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Nachtrag: Mai 2023 – Tanz in den Mai

Das Wetter machte meinem ursprünglichen Plan, mindestens einmal im Monat in den Europa-Park zu gehen, einen dicken Strich durch die Rechnung. Den fest eingeplanten Besuch Ende April musste ich wegen Dauerregens daher absagen. Steckt man halt nicht drin. Im Jahr zuvor verhinderte Corona diesen Plan, jetzt eben das Wetter.

Da auch der Start in den Mai nichts Gutes verheißen sollte, nutzte ich den Tag unmittelbar nach dem ersten Mai Feiertag für einen doch recht spontanen Parkbesuch wohlwissend, dass an diesem Tag sicher einiges los sein würde. Aber wenigstens hielt das Wetter einigermaßen und im Laufe des Tages sollte sich doch dann tatsächlich auch die Sonne blicken lassen

Start vom anderen Ufer

Heute hatte ich mir vorgenommen 2-3 Attraktionen in Angriff zu nehmen, die ich bisher in meiner Karriere als Europa-Park Junkie aus recht unterschiedlichen Gründen bisher vermieden habe. Da sich diese Attraktionen aber fernab der Hauptachse Frankreich-Griechenland-Niederlande befinden, starte ich für meine Verhältnisse doch mit zwei recht ungewöhnlichen Attraktionen in den Tag.

Gut, die Oldtimer-Fahrt fahre ich ab und zu mal gleich zu Beginn. Hier bin ich immer wieder froh, wenn mich ohne Hexenschuss und blaue Flecken an den Knien halbwegs normal in die für meine Statur doch recht ungeeigneten Fahrzeuge hineinquetschen kann. Sonderlich aufregend ist die Fahrt natürlich nicht, aber gerade im Frühling wenn alles anfängt zu blühen macht dieser Klassiker trotzdem Spaß.

Das Gleiche nur mit Traktor und Ruckel-Vibration findet sich im irischen Themenbereich, die Old MacDonalds Traktor Farm. Hier kann ich wenigstens halbwegs vernünftig einsteigen ohne schwere gesundheitliche Schäden zu befürchten. Die Bahn ist noch viel weniger aufregend und wird höchsten 1-2 Mal pro Saison gefahren. Immerhin gibt es hier aber ein paar Animatronics in Form von Schafen und Kühen zu begutachten, ansonsten handelt es sich hier aber um eine reine Attraktion für Kleinkinder.

Alles neu macht der Mai

Okay, drei für mich gänzliche neue Attraktionen in einer Reihe erlebt man auch nicht alle Tage. Aber heute war Showtime angesagt. Den Anfang machen die Crazy Taxis in England. Ein Rundfahrgeschäft, dass von außen ziemlich Drehwurm und Brechreiz verursachend aussieht. Die Frage lautet hier also nicht, ob ich ungeschoren davon komme, sondern ob es schlimmer ist, als die Spinning Dragons. Mein Fazit nach der ersten Fahrt: Schlimmer nicht wirklich, aber ziemlich nah dran. Muss man die Bahn gesehen haben? Nein. Zumal die eh in einer Ecke steht, wo man sowieso nur selten hinkommt.

Attraktion Numero Zwei: Das ominöse Laserlabyrinth der fliegenden Schule der Abenteuer. Hier stand ich schon öfters davor, aber wegen Corona hatte das Laserlabyrinth die letzten beiden Jahre stets geschlossen. Was kann man sich darunter vorstellen? Ein dunkler Gang, sich kreuzende Strahlen und die Gewissheit, dass man in meinem Alter bereits den ersten „Laserstrahl“ nicht ohne unnatürliche Verrenkungen meistern kann. Für mich auch eine gänzlich sinnbefreite Attraktion, aber da es Laserlabyrinthe auch in anderen Parks gibt, scheinen die sich ja doch zu rentieren.

Weiter ging es im Märchenwald, wo ich mir heute morgen auch Zeit ließ, die einzelnen Stationen etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, beispielsweise das Hänsel & Gretel Hexenhäuschen oder das Dornröschen Schloss.

Hoppel di Hopp Karussell + Dampfende Donau

Keine Ahnung, wer sich den Namen Mül-Mül Karussell ausgedacht, aber der klingt so dämlich, dass ich mir den nicht merken kann. Wo ist das Teil? In der Mimimoy-Halle. Ich wusste immerhin, dass es Teil gibt, aber worauf man sich da einlässt, kann man von außen schlecht einsehen, denn das Karussell ist ziemlich gut in der hintersten Ecke der großen Mimimoy-Halle versteckt. Was kann man sich drunter vorstellen? Man sitzt auf irgendwelchen Wolken-Viechern, fährt im Kreis und macht Hoppel di Hopp. Das war’s. Tempo ist eher gemächlich, daher wurde mir nicht schlecht. Von den drei neuen noch die amüsanteste Attraktion, was hier aber auch nicht sonderlich schwer war. Mal schauen ob ich die Attraktionen demnächst auch noch mal mit meinen Kids fahren werde. Ich hoffe nicht 😀

Es folgte der Donau Dampfer. Im Vergleich zu den vorherigen drei-vier Attraktionen das erste „Highlight“ des Tages. Naja, nicht wirklich. Aber ich versuch die meisten Bahnen zumindest einmal pro Saison zu fahren und die schlechten Bahnen fahre ich dann gleich im Frühjahr, damit ich es hinter mir habe. Wenigstens musste ich nicht all zu lange warten, da der Butterstampfer-Dampfer gerade um die Ecke bog, als ich sowieso in der Gegend war.

Neustart

Okay, zugegeben, die erste Stunde heute im Park war attraktionstechnisch eher mau, denn wenn von 6 Fahrten die Oldtimer-Bahn die Beste war, sagt das viel über den Beginn des heutigen Tages aus. Wie bereits eingangs erwähnt, war an diesem Tag für meine Verhältnisse (Unter der Woche, außerhalb der Ferien) gut was los, Wartezeiten an den Hauptattraktionen vorprogrammiert. Und wenn man für den Alpenexpress schon 20 Minuten anstehen muss, kann man sich dann ausdenken, wie es beim Can Can Coaster oder Arthur aussieht. War für mich aber heute keine Ausrede, ich wollte ein paar Achterbahnen fahren, also stand ich auch ohne Murren an.

Alpenexpress 20 Minuten, Wildwasserbahn bei diesen Temperaturen dafür 0 Minuten. War morgens noch ganz schön frisch, daher keine Wartezeiten an den Wasserattraktionen, was sich aber im Laufe des Tages noch ändern sollte. Und wenn man dann schon mal auf Klassiker-Tour ist, geht man von Österreich direkt ohne Josie-Umweg nach Holland, um eine Runde mit den Piraten durch die Stadt Batavia zu drehen. Und auch hier gab es 15 Minuten Wartezeit, was aber absolut im Rahmen ist und bei dieser wunderbaren Queue auch nicht sonderlich stört. Ich finde es schlimmer, da einfach durchzurennen und sich nicht die Zeit zu nehmen, die ganzen Details in Ruhe anzuschauen.

Fjord Rafting und Mittagspause

Da immer mehr die Sonne durch kam staute sich die Schlange beim Fjord Rafting auch schon wieder auf 20 Minuten. Da hatte ich mit deutlich weniger kalkuliert. Für mich aber kein Grund, das Fjord Rafting zu umschiffen. Das gehört einfach zu jedem vernünftigen Europa-Park Besuch dazu. Nässegrad? Hielt sich in Grenzen, trotz vollbesetzten Bootes.

Pünktlich um 12:00 Uhr war dann Mittagspause angesagt. Da die Restaurants um diese Zeit meistens aus allen Nähten platzen, bleibt als Alternative praktisch nur eines der netten Cafés im Park und das Kaffi Hus in Island zählt sowieso zu meinen Lieblingsplätzen im Park, vor allem wenn man draußen auf der Terrasse sitzen und die warme Frühlingsonne genießen kann. Und da es heute auch noch von dem leckeren Himbeer-Kuchen gab, war das einer dieser perfekten Park-Momente. Leckerer Kuchen, einen Latte Macchiato und den schreienden Menschen im Blue Fire Looping zuschauen. Europa-Park Herz, was willst du mehr.

Wenn man schon mal in Island ist, kann man auch eine Fahrt mit den Whale Adventures machen. Tut keinem Weh, ist immer schön spaßig, weil hier praktisch nie jemand ansteht und so richtig nass wird man da ja auch nicht, wenn man alleine unterwegs ist.

Wenn man das Whale Adventure verlassen hat, steht man zwangsläufig genau vor Wodan. Dieser furchteinflößenden monumentalen Holzachterbahn, die so einen unfassbaren Lärm verursacht. Ich kann mich der Faszination für diese Bahn nicht entziehen. Ich spiele tatsächlich zum aller ersten Mal akut mit dem Gedanken, einfach einzusteigen. Ich gehe durch das große Wikingertor, aber beim Blick auf die Wartezeit verließ mich der Mut. 45 Minuten waren eine Ansage und für mich an dem Tag nicht zumutbar. Ich glaube da wird man wahnsinnig. Wenn man eh schon die Hosen voll hat und dann noch 45 Minuten anstehen muss. Ich dachte mir dann so: Okay, der Punkt heute geht an dich. Ich fahre jetzt Heidi und wenn das gut läuft, probiere ich Mammut, aber spätestens dann bist du fällig. Du Biest.

Reise nach Rulantica

Okay, Wodan war mir heute noch eine Nummer zu groß, aber der Park hat ja auch noch andere schöne Attraktionen, die für einen Adrenalin-Rausch Sorgen können, also wurde es höchste Zeit für meine beiden absoluten Favoriten. Um ein bisschen abzukürzen, schnappte ich die Mono-Rail Bahn und fuhr über den skandinavischen Themenbereich direkt weiter nach Luxemburg.

Warum ich mich um alle Welt dann aber dazu entschied, noch mal das Drehtheater im Historama aufzusuchen um mir noch einmal den inzwischen ziemlich ausgelutschten Reise nach Rulantica Film anzuschauen, wissen auch nur die Europa-Park Geister. Gut, die Amber Blake Plakate im Vorraum waren hübsch anzusehen und mit Sicherheit auch interessanter, als dieser Werbefilm für unser Spaßbad, aber wirklich ziehen tut das Theater nicht mehr, war auch die einzige Person, die sich den Film angeschaut hat.

Gerüchten zu Folge wird das Drehtheater in nicht all zu ferner Zukunft durch einen inaktiven Dreh-Shooter ersetzt. Das kann ich mir sogar richtig cool vorstellen. Damit würde man vor allem auch den luxemburgischen Themenbereich noch einmal deutlich aufwerten. Ich rechne frühestens 2025 damit, aber das wäre doch ein schönes Geschenk zum 50 Jährigen Jubiläum.

Thriller

Jetzt war Zeit für ein kleines bisschen Action. Zeit für eine nette Dusche und Zeit für meinen Lieblings-Drop im Europa-Park. Poseidon. Wartezeiten? Gut eine halbe Stunde. Glaub so lange bin ich 2002 bei Poseidon das letzte Mal so lange angestanden. Nun, es gibt 2 Bahnen im Europa-Park, die es mir Wert sind, so lange anzustehen. Eine davon ist nun mal die Poseidon Bahn die trotz der merklichen Schläge im Achterbahnpart und der doch recht unbequemen Sitze einfach total rockt. Die ganze Thematisierung mit der griechischen Mythologie, sowie das azurblaue Wasser sorgen für immersives Urlaubsfeeling.

Bevor es dann zum Can Can Coaster ging, schob ich den Matterhorn Blitz noch dazwischen. Hier hatte es den Anschein, als sei die Warteschlange nicht ganz so lang wie bei Poseidon, was vielleicht personentechnisch auch stimmen mag, aber was die Kapazität angeht, kann der Matterhorn Blitz nicht wirklich punkten. Ergo, stand ich auch hier noch einmal eine halbe Stunde an, was mich aber an diesem Tag nicht sonderlich störte.

Und da aller guten Dinge nun mal drei sind, dürft ihr jetzt raten, wie lange ich beim Can Can Coaster anstehen musste? Ebenfalls noch einmal 30 Minuten, vielleicht sogar ein kleines bisschen mehr. Aber so ändert sich die Zeit. Ein paar Jahre zuvor sagte ich noch, mehr als 10 Minuten stehe ich für keine Bahn an, aber inzwischen hat man halt so seine Favoriten auf die man einfach nicht mehr verzichten möchte. Interessant aber, wie der Matterhorn Blitz sich immer weiter nach vorne mausert.

Eine ruhige Minute (Oder drei)

Lediglich 3 Attraktionen in mehr als 90 Minuten. Anstehen macht müde, Adrenalin putscht wieder auf. Aber jetzt war dann doch mal etwas Ruhe angesagt, denn ich hatte keine Lust mehr auf Anstehen, also ließ ich es etwas chilliger angehen. Madame Freudenreich is Calling, denn das ist genau das richtige um nach einem wilden Flug über den Pariser Nachthimmel wieder runterzukommen. Glaub das ist eine der wenigen Attraktionen wo ich praktisch noch nie anstehen musste.

Weiter ging es im italienischen Themenbereich, wo das Geisterschloss steht. Eine Attraktion, über die gerne mal hergezogen wird, weil sie quasi die Rumpelkammer des Parks darstellt. Für mich zählt das altehrwürdige Geisterschloss aber nach wie vor zu meinen Favoriten, auch wenn mich der Happy Family Quatsch in der Tat ziemlich stört. Ich würde die Happy Family lieber in eigenen Themenfahrt sehen, meinetwegen mit viel Mediacontent, als hier im Geisterschloss, wo sie wirklich nur bedingt reinpassen.

Getreu dem Motto aller guten Dinge sind drei, dreh ich noch eine Elfenfahrt-Runde. Jetzt, wo allmählich die ganzen Bäumen ihre grüne Blätter zeigen, erstrahlt die Bahn in ihrer wahren Schönheit. Verträumt, bezaubernd und aufgrund der chilligen Musik einfach total entspannend. Stand hier nicht auch einmal eine Überarbeitung im Raum? Bräuchte ich nicht wirklich.

Wunder gibt es immer wieder

Drei Jahre lang (zwei davon sicher coronabedingt), wartete ich vergeblich darauf, endlich mal wieder im Spices zu essen. Bei meinem letzten Besuch hatte das Spices zwar geöffnet, schloss aber um 15:30 schon wieder, ich war also etwas zu spät. Bin eh nicht so der Typ, der gerne mittags warm isst, da ich danach immer in ein unsägliches Loch falle, aus dem ich ohne Siesta nicht mehr rauskomme. Heut war ich vorgewarnt, sprang über meinen Schatten und schaffte es tatsächlich nach 4(!) Jahren endlich mal wieder im Spaces zu essen.

Die Indian Weeks waren Ende April leider ausgelaufen, nun standen die hawaiianischen Wochen auf der Speisekarte. Das ist ja gerade das interessante am Spices, dass die eben ihre exotischen Speisekarten mehrmals in der Saison ändern. Ich entschied mich heute für Chicken Fa Fa. Schmeckte ein bisschen wie Hühnerfrikassee, nur eben in gut. Die begehrten Plätze auf der Fjord Rafting Terrasse waren natürlich besetzt, aber draußen zwischen dem Spices und der Crocodile Bar gab es auch noch ein paar nette Sitzgelegenheiten. Ich bin ja nicht so der Fan der Europa-Park Restaurants, aber Spices und Bamboo Baai kann man problemlos empfehlen, vorausgesetzt man steht auf exotische Küche.

Zu Verdauung folgte eine Runde mit Josie über den Europa-Park See. Ich lästere heute ausnahmsweise mal nicht, denn schließlich sieht die Bahn dank der Überarbeitung in der Offseason jetzt deutlich besser aus. Und wenn man schon mal in der Gegend ist, bietet sich eine zweite Fahrt mit der Tiroler Wildwasserbahn an, zumal es jetzt auch angenehm warm und die Sonne schien.

Zauberwelt der Diamanten und Edelsteingrotte

Den schönen Walkthrough durch die Alpenexpress und Wildwasserbahn-Höhle entdeckte ich erst 2018 bei meiner Rückkehr in den Europa-Park nach fast 15 Jahren. Als ich Anfang der 80er Jahre zum ersten Mal im Park war, gab es keine Höhle und auch keinen Alpenexpress. Das ganze Areal wurde erst 1984 errichtet und damals für die Wildwasserbahn noch durch eine Urzeithöhle in der Dinos und Eisbären grüßten. Einige dieser Dinos zogen im Laufe der Jahre dann zunächst ins Universum der Energie, um später dann in Madame Freudenreichs Garten ihr neues zu Hause zu finden.

Wann die grimmigen Bergarbeiter dort eingezogen sind, weiß ich nicht mehr. Das einzige was aber immer in der Höhle war, war diese mystische Soundtrack. Der Soundtrack, der so unheimlich und schön zu gleich war. Der Soundtrack, der auch meinen Puls merklich beschleunigte, denn ich wusste als Kind, dass jetzt gleich der zweite Wildwasserbahn Drop folgt und es kein zurück mehr gab.

Auch an diesem Tag besuchte ich den Walktrough der Zauberwelt der Diamanten, stieg langsam die Treppe empor, warf einen Blick auf die Bären, tauchte hinein in die wunderschöne Höhle, schlenderte gemütlich über den Holzpfad hinab in die Edelsteingrotte, welche vom Design her wegen ihres Mosaik-Pfades und den Zauberpilzen einfach zum Träumen einlädt. Was ich an diesem Tag nicht wusste ist die Tatsache, dass dies mein letzter Besuch in der Zauberwelt der Diamanten sein würde. 🙁

Doktor Allwissend und Atlantis Highscore

Zurück ging es durch den Märchenwald, wo ich zum ersten Mal bei Doktor Allwissend einen Zwischenstopp einlegte, um den mal irgendwas zu fragen, was ich aber schon wieder vergessen habe. Der sitzt in seinem Büro mitten im Märchenwald und ist genervt von den vielen Fragen, die unzählige Gäste ihm so im Laufe des Tages stellen. Vorausgesetzt, man weiß, wo das Teil steht, vermutlich laufen 95% der Gäste einfach an dem Gebäude vorbei.

Es folgte ein Abstecher zur Schlittenfahrt-Schneeflöckchen, den Darkride den meine Kids inzwischen ja auch boykottieren, weil der denen zu kindisch ist. Und da just in dem Augenblick als ich von der Schlittenfahrt rauskam, Ed’s Adventure Parade an mir vobeitingelte, huschte ich schnell auf die gegenüberliegende Seite und schaute den bunten Wagen auf ihrem Weg durch den Europa-Park zu. Europa-Park Parade geht immer.

Tja, und dann war endlich mal ein neuer Highscore meiner Wenigkeit bei Abenteuer Atlantis angesagt. Mein bisheriger Rekord lag bei knapp über 70.000, heute knackte ich die 80.000. All zu viel fehlt jetzt nicht mehr, bis ich die 100.000 Punkte erreiche, mein großes Ziel für die Saison 2023. Ich arbeite dran!

Poseidon auf dem Pegasus

Der Park hatte schon frühzeitig bekanntgegeben, dass er heute bis 19:00 Uhr seine Pforten geöffnet hat, was aufgrund der unerwartet hohen Besucherzahl absolut verständlich war. Das führt dazu, dass man nicht um 17:00 Uhr schon in Panik verfällt und von Attraktion zu Attraktion hastet, um noch möglichst viele Bahnen mitzunehmen. Ein Blick auf die Wartezeiten bei den Attraktionen zeigte, dass sich die Lage aber langsam entspannte. Das heißt, die ein oder andere Achterbahn wäre also nochmal drin.

Warum ich dann ausgerechnet Pegasus, meine Hassliebe Numero Uno dann ausgewählt habe, weiß ich nicht. Das ist so die Bahn, die mein Magen, obwohl oder weil sie auf Kinder zugeschnitten ist, partout nicht vertragen will. Dabei finde ich den Drop ganz cool und auch der Horseshoe danach geht noch in Ordnung, aber spätestens wenn der erste Helix kommt, ist bei mir Schicht im Schacht und ich würde am liebsten sofort aussteigen. Dennoch sind so 1-2 Rides pro Saison drin.

Viel besser diesbezüglich ist aber die Poseidon. Die hat zwar auch im ersten Abschnitt 2 Kurven drin, die mir aber praktisch gar nix ausmachen. Vielleicht weil sie nicht so eng sind, vielleicht weil sie auch keine Helixe sind. Ich weiß es nicht. Ist auch egal. Poseidon zweimal an einem Tag kommt auch nicht so häufig vor, aber heute habe ich jede Poseidon-Sekunde genossen. Die Bahn ist einfach ein Traum.

Bella Italia

Bella Bimba in Italia fehlte noch, also ging es erneut zurück in den italienischen Themenbereich. Das beste an dem Raid ist einfach die Musik. Von der ursprünglichen Euro-Maus Schlaraffenland Bahn ist hier nicht mehr viel übrig geblieben, stattdessen bekommt man es hier mit daVinci, Pavarotti und einem Pizzabäcker zu tun. Lediglich der Liebestunnel erinnert noch an die ursprüngliche Thematisierung. Und eben die Musik. Diese gottverdammte Ohrwurm-Musik.

Es folgte ein Schokoladen-Eis im Gelate bevor ich mir dann nebenbei noch die neue Show auf der italienischen Bühne anschaute. Movie Hits. Da bekommt man das geboten, was bei diesem Titel auch erwarten durfte. James Bond, Elvis und wie sie alle heißen. Wie immer ganz nett gemacht, singen und tanzen können die ja alle und auch die Kostüme waren wieder sehr witzig. Würde jetzt wegen der Show zwar nicht unbedingt nach Italien gehen, aber wenn man eh schon dort ist, macht man auch nix verkehrt, wenn man sich die Show ansieht.

Eine weitere Runde Elfenfahrt und eine Reise durch das schöne Lummerland auf der Jim Knopf Bahn wären jetzt eigentlich das perfekte Ende eines wunderschönen Tages gewesen, aber da der Park noch eine Stunde länger geöffnet hatte, musste ich leider noch einmal zurück ans andere Ende des Parkes um noch mal eine Ehrenrunde zu starten. Oh wie schade.

Alle drehen durch

Nee, quatsch, keiner dreht durch. Aber was Rundfahrgeschäfte und Drehwürmer angeht, hatte ich an diesem Tag bisher nur die unbrauchbaren Crazy Taxis auf meiner Liste gehabt. Es gibt aber andere Drehfahrgeschäfte, die ich deutlich besser vertrage und die ich sogar richtig gerne fahre. Die eine ist die Liechtensteiner Ballonfahrt, also der ehemalige Ikarus Flug, der zum Saisonstart 2023 wieder in den Europa-Park zurückkehrte und die Ecke zwischen Schweiz und England wirklich aufwertet (Was man von Liechtensteiner Themenbereich nicht behaupten kann, denn der ist im Grunde genommen ein echter Witz).

Die andere sind die Kaffeetassen im holländischen Themenbereich, die mir praktisch gar nix ausmachen, zumindest nicht, wenn ich die Bahn alleine fahre und nicht ständig auf die Kids aufpassen muss, weil die wieder mal die ganze Zeit am Quatsch machen sind. Der Soundtrack der Kaffeetassen hat es nun auch endlich in meine MP3-Sammlung geschafft und ist nicht viel weniger ohrwurm-gefährdet, als der Bella Bimba Soundtrack.

Zwei Drehfahrgeschäfte hintereinander reichen dann aber auch wieder, jetzt wird es langsam Zeit für die Ehrenrunde.

Ehrenrunde

Gut, eine offizielle Ehrenrunde war das heute ja nicht mehr, da ich zwischendurch auch bereits die ein oder andere Bahn zum zweiten Mal gefahren bin, aber jetzt war noch etwas mehr als eine halbe Stunde Zeit, folglich pickte ich mir zum Abschluss noch einmal drei richtig schöne Perlen heraus. Gerade abends ist bei den Batavia Piraten nicht mehr viel los, da sich die Mehrheit der Besucher langsam aber sicher in Richtung Ausgang begibt. Für mich also der ideale Zeitpunkt um den Piraten noch einmal einen Besuch abzustatten.

Auch beim Can Can Coaster gab es keine Wartezeiten mehr, da doch viele Gäste den Park inzwischen verlassen hatten und so eine Chance lässt man nicht liegen, also ab nach Kassel bzw. nach Paris, episch den Eiffelturm erklimmen um dann über den Pariser Nachthimmel im Nirgendwo zu verschwinden. Um sich danach dann wieder die Gretchenfrage zu stellen, was heute mehr gerockt hat. Poseidon oder Can Can Coaster?

Ganz traditionell folgte die letzte Bahn des Tages und die war niemand geringeres als das Geisterschloss. Ich muss hier unbedingt meine Kids dazu erziehen, dass die jetzt öfters mit ins Schloss kommen, denn ansonsten ziehen Madame Freudenreich und Co. im Count irgendwann am Geisterschloss vorbei, das wollen wir ja nicht.

Finale

Das finale fiel heute vollkommen unspektakulär aus, bzw. war gar nicht erst vorhanden. Häufig kaufe ich gegen Ende im Lindt Shop noch ein paar Lindt-Kugeln ein, oder schlendere zum Ausklang noch einmal gemütlich durch den Schlosspark. Ein Eis hatte ich bereits gegessen, in Italien lief auch keine Show mehr und auf Zuckerwatte und Co. stehe ich sowieso nicht.

Von daher war es auch höchste Zeit, nach Hause zu gehen, denn dass ich um diese Jahreszeit einen Tag erwische, wo ich morgens kurz nach 09:00 im Park bin und der Park abends erst um 19:00 Uhr zumacht, weil so viel los war, ist unter der Woche außerhalb der Ferien doch eher ungewöhnlich. So dürften die 10 Stunden und 30 Minuten mein persönlicher Rekord sein.

Fazit

Es gibt manche Europa-Park Besuche, die einfach dringend nötig waren und dieser hier gehörte definitiv dazu. Nach dem total verregneten April war ich heilfroh endlich mal wieder einen Tag rauszukommen und was kann es schöneres geben, als einen Europa-Park Besuch. Dass es heute so voll war, störte mich nicht. Es machte mir auch nichts aus, bei meinen Lieblingsattraktionen eine halbe Stunde in der Warteschleife zu verbringen. Zumal in naher Zukunft wohl eher wieder Familienbesuche anstehen sollten, von daher genoss ich die Can Can Coaster und Poseidon Fahrten heute in vollen Zügen (Im wahrsten Sinne des Wortes)

Von diesem Tag gab es für mich aber nur noch ein Ziel. Wodan. Wenn man schon so kurz davor ist mit der Bahn zu fahren und nur eine überlange Warteschlange mich davon abhielt, stellt sich die Frage ob ich Wodan eines Tages überhaupt fahre, nicht mehr. Die Frage lautet nur noch: Wann. Da der nächste Freizeitpark Besuch aller Voraussicht nach das Plopsa-Land de Panne sein sollte, in welchem der Family-Woody Heidi steht, fing ich langsam aber sicher damit an, mich mental auf meine erste Holzachterbahn-Fahrt vorzubereiten. Zu Hause schaute ich mir von nun an unzählige Onride-Videos.

Im Nachhinein betrachtet war es auch insofern ein schöner Besuch, weil ich hier wenigstens die Möglichkeit hatte, mich von der Zauberwelt der Diamanten, der Wildwasserbahn und dem Alpenexpress in seiner ursprünglichen Form zu verabschieden.

Top 5 Attraktionen:
1. Wasserachterbahn Poseidon
2. Euro-Sat Can Can Coaster
3. Tiroler Wildwasserbahn
4. Alpenexpress Enzian
5. Zauberwelt der Diamanten

Attraktionen Gesamt: 33(27)
Anzahl Schritte: 15758
Kilometer: 11,7

Show:
Drehtheater: Die Reise nach Rulantica
Parade: Eds Adventure Parade

Essen:
Kaffi Hus (Island) – Himbeerkuchen mit Latte Macchiato
Restaurant Spices – Chicken Fa Fa
Gelato (Italien) – Eis (Schokolade)


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