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Nachtrag: August 2024 – Efteling

Efteling. Ein Park der schon viel zu lange auf meiner Wunschliste. Heute war es endlich so weit. Sommerurlaub in den Niederlanden, eine Stunde Fahrzeit bis nach Efteling, Zeit für uns, diese Freizeitparklücke ein für alle mal zu schließen, denn der Park genießt in der Freizeitpark-Community einfach einen hervorragenden Ruf.

Für uns sollte es an diesem Tag aber eher die Light-Version werden, denn der Besuch lief dann doch gänzlich anders ab, als ursprünglich geplant. Da der Park in den Sommermonaten deutlich länger geöffnet hat, als der Europa-Park beispielsweise, entschlossen wir uns, Efteling erst gegen Nachmittag anzusteuern, was sich dann aber als weniger gute Idee herauskristallisierte, da wir in der Megabaustelle um Eindhoven herum prompt in einem fiesen, langen Stau landeten.

Wie eine Fata Morgana

Schon von weitem erkennt man den ikonischen Haupteingang. Da Efteling einer der Partnerparks des Europa-Parks ist, spart man hier dank des Resort-Passes somit auch den Tageseintritt. Einfach links an der Infokasse an den Schalter gehen, Resort-Pass vorzeigen und man bekommt dann problemlos sein Gratis-Ticket.

Da Efteling flächenmäßig doch ordentlich groß ist, empfiehlt es sich, zumindest vorher halbwegs zu planen, welche Attraktionen man in welcher Reihenfolge ansteuern möchte und da Efteling vor allem für Darkride-Fans wie meine Wenigkeit das Paradies auf Erden ist, starten wir unsere Nachmittag mit dem klassischen Wasser-Darkride Fata Morgana, welcher sich in unmittelbarer Nähe des Eingangsbereich befindet.

Hier fährt man auf großen Booten durch die Welt von 1001 und eine Nacht. Zwar sind die einzelnen Szenen sehr spartanisch ausgestattet und zu keinem Zeitpunkt mit dem Wimmelbild-Charakter der neuen Batavia-Piraten zu vergleichen, aber ein tolle Soundtrack und unzählige Animatronics sorgen für eine wunderbares, immersives Erlebnis. Darkrides in dieser Form dürften heutzutage nur noch selten sein. Sehr beeindruckend und kam auch bei meinen Kids erstaunlich gut an.

Max und Moritz

Zum warm werden fiel die Wahl für den ersten Coaster Tages auf Max & Moritz, den Family-Powered Coaster von Mack-Rides, welcher sich ebenfalls im vorderen Teil des Parks befindet. Da in der Tat nicht mehr viel im Park los war, hielt sich auch die Wartezeiten für diese kleine, aber feine Achterbahnen halbwegs in Grenzen.

Der Coaster kann streng genommen nix, macht aber trotzdem unglaublich viel Spaß. Warum? Weil er zum einen toll thematisiert ist. Weil ein entgegengesetzter Duelling-Coaster eine nette Idee ist und vor allem deshalb, weil der einen absolut genial passenden Soundtrack hat. Und sogar einen funktionierenden Soundtrack. Und der Soundtack auch die richtige Lautstärke hat. Ich verstehe nicht, wieso der EP das beim Can Can Coaster nicht auf die Reihe bringt, hier funktioniert es doch auch.

Die erste Runde fährt sich noch etwas zurückhaltender, in der zweiten hingegen wird tempomäßig nochmal ein bisschen draufgelegt, aber es bleibt alles im Rahmen. Somit ein schöner Coaster für die ganze Familie.

Leider bekam unser Großer während der Fahrt urplötzlich Fieber und glühte förmlich wie ein Backofen vor sich hin. Spätestens jetzt war klar, dass unser Ausflug nach Efteling höchstens noch ein kleiner Kurztip werden sollte. Er war tapfer und biss auf die Zähne, so dass wir wenigstens noch 2-3 Attraktionen fahren konnten.

Symbolica

Richtig gespannt waren wir natürlich auf Symbolica, da es sich hier um einen Trackless-Ride handelt, und diese Form von Darkride bin ich bisher noch nie gefahren. Hier hatten wir eine Wartezeit von knapp 20 Minuten, was aber dank der nett gemachten Pre-Show nicht wirklich schlimm war, zumal auch die Queue-Line schön thematisiert ist.

Die Fahrt hat mich dann aber, zugegeben, etwas überfordert. Natürlich technisch auf hohem Niveau, super thematisiert sowieso, aber während der Fahrt war ich schon ein bisschen lost, weil man einfach die Bewegung des Wagens noch nicht einschätzen kann und vielleicht die ein oder andere Szene gerne noch 1-2 Sekunden länger gesehen hätte, bevor sich das Ding wieder weiter dreht. Denke aber, dass das Übungssache ist. Wenn du das Teil ein paar Mal gefahren bist, rockt es vermutlich total.

Du hast am Anfang Harry Potter mäßig die Wahl zwischen den einzelnen Elementen, der einzige Unterschied der drei Elemente ist dann aber die Reihenfolge, in welcher die Szenen dann durchfahren werden. Welche das spannungsmäßig die beste ist, habe ich keine Ahnung. Interessanterweise fanden die Kids Fata Morgana aber ein kleines bisschen besser.

Joris en de Draak

Zumindest eine schnellere Achterahn wollte ich an dem Tag unbedingt mitnehmen und da im Ravelejn die berühmt berüchtigte Show in ein paar Minuten anlief, teilten wir uns. Mein Großer konnte eh nichts mehr fahren, also schaute er sich mit den anderen lieber die Show an. K2 und meine Wenigkeit machten uns dann auf den Weg in den hinteren Teil des Parks, wo wir die Option zwischen dem Fliegenden Holländer und Joris en de Draak hatten. Letztlich viel sie erwartungsgemäß auf die Holzachterbahn.

Für mich die beste Bahn, die wir heute gefahren sind. Eine richtige Spaßmaschine. Natürlich kein Vergleich zu Wodan, deutlich weniger Thrill, deutlich weniger Airtime, dafür aber mehr Kurven und wie Max & Moritz halt auch ein Duelling Coaster. So Bahnen wie Heidi – The Ride oder Joris en de Draak machen einfach Laune. Vor allem, wenn ich dran denke, dass ich vor einem Jahr noch keine einzige Holzachterbahn gefahren bin.

Pause im Marerijk

Unfassbar schön ist dieser Teil des Parks, in welchem sich Attraktionen wie Droomvlucht oder die Villa Volta befinden. Hier warteten wir auf den Rest der Family, der sich noch in der Ravelejn Show befand. Gerade in den Sommerabendstunden, wenn das Licht hier reinfällt, entsteht zwischen den Elfen eine wahrlich zauberhafte Atmosphäre.

Ravelejn muss wohl übelst gerockt haben, die Europa-Park Shows können dagegen wohl einpacken, meinte meine Frau. Gerüchten zu Folge soll das ganze Areal hier umgekrempelt und die Show zur Saison 2025 entfernt werden und die Wahrscheinlichkeit, dass wir 2025 noch mal unsere Zelte hier aufschlagen sind doch eher gering. Schade.

Droomvlucht wäre der nächste Darkride gewesen, den ich gerne gefahren wäre, aber damit die anderen auch auf ihre Kosten kommen, blieb ich dann bei meinem Großen draußen, der nicht wirklich Lust hatte, überhaupt noch was zu fahren. Verständlich, in seinem Zustand. Und auch hier habe ich scheinbar echt was verpasst, Droomvlucht hat meine Frau auch komplett überzeugt, vor allem das Finale.

Als kleine Stärkung gönnte ich mir dann einen Kartoffel-Spirello-Snack, der eigentlich einen vorzüglichen Ruf genießt, mich aber nicht so recht überzeugen konnte. War auf Europa-Park Niveau, und für meinen Geschmack auch zu stark gewürzt.

Carnaval Festival

Ein Darkride fehlte noch auf unserer Liste und das war Carnaval Festival im Reizenrijk. Aber allein dort hinzugelangen, war eine Herausforderung für sich. Flächenmäßig ist Eftetling wirklich sehr groß und bei weitem nicht so vollgebaut mit Attraktionen. Dadurch hat der Park seinen ganzen eigenen Charme. Aber gerade als Eftetling-Neuling wie meine Wenigkeit, kann das bisweilen maximal verwirrend sein und ohne App bzw. Karte wären wir komplett aufgeschmissen gewesen, denn was Beschilderungen und Wegweiser angeht, hält sich Efteling doch ziemlich zurück.

Nun aber zu Carnaval Festival. Hier hatte ich keinerlei Erwartungen, aber schon die erste Szene mit den quakenden Fröschen hat mich komplett gepackt. Total witziger Darkride, bei welchem zunächst die europäischen Länder und später auch noch andere Kontinente so richtig schön aufs Korn genommen werden. Den Kids war das zu blöde. bzw. haben sie sicher auch die Hälfte nicht verstanden, aber für mich war es an diesem Tag die Nummer 1 der Darkrides. Vor allem, weil auch hier der Soundtrack absoluten Ohrwurm Charakter hat.

Finale mit Diorama

Bevor wir nach Hause ritten, gingen wir alle nochmal aufs Clo. Im Diorama. Hierbei handelt es sich um eine unglaublich detaillierte und großangelegte Miniaturwelt, welche allerdings auch schon einige Jahre auf dem Buckel hat und im Jahr 1971 zum zwanzigjährigen Jubiläums des Parks seine Pforten eröffnete. Fand ich durchaus beeindruckend. Die Kids weniger, die rannten lieber draußen im Wald zwischen den Eichhörnchen umher.

Danach war es dann aber höchste Eisenbahn die Heimfahrt anzutreten. Also ging es schurstracks vorbei an der Hotel-Baustelle in Richtung Haupteingang und von dort dann zum Parkplatz, wo wir uns auf den Nachhause Weg machten. Dieser war nicht weniger abenteuerlich, als der ganze Tag, da wir in Tilburg noch ein paar Corona-Tests mitnehmen mussten. Aber finde die mal in Städten, die man noch nie besucht hat und vermutlich auch nie wieder besuchen wird 😉

Fazit

Ganz schwierig. Eftetling im Schnelldurchgang, die wichtigsten halbwegs wichtigen Attraktionen mitgenommen, ansonsten wie ein Blindfisch durch den Park geirrt um am Ende in etwas mehr als 3 Stunden fast 7 km Strecke zurückzulegen. Das zeigt schon, mit welchen Dimensionen man es hier zu tun hat, da gibt es Europa-Park Besuche, in denen ich in der doppelten Zeit nur die Hälfte der Strecke zurücklege, von anderen Parks wie Holiday Park oder Tripsdrill mal ganz zu schweigen.

Wir hatten kaum die Zeit die zauberhafte Atmosphäre zu genießen. In den berühmten Märchenwald, der eigentlichen Seele des Parks haben wir keinen Fuß gesetzt. Haben auch bis auf den Spirello-Snack nicht wirklich was gegessen.

Ich selbst wäre natürlich gerne noch vor allem den fliegenden Holländer gefahren, und natürlich das Rafting Pirana und den Vogel Rok. Eigentlich fehlte mir dann doch nicht sooo viel. Das heißt, was die Anzahl der Attraktionen angeht, bleibt Efteling überschaubar, zumal mich die 25 Pferde-Karussells jetzt nicht wirklich reizen. Die Qualität der Attraktionen ist jedoch auf allerhöchstem Niveau, die Musik, welche im Park die ganze Zeit zu hören ist, ist traumhaft. Ich könnte mich hier komplett verlieren. Es gibt so wahnsinnig viel zu entdecken und den Märchenwald haben wir nicht einmal gesehen.

Für mich steht ganz klar fest: Hier muss ich noch einmal hin. Unser Besuch war lediglich die Ouvertüre um einen ersten Eindruck zu bekommen.

Top 5 Attraktionen:
1. Joris en de Draak
2. Carnaval Festival
3. Fata Morgana
4. Symbolica
5. Max & Moritz

Attraktionen Gesamt: 6 (6)
Anzahl Schritte: 9.507
Kilometer: 7,61

Show:


Games:


Essen:
De Eigenheimer – Spirello

Trinken:
Eisstand am Reizenrijk Weg – Slush


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