|

Nachtrag 2022 – Hallowinter mit Voletarium Premiere

Wie im Jahr zu vor einen Nachmittag ohne Kids zum schrulligen Hallowinter im Europa-Park. Und dieses Mal nicht an Sankt Martin, sondern mitten im November, so dass im Park bei schmuddeligem Herbst Wetter auch wirklich so gut wie gar nix los war. Ich bin mal gespannt, wie lange der Hallowinter noch ein Geheimtipp bleibt. Im Vergleich zum Vorjahr, wo wir eine Woche eher im Park waren, zeigte sich der Europa-Park hier aber schon deutlich mehr von seiner weihnachtlichen Seite, und auf den Wegen ertönte bereits das ein oder andere Weihnachtslied

Das Grauen kommt um 14:00 – Voletarium Premiere

Heute habe ich mich meinem größten Albtraum gestellt. Dem Voletarium, dem Flying Theater. Während ich bei großen Achterbahnen eher kneife, da ich Angst habe, die körperlich nicht mehr zu vertragen, war es beim Voletarium viel mehr die pure Angst vor der Höhe und dem ausgeliefert sein. Ich war nie ein Freund von Arthur, war bei meiner ersten Fahrt nahe an einer Panikattacke, als wir durch die Halle fuhren und ich keinen Boden mehr unter den Füßen hatte. Das waren aber lediglich ein paar Sekunden und der Voletarium-Film geht wie lange? 5 oder 10 Minuten? Keine Ahnung.

Okay, die Queue-Line war klasse. Da gibt es keine 2 Meinung, für mich das beste, was der Europa-Park diesbezüglich zu bieten hat. Und sie ist groß. Und lang. Wunderbar thematisiert, tolle Gemälde und Figuren. Da dachte ich mir: Okay, egal wie schlimm Voletarium auch sein mag, immerhin hast du einmal die Queue-Line gesehen.

Die erste Erleichterung kam dann, als man uns nicht nach oben, sondern in die Mitte geschickt hat. Ich saß ganz außen. Und es ging mir nicht gut. Wirklich nicht. Meine Hände krampften sich in die Seitenbügel und als die Sitze dann nach vorne fuhren dachte ich, ich muss sterben.

Ich bleibe hier jetzt einfach 5 Minuten sitzen und mache meine Augen zu. Naja gut, ich hab sie nach ein paar Sekunden aufgemacht. Und oh Wunder, ich bekam keinerlei Motion-Sickness. Ich kann kein Onride-Video einer Achterbahn anschauen, ohne dass mir schlecht wird. Hier wurde mir nicht schlecht. Und ja, es ist beeindruckend. Keine Frage. Die Technik dahinter, faszinierend. Der Film wunderschön und die Musik total passend.

Trotzdem ist für jemanden mit meiner Höhenangst grenzwertig. Beim Achterbahnfahren ist man auch oben, aber nur für 1-2 Sekunden, dann rast man in die Tiefe und ist eh im Adrenalinrausch. Hier hängst du für 5 Minuten über dem Abgrund und hast tatsächlich das Gefühl, du würdest fliegen.

Natürlich war ich erleichtert. Aber es war wirklich ein hart umkämpfter Count. Ob ich die Bahn eines Tages nochmal fahren würde, ließ ich offen. Aber ich hatte ja auch nach meiner ersten Arthur Fahrt gesagt, einmal und nicht wieder.

Arthur – Jetzt erst recht!

Nach einem Adrenalin-Tripp dieser Sorte will man natürlich gleich weiter machen. Und für mich war sofort klar, als wir aus dem Voletarium rausgingen: Jetzt Arthur. Die Bahn, die bei mir ähnliche Angstzustände verursacht, wie das Flying Theater. Aber ich brauchte jetzt diesen direkten Vergleich. Ich wollte wissen, wie sich Arthur anfühlt, nach dem man Voletarium gerade so überlebt hat.

Also ging es ohne Churros aus Bella Italia direkt ins Königreich der Mimimoys, denn ganz ehrlich, die Churros, so sehr ich sie auch mag, die hätte ich jetzt bestimmt nicht vertragen. Das Gute an Tagen wie diesen. Keinerlei Wartezeiten. Denn in einer langen Warteschlange hätte mich sicher der Mut noch einmal verlassen.

Wir haben im Gegensatz zu unseren letzten Fahrten ein bisschen was geändert. Ich saß zum ersten Mal nicht am Rand. Und dann ist genau das passiert, was ich mir erhofft hatte. Wenn du vorher Voletarium überlebt hast, fühlt sich Arthur auf einmal gar nicht mehr so schlimm an. Egal ob der Flug über die Halle oder der Showdown draußen. Es war das erste Mal, dass ich Arthur so richtig genießen konnte. Es schien fast so, als hätte ich nach Voletarium meinen Frieden mit Arthur gemacht. Das Leben kann so einfach sein.

Die Irrationalität der Angst – Yullbe Light

So, wer jetzt dachte ich hätte mit Voletarium und Arthur den ultimativen Kick meiner Höhenangst gehabt, der hat sich getäuscht, denn unwissend setzten wir noch einen drauf.

Yullbe-Go. In der Arena of Football, wo sonst normalerweise nur die Boxautos fahren. Eine Premiere, bei der wir nicht wissen, was uns hier erwarten würde. Mit der 3D-Brille eintauchen in eine virtuelle Realität. Schon viel gelesen, schon viel gehört, aber nie ausprobiert. Selbst den Alpenexpress VR-Ride habe ich aus Angst vor Motion Sickness noch nicht in Angriff genommen.

Was macht man als Anfänger bei seiner Virtual Reality Premiere? Richtig, man denkt man macht das einfachste Spiel für Kinder und wird sich irgendwie durchmogeln: Ed & Edda – Die Jagd nach dem magischen Szepter. Kinderleicht? Von wegen. Mag der Anfang mit der Einführung noch ganz witzig gewesen sein, ging der Spaß mit dem Aufstieg auf die Euro-Sat Kugel für mich dann so richtig los.

Die Höhenangst sollte mir erneut einen Streich spielen. Aber hier wird einem die Irrationalität seiner Angst erst so richtig bewusst. Ein kleiner Schritt für mich auf diese Plattform. Und dennoch kostete es mich so furchtbar viel Überwindung diesen Schritt zu wagen. Es muss zum Schießen ausgesehen haben. Meine Frau, die das Spiel deutlich schneller geschafft hat und mir von draußen zuschaute, lachte sich komplett kaputt.

Krasser Scheiß. Hätte echt nie gedacht, dass Yullbe so viel Spaß machen kann. Wir haben inzwischen längst auch eine 3D Brille zu Hause und sind begeisterte Zocker. Und auch wenn die Auflösung hier vielleicht nicht immer optimal war, mich hat das Erlebnis gänzlich überzeugt, auch wenn ich beim nächsten Besuch mit Sicherheit nicht noch einmal Ed & Edda spielen werde

Easy Mode – Jetzt lassen wir es ruhiger angehen

Normalerweise sind EP-Besuche mit meine Frau eher entspannend. Da wir keine Achterbahnen zusammenfahren, gibt es für mich auch keine Adrenalin-Kicks. Aber Voletarium, Arthur und Yullbe-Go waren genau das. Wenn auch anders, als das bei meinen normalen EP-Besuchen der Fall sein mag. Die Höhenangst-Kicks holen einen wieder runter. Und es war klar, jetzt machen wir nur noch chillige Sachen. Erstmal eine heiße Schokolade in Irland und an dann ins 4D-Kino und noch einmal den neuen Happy Family anschauen. Das war genau das richtige nach den ganzen Adrenalin-Kicks.

Nach dem Film im 4D-Kino fuhren wir eine Runde MFC und blamierten uns dann gemeinsam zusammen bei Atlantis. Es funktioniert einfach nicht, wenn man zu zweit im selben Wagen sitzt und verzweifelt versucht, die roten Punkte abzuballern. Nie mehr. Ich bin eh schon total unfähig, was den Shooter angeht, aber wenn ich dann auch noch zwei Zielpunkte in der Gegend rumfliegen sehe und ich eh nicht weiß, welches der meinige ist, dann ist sowieso Feierabend.

Wir schauten noch uns noch kurz die Fortschritte auf der kroatischen Voltron-Baustelle und machten uns dann auf den Weg nach Holland um eine wilde Runde mit den Griezelkopjes zu drehen. Die machen in der Halloween/Hallowinter-Saison so richtig viel Laune, da dort der alte Gassenhauer He’s been waiting for the Storm zu hören ist. Außerdem gab es ein paar schicke Gemälde an den Wänden zu bewundern.

Glitzer Josie

Nach den Griezelkopjes drehten wir eine Runde mit den Batavia Piraten durch den indonesischen Dschungel bevor wir dann direkt rüber zum Abenteuersee liefen um mit den Josie-Booten über den See zu fahren.

Ich hab ja keine Möglichkeit dieses Jahr ausgelassen über Plastik-Josie zu lästern, weil die Fahrt im Vergleich zur tollen Dschungel-Floßfahrt einfach ein fürchterlicher Downgrade war, aber an diesem Abend hatte Josefinas Kaiserliche Zauberreise was. So in der Dämmerung über den See zu fahren und die ganzen Lichter zu sehen (Und es sind wirklich sehr viele Lichter) war zugegeben schon ziemlich stimmungsvoll. Klar, das Plastik-Grün ist immer noch fehl am Platz, aber mit den 1000 Lichtern kam immerhin so ein bisschen verträumte Atmosphäre auf. Also mein Tipp, wenn euch Josie nicht wirklich zusagt, probiert es im Hallowinter oder Winterzauber in der Dämmerung oder noch später, wenn es richtig dunkel ist.

Bis zum Start der legendären Hallowinter-Parade war noch etwas Zeit, nämlich genauso viel für eine Runde Snorri Touren durch Trolldal in Skandinavien. Und jetzt alle: „Tag ein, Tag aus, singen wir laut…..“

Hallowinter Parade und Halloween Lachs

Die Hallowinter Parade ist komplett durchgeknallt und für mich das absolute Highlight des Hallowinter-Besuchs. Diese Mischung aus aus Halloween Kostümen und tanzenden Weihnachtselfen sucht ihresgleichen und macht einfach Laune. Im Gegensatz zu meinem Halloween-Besuch im Oktober hat man Tonight it’s Halloween beim Dance-Stop jetzt durch ein neues Lied ersetzt. Das Stück heißt Creepy Halloween. Meine Meinung? Ehrlich? Naja, vielleicht nicht schlecht, aber bei weitem nicht so geil wie Tonight it’s Halloween. Es fehlt so ein bisschen der Ohrwurm-Charakter und vor allem der Mitgröhl-Refrain. Und um so richtig mitzutanzen hat man da auch keine Lust. Eventuell gewöhnt man sich da dran, aber ein neues Lied hatte hier auch definitiv einen schweren Stand.

Auch wenn im Park immer mehr Weihnachtsatmosphäre zu spüren ist, kulinarisch bewegte man sich doch eher noch in der Halloween-Saison und somit stand einem weiteren Besuch im FoodLoop Looping Restaurant nichts im Wege. Denn der Halloween-Lachs war einfach richtig gut, den wollte ich unbedingt noch einmal essen. War auch nicht viel los, hatten einen schönen Platz und mussten auch nicht lange auf unsere Speisen warten.

Finale

Wenn ich mit meiner Frau alleine im Park bin, besuchen wir gerne mal die paar Spielhallen im Park. So wie das Speel Deel in Holland oder heute die Market Hall in England. Eigentlich ist es eine feine Sache mit den Karten, die man einfach aufladen und auf denen man seine Punkte speichern kann. Dumm nur, wenn man die ständig zu Hause vergisst und immer wieder eine neue Karte kaufen muss. Daher mein Vorsatz für 2023. Immer eine Karte mitnehmen. Gewonnen haben wir natürlich nichts, unseren Spaß hatten wir trotzdem.

Die letzte Fahrt des Tages war dann noch die eine Runde Geisterschloss. Die ist sowieso Pflicht, ein weiterer Hallowinter Besuch ohne Geisterschloss wie im Jahr zu vor, war sowieso nicht drin. Gut, wir waren da auch tatsächlich etwas spät dran, heute ergatterten wir eine der letzten Fahrten vor Parkschluss. So wie es sich eben gehört

Fazit

Für mich war es dank Voletarium, Arthur und Yullbe Go alles andere, als ein entspannter Parkbesuch. Aber manchmal muss man über seinen Schatten springen und auch neue Dinge ausprobieren. Yullbe Go werde ich mit Sicherheit nochmal spielen, ob ich mich aber noch mal ein Voletarium-Abenteuer einlasse, ließ ich an dem Abend mal offen.

Dennoch war es wieder ein wunderschöner Nachmittag in einem angenehm leeren Europa-Park. Im November brauch ich keinen Sonnenschein und keinen blauen Himmel. Das trübe Herbstwetter passte wunderbar zu der einzigartigen Atmosphäre. Das Essen war lecker, die Parade war klasse und die Wartezeiten kurz. Ich wünsche mir sehr, dass der Europa-Park auch in den kommenden Jahren wieder im Hallowinter geöffnet hat, denn dieser Mix aus Weihnachten und Halloween rockt einfach.

Top 5 Attraktionen:
1. Arthur
2. Yullbe Go – Ed und Edda – Die Jagd nach dem magischen Szepter
3. Piraten in Batavia
4. Griezelkopjes
5. Voletarium

Attraktionen Gesamt: 10 (10)
Anzahl Schritte: 10715
Kilometer: 8,13

Show:
Magic Cinema 4D: Happy Family Next Level
Hallowintern Parade

Essen:
Looping Restaurant „Food Loop“: Halloween Lachs
Candy Kopje – Poffertjes

Trinken:
Lindt Maître World – Latte Machiato

Games:
Market Hall (England)

Ähnliche Beiträge