Nachtrag 2022 – Winterzauber
Der Winterzauber gehört natürlich zum absoluten Pflichtprogramm, den man sich als Europa-Park Fan auf keinen Fall entgehen lassen sollte und wenn man seinen Besuch so wie meine Wenigkeit noch auf die ersten zwei Dezember-Wochen legt, hat man auch das Glück, dass der Park selbst bei Kaiserwetter wie an diesem Tag doch recht spärlich besucht ist. Gut, es war kalt. So richtig. Ich weiß nicht genau, wo die Grenze liegt und bis zur welcher Temperatur die Achterbahnen überhaupt fahren, aber zumindest an diesem Tag fuhren sie alle. Ein Nachmittag, so dachte ich mir, würde reichen um alles wichtige noch einmal zu fahren. Die Rechnung sollte aufgehen.
Here we go
Wenn ich als erstes mit der Marionetten-Bootsfahrt fahre, sind die Oldtimer entweder außer Betrieb, oder es stehen zu viele Leute an. Keine Ahnung, warum ich an diesem Tag das Rentner-Rafting vor den Oldtimern gefahren bin, aber irgendeinen Grund wird das schon gehabt haben. So häufig starte ich ja nicht mit diesen beiden Chill-Out Fahrgeschäften in den Tag. Die Elfenfahrt rundete den Anfang ab. Ich mag die einfach, da kann ich nicht dran vorbei laufen ohne einzusteigen. Im Winter läuft da ein anderer Soundtrack, der aber nicht weniger einlullernd ist.
Nach dem ich mich dann mit drei einfacheren Attraktionen etwas warm gefahren habe, gings direkt nach Frankreich um die erste Achterbahn des Tages in Angriff zu nehmen. Can Can Coaster. Na klar. Keinerlei Anstehzeiten, die Reihe konnte ich mir raussuchen (2 oder 3?), so macht Achterbahnfahren natürlich Spaß. Übelkeitsfaktor an diesem Tag nicht vorhanden, es läuft gut.
Um runterzukommen folgen auf den Can Can Coaster wie gehabt die LSD-Dinos in Madame Freudenreich. Also alles wie immer.
Hopp Schwiiz
Das Achterbahn Doppelpack gibt es in der Schweiz. Zunächst die Bobbahn, meine Hassliebe. Und im Anschluss den Matterhorn Blitz. Die Bobbahn bin ich dieses Jahr nicht sonderlich oft gefahren, ich brauch die Bahn nicht wirklich, auch wenn sie mich vor in paar Jahren zurück auf die Achterbahn gebracht hat. Aber ohne Wartezeiten kann man die sich schon mal an tun.
Auf dem Weg zum Matterhorn Blitz entdeckte ich in den Gassen des Walliser Dorfes eine weitere Puppenstube, die mir bisher auch noch nie aufgefallen ist. Das liebe ich am Europa-Park, wenn man nach gefühlt 100 Besuchen immer noch nicht alles gesehen hat und immer mal wieder was neues entdecken kann.
Der Matterhorn Blitz. Den mochte ich früher im Gegensatz zur Schweizer Bobbahn eigentlich nicht so sehr, denn die Wilden Maus Kurven empfand ich da als ziemlich unangenehm. Aber inzwischen hat der Matterhorn Blitz die Bobbahn in meiner Gunst weit hinter sich gelassen und zählt sogar zu meinen Lieblingsachterbahnen überhaupt, Eine feine Spaßmaschine mit toller Thematisierung. Wäre da nicht die fürchterliche Kapazität, hätte der Matterhorn-Blitz sicher noch ein paar weitere Fahrten auf seinem Konto.
Poseidon bei 4 Grad
Soll ich’s wirklich machen oder lass ich’s lieber sein? Die Sonne strahlte, der Himmel war blau. Das perfekte Wetter für eine Runde Poseidon, oder? Aber s war kalt. Und ich wollte auch nicht wirklich alleine fahren. Also checkte ich mal die Queue-Line ob es noch mehr so Verrückte wie meine Wenigkeit gab. Anfangs nicht. Also wartete ich. War ich wirklich der einzige, der bei dem Wetter Poseidon fahren wollte? Endlich kam ein Pärchen, ich heftete mich an deren Versen. Die beiden waren aber auch unschlüssig. Wie hoch mag wohl der Nässegrad bei den Temperaturen sein.
Natürlich gab es kein zurück mehr und natürlich sind wir gefahren und natürlich war es eine extremst spaßige Angelegenheit. Okay, wir sind etwas nass geworden, das lässt sich bei Poseidon nicht vermeiden, aber es war kein Vergleich zum Hochsommer, wo die Poseidon die abendliche Feierabenddusche komplett ersetzt. Poseidon bei 4 Grad. Ich war dabei. Und das wird nicht die letzte Fahrt bei den Temperaturen gewesen sein.
Im Anschluss an Poseidon gab es eine Runde Atlantis, bei der ich mit 73611 Punkten eine für meine Verhältnisse doch recht ordentlich Leistung ablieferte. Wenn ich jetzt noch aufhöre, während der Fahrt noch Fotos zu knipsen, stehen den 100.000 im nächsten Jahr nichts mehr im Wege.
The Phantom of the Opera is there
Nachdem ich das letzte Mal von Ed & Edda und dem Szepter-Dingens im Yullbe Go so begeistert war, wollte ich jetzt unbedingt auch das neue Spiel The Phantom of the Opera ausprobieren. Die Locations hat gewechselt, so wurde extra für das Phantom der Oper das altehrwürdige Traumzeitdome aus der Rumpelkammer rausgekramt und der Football Scooter kehrte zurück in seine ursprüngliche Location.
Eines vorweg, ich konnte The Phantom of the Opera nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Bedienung problemlos durchspielen. Kein Gehüpfe von Plattform zu Plattform, keine gefakten Höhen welche mir die Schweißperlen auf die Stirn treiben, also genau das richtige für mich. Gut, sonderlich gruselig fand ich das nicht, hat aber dennoch Spaß gemacht nach dem Phantom in den Katakomben unter der Oper zu jagen. Vor allem wenn dann noch die berühmt berüchtigte Musik aus dem Musical erklingt. Und der „Plot-Twist“ am Ende war einfach genial. Also wenn ihr die Möglichkeit habt, The Phantom of the Oper in YullBe zu spielen, macht es. Es lohnt sich.
Als nächsten stand zur Abwechslung mal wieder die Schlittenfahrt Schneeflöckchen auf dem Programm. Auch eine der Bahnen, die ich diese Saison eher selten gefahren bin.
Arena of Football – Football Scooter
Es gibt Attraktionen, die ich nie fahren werden, weil ich zu viel Schiss hab oder weiß, dass das große Kotzen schon vorprogrammiert ist. Und es gibt Attraktionen, die ich noch nicht gefahren bin, weil sie zwischenzeitlich aus dem Programm genommen wurden. Eine davon ist der Football Scooter in der Arena of Foobtall. Was kann man sich darunter vorstellen? Auto-Scooter, also Boxautos und ein großer Gymnastikball. Diesen gilt es ins gegenüberliegende Tor zu befördern, sofern überhaupt ein Ball da ist. Dieser fehlte an diesem Tag. Und irgendwie ist es auch ziemlich witzlos, Boxauto zu fahren, wenn mit dir nur 2 andere Wägen unterwegs sind.
Kann mir aber schon vorstellen, dass das Teil mächtig Spaß macht, wenn alle Boxautos besetzt sind und dann auch noch der Ball im Spiel ist. Auch wenn ich mir nicht glaube, dass irgendwer hier ein Tor erzielen wird. Egal, das war sicher nicht die letzte Fahrt mit den Boxautos. Bin ich früher auf der Kirmes auch immer gerne gefahren.
Weil im Sommer die Wartezeiten zu lang sind, fahre ich die Benzin-Stinker der Silverstone Piste bevorzugt bei meinen Winterbesuchen. Die Kapazität lässt einfach sehr zu wünschen übrig. Und ich bin auch gespannt, wie lange die Bahn überhaupt noch im Europa-Park fährt oder ob die nicht irgendwann durch E-Autos ersetzt werden.
Nach Silverstone ging’s direkt weiter nach Holland, wo ich eine Runde mit den Kaffeetassen drehte und als Pflichtprogramm natürlich die Piraten in Batavia gefahren bin. Immer wieder beeindruckend, episch und genial. Vor allem die Musik. Leider ist seit Corona der Nebel vor dem kleinen Drop verschwunden, was der Szene ein bisschen die Spannung nimmt.
Nordisches Winterdorf & Whale Adventures
Das nordische Winterdorf kannte ich bisher nur vom Hörensagen bzw. vom drüberfahren mit der Monorail-Bahn. Also war es höchste Zeit nach einer Snorri-Touren Runde das Dorf mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Hier gibt es die üblichen Weihnachtsmarkt-Glühbrüh-Stände, sowie ein paar andere Krempel-Kauf Hütten. Es gibt eine Kunstschnee-Loipe für die Kids und ein wirklich sehr kleines Karussell. Das Herzstück des Winterdorfs bildet natürlich die Eislauffläche, wo man Schlittschuh fahren kann. Diese kann man sich davor ausleihen und dann übers Eis brettern. Eigentlich ganz nett, keine Frage. Aber ob man dafür zwingend das Fjord Rafting im Winterzauber opfern muss? Ganz ehrlich, wer bei 4 Grad Poseidon fährt, fährt auch Fjord Rafting im Winter. Ich wär sofort dabei.
Das Whale Adventures ist eigentlich keine Erwähnung in einer Headline wert, was aber an diesem Abend so außergewöhnlich war, waren die Dämmerung, die Wolken und das ganze Licht, welches für unglaublich stimmungsvolle Fotos bei mir sorgte. Da hatte ich als Hobby-Smartphone Knipse doch tatsächlich mal Glück und konnte meinem Hobby ungestört freien Lauf lassen und jede Menge tolle Fotos knipsen. Ja, jetzt kommt auch meine Wenigkeit so langsam in Weihnachtsstimmung, wenn die 2 Millionen Lichter im Park mir den Weg ins Glück leuchten. Das Riesenrad bin ich trotzdem nicht gefahren
Josie & Alpenexpress im Dunkeln
Ich hab ja im Hallowinter schon geschrieben, dass Josie in der Dämmerung nicht mehr ganz so fürchterlich aussieht (Böse Zunge behaupten, weil man den Plastikschrott dann nicht als solchen wahrnimmt). Heute fuhr ich Josie dann komplett im Dunkeln mit unzähligen Glitzerlichtern und ich bleibe bei meiner Meinung, dass sie so doch einigermaßen passabel ist. Klar, nach wie vor kein Vergleich zur Dschungel Floßfahrt, aber die Lichter sind schön, keine Frage. Trotzdem würde ich mir wünschen, dass der Park hier 2023 noch einmal Hand anlegt, und die Bahn in der Winterpause überarbeitet, denn das kann der Europa-Park besser.
Alpenexpress im Dunkeln mit Sitzenbleiben kennen wir ja noch vom letzten Winterzauber und das rockt einfach. Ist das generell so, dass Achterbahnen im Dunkeln spaßiger zu fahren sind? Bin bisher nur Alpenexpress und Can Can Coaster (HaHa) im Dunkeln gefahren. Mal schauen, ob ich nächste Saison noch ein paar andere Coaster im Dunkeln ausprobiere. Ja, ich bin wieder sitzengeblieben. Aber nur einmal. Hätte auch noch zwei weitere Runden fahren können. Aber wir wollen es ja nicht übertreiben.
Über den Märchenwald ging es dann langsam wieder Richtung vordere Parkhälfte. Ich hatte bisher noch gar nichts gegessen und langsam meldete mein Magen doch den kleinen Hunger an.
Pizzeria Venezia
Unglaublich aber wahr, eine Pizza in der Pizzeria Venezia hab ich in meiner Europa-Park Karriere bis heute nicht gegessen. Und wenn ich ehrlich bin, hab ich auch nicht wirklich was verpasst. Okay, sie war essbar, keine Frage. Und deutlich besser als das Gyros in der Mykonos-Taverne oder das Kantinen-Schnitzel aus dem Seehaus-Restaurant. Aber als Pizza-Liebhaber muss ich sagen, hab ich schon deutlich bessere Pizzen gegessen, und das nicht wenige. Kann man essen, muss ich aber nicht nochmal haben. Dann lieber die Bowls aus dem Bamboo Baai oder den Halloween-Lachs im Foodloop.
Wenn man schonmal im weihnachtlichen Italien ist, nimmt man natürlich Piccolo Mondo und das Geisterschloss gleich mit. Außergewöhnlich spät, dass ich die beiden Darkrides heute gefahren bin, aber ich wollte auch nicht das Risiko eingehen, dass die Bahnen gegen Ende geschlossen haben und daher ging ich auf Nummer sicher und schob sie noch vor der Ehrenrunde ein. Den gebührenden Abschluss für 2022 sollten nochmal zwei meiner Lieblingsattraktionen bilden. Also erst die Darkrides, dann das Vergnügen oder so ähnlich.
Vive la France
Ehre wem Ehre gebührt, die letzte Achterbahnfahrt des Jahres war, wie konnte es auch anders sein, der Can Can Coaster. Ich liebe die Bahn mit jeder Fahrt mehr. Ich liebe den Lift, die Musik, den französischen Countdown und Sturz hinab in den Nachthimmel über Paris. Das schlimmste ist, wenn man weiß, dass man seine Lieblingsbahn jetzt erstmal 3 Monate lang nicht mehr fahren kann, weil der Park in der Offseason geschlossen ist. Eine Runde Mitleid? Bitte. Aber vergessen ist die Tatsache, dass ich mich eine Weile lang gar nicht getraut habe, sie nach all den Jahren wieder zu fahren. Vergessen auch die Tatsache, dass ich anfangs noch skeptisch bzgl. der Umthematisierung war. Der Can Can Coaster ist meine Bahn. Punkt Aus.
Ich musste mich ein wenig beeilen, denn den Beginn der Weihnachtsparade hatte ich wegen der Can Can Coaster Fahrt bereits verpasst. Außerdem musste ich noch das ein oder andere weihnachtliche Foto hier im französischen Themenbereich schießen, wenn man jetzt endlich mal ein Smartphone hat, mit dem man halbwegs ansehnliche Low-Light Fotos machen kann.
Weihnachts-Parade und die letzte Fahrt des Jahres
Okay, ich gebe es zu, ich hab die Parade nicht wirklich besucht, sondern bin eigentlich nur dran vorbei gelaufen und habe 2,3 Fotos geschossen. Daher kann ich jetzt auch nicht sagen, ob sie wirklich toll war, aber zumindest die Wägen, die ich gesehen haben, gingen absolut in Ordnung. Gefühlt gehöre ich sowieso eher auf die Halloween bzw. Hallowinter Parade, dem weihnachtlichen Kitsch kann ich eigentlich nicht ganz so viel abgewinnen. Aber immerhin waren die Tänzerinnen hübsch anzusehen.
Tja, und die letzte Fahrt des Jahres sollten dann natürlich noch einmal die Batavia-Piraten sein. Keine Frage. Keine Diskussion. Mit Sicherheit eine würdige letzte Fahrt. Auch wenn mich ein Erschrecker Pirat (Im Winterzauber) im Eingangsbereich so richtig erwischt hat. Kommt ja nicht mehr häufig vor, dass sich meine Wenigkeit erschreckt, aber der hat das verdammt gut hingekriegt.
Naja, letzte Fahr des Jahres war dann doch relativ, weil ich auf dem Weg am Russland Bahnhof die Panoramabahn entdeckte und weil ich die Panoramabahn zwar schon unzählige Male gefahren, aber nie in Russland eingestiegen bin, wählte ich die faule Tour und ließ mich von der Bahn zurück in den deutschen Themenbereich kutschieren.
Das letzte Finale
War dementsprechend kurz, oder fiel eigentlich komplett flach? Es gab keines. Schließlich war auch nix mehr zu fahren. Also schlenderte ich gemütlich noch mal eine Runde durch den Schlosspark und schaute mir die glitzernden Märchenfiguren an. Die Freizeitparksaison neigte sich langsam aber sich dem Ende entgegen. Wobei ich mir durchaus vorstellen könnte, im Januar nochmal mit der ganzen Familie einen halben Tag herzukommen.
Fazit
Wenn man keinerlei Wartezeiten hat, wie an diesem Tag, kann man auch an einem halben Tag problemlos alles fahren, was man sich vorgenommen hat. Selbst Poseidon bei 4 Grad. Auf das große Showprogramm (Von der Weihnachtsparade abgesehen) habe ich dieses Mal verzichtet und außer der mittelmäßigen Venezia-Pizza auch nichts gegessen. Zum Abschluss eines außergewöhnlichen Freizeitpark-Jahres, welches neben unzähligen Europa-Park Besuche auch 4 weitere Parks mit an Bord hatte, ließ ich es nochmal so richtig krachen. Meine Highlights heute wie auch das ganze Jahr über waren noch einmal Can Can Coaster, Poseidon und die Batavia Piraten.
Nach der Saison ist vor der Saison und so lief auf der Heimfahrt schon die erste Planung für die nächste Saison 2023 durch meinen Kopf. Wie kann man 2022 noch toppen? Welche neuen Parks gilt es zu entdecken? Wo verbringen wir unseren Sommerurlaub und ist da ganz zufällig wieder ein Park in der Nähe? Wenigstens gehört das Corona-Virus jetzt der Vergangenheit, womit einer normalen Freizeitpark-Saison 2023 nichts mehr im Wege stehen wird.
Top 5 Attraktionen:
1. Can Can Coaster
2. Wasserchaterbahn Poseidon
3. Yullbe Go – Das Phantom der Oper
4. Matterhorn Blitz
5. Whale Adventures
Attraktionen Gesamt: 24 (22)
Anzahl Schritte: 12291
Kilometer: 9,23
Show:
Weihnachtsparade
Essen:
Pizzeria Venezia – Pizza Salami