch sagen, die Fahrt durch den Europa-Park im Starkregen war an diese Tag das absolute Highlight. Im Gegensatz zum Rest der Family verzichtete ich Idiot an diesem Tag auf meine Regenjacke. Hätte ich sie lieber mitgenommen, denn wirklich wasserdicht war die Fahrt durch den Park keineswegs. Aber es war trotzdem sensationell. Der Europa-Park hat mir wettertechnisch schon viele Gesichter gezeigt, aber Starkregen war noch nie dabei. Jetzt fehlt eigentlich nur noch Schnee und ein weißes, Winterwonderland.

Finale fällt aus

Das Gute in der Ortenau ist, dass solche Ereignisse wie der Starkregen zwar auftreten können, aber meistens auch schnell wieder verfliegen. Und genau so war es auch heute. Nach 10-15 Minuten war der Spuk wieder vorbei. Als wir zum deutschen Themenbereich zurückkehrten, hatte es wieder aufgehört zu regnen. Es hatte natürlich ordentlich runtergekühlt, aber die Luft danach war phänomenal.

Eine weitere Attraktion schenkten wir uns verständlicherweise an diesem Tag, zu guter Letzt warfen wir noch einen kleinen Blick in die Schatzkammer, bei der es aber keinerlei Neuigkeiten zu entdecken gab. Dabei wäre es doch mal höchste Zeit, die Yomis da zu entfernen, denn der Europa-Park hat seit dem Josie-Ride doch genügend weitere Attraktionen hinzugefügt.

Fazit

Es war wie so oft. Wenn man gänzlich ohne Erwartungen in den Park geht und sogar kurz davor ist seinen Besuch zu verschieben, erlebt man die schönsten Tage im Park. Regen am Vormittag und der Park ist sogar zur Hochsaison an einem Freitag erstaunlich schön leer.

Regen im Park ist keineswegs schlimm, sondern ein absolutes Highlight. Eines, welches ich so in der Art noch nie erlebt habe. Natürlich wird man auch zukünftig die Wetterprognosen im Auge behalten, aber ein bisschen Regen ist kein Grund, nicht in den Europa-Park zu gehen.

Im Grunde genommen war dieser Besuch die sogenannte Ruhe vor dem Sturm. Wir werden jetzt noch ein mal ein paar Wochen Pause machen, bevor dann Ende August die Freizeitpark-Saison 2024 so richtig durchstartet. Wer den Blog hier schon länger verfolgt, weiß dass der Spätsommer und der Herbst für mich die perfekte Freizeitpark-Zeit ist. Sind wir mal gespannt, was uns dieses Jahr dann so erwarten wird.

Top 5 Attraktionen:
1. Panoramabahn (England – Deutschland)
2. Alpenexpress Enzian
3. Tiroler Wildwasserbahn
4. Euro Sat – Can Can Coaster
5. Piraten in Batavia

Attraktionen Gesamt: 14 (13)
Anzahl Schritte: 8.524
Kilometer: 6,48

Show:
Movie Hits (Italienische Bühne)

Games:


Essen:
Casa dei Dolci – Churros
Casa dei Dolci – Zuckerstange

Trinken:

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