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Nachtrag August 2024 – Toverland

Manchmal muss man im Leben Entscheidungen treffen, die nicht einfach sind. So auch an diesem Freitag Morgen, als wir eigentlich die Heimreise hätten antreten müssen, da aber mein Großer mit einer fiesen Lungenentzündung im Bett lag, war daran auch nicht wirklich zu denken. Der Urlaub war im Prinzip gegessen, aber den ganzen langen Tag in unserem Appartement rumzusitzen, war nun auch nicht wirklich eine Alternative, zu mal ich die Karten für Toverland ja bereits eine Woche zuvor im Vorverkauf gekauft hatte.

Damit K2+K3 nicht die Decke auf den Kopf fällt fuhr und wir die Karten nicht komplett umsonst gekauft hatten, fuhr ich mit den beiden dann rüber ins Toverland, um wenigstens den Kopf etwas frei zu kriegen. Es waren ja lediglich 8 km, so nah übernachteten wir noch nie an einem Freizeitpark. Und wir kannten den Park ja auch, denn schließlich waren wir vor ziemlich genau zwei Jahren schon einmal hier.

Tolly Molly und jede Menge Neuheiten in Avalon

Wir ließen es an diesem Nachmittag geruhsam angehen, da es in Toverland erfreulich leer war. Die Sommerferien in den Niederlanden waren bereits vorbei, daher gab es auch keine verlängerten Öffnungszeiten. Erste Attraktion des Tages war somit das trashige Rundfahrgeschäft Tolly Molly, bei denen man sich auf einhornähnlichen Fabelwesen behutsam im Kreise dreht. Nichts Wildes, ein reines Kleinkinderfahrgeschäft, aber auch nix, was in irgendeiner Art und Weise einen üblen Drehwurm verursachen könnte.

Im Anschluss danach ging es dann nach Avalon, wo wir ein paar der Neuheiten unter die Lupe genommen haben. Pixarus beispielsweise, kann man schon weitem erkennen und wurde wunderbar Mitten in die Achterbahn Fenix integriert. Ich mag so was ja, wenn Attraktionen sich förmlich kreuzen, selbst wenn ich weder Fenix, noch Pixarus in diesem Leben jemals fahren werde.

Mit Waterdwarf Alley gelang der perfekte Einstieg in den neuen Avalon Teil, vorbei an einigen hübschen Trollhütten und einen Schaum-Spuckenden Drachen kommt man in den schön thematisierten hinteren Teil des Parks.

Garden Tour und Jumping Juna

Die beiden anderen neuen Fahrgeschäfte in Avalon ließen wir uns natürlich nicht nehmen und starten zunächst mit der Themenfahrt Garden Tour unsere Reise durch den magischen Zaubergarten. Gut, das ist halt eine reine Kinderattraktion. Man fährt vorbei an Einhörnern, sprechenden Pilzen, jeder Menge Bienen und ein paar weiteren Trollen. Nicht wirklich aufregend, aber doch recht schön thematisiert und vor allem meiner Tochter hat die kleine, aber feine Bahn recht gut gefallen.

Bei Jumping Juna handelt es sich um ein weiteres Rundfahrgeschäft, bei dem man, wie der Name schon sagt, Mül-Müls-Karussell lile zwischendurch in die „Höhe“ „katapultiert wird“. Eigentlich auch ganz witzig, wenn man die richtige Körperlänge für die Bahn mitbringt. Meine Wenigkeit musste hingegen seine lange Beine dermaßen verknoten, dass an eine vernünftige Spitzposition hier nicht wirklich zu denken war. Nun, ja also eine Bahn, bei der ich nicht zwingend eine weitere Fahrt benötige.

Ansonsten gibt es hier noch ein paar nette Spielplätze, von denen die Kids vor allem den Wasserspielplatz sehr mochten und ein Selbstbedingungsrestaurant, was uns aber erstmal weniger tangierte.

Merlins Quest und Waku Waku Wasserspieplatz

Merlins Quest sind wir vor 2 Jahren schon gefahren und wie damals hat mir die ruhige Fahrt vorbei an schönen Steinbrücken und die mystische Welt von Avalon sehr gut gefallen. Es muss ja nicht immer ein wildes Fahrgeschäft sein und Floßfahrten, sofern sie thematisch nicht so verhunzt sind wie Plastik-Josie gehen sowieso immer. Merlins Quest hat eine relativ lange Fahrzeit, aber Langeweile kommt keine auf, dafür sorgt der der sagenumwobene Darkride-Part mit seinen funktionierenden Nebelschwaden. Und da man die Watderdwarf Alley direkt am Ufer des Merlin Kanals platziert hat, ist auch deutlich mehr Leben in der Bude als noch vor zwei Jahren.

Danach tobten die Kids eine Runde auf dem großangelegten Waku Waku Wasserspielplatz, während meine Wenigkeit sich an der tollen Thematisierung erfreute und den Spinning Coaster Dwervelwind etwas genauer unter die Lupe nahm. Den würde ich doch eher mal fahren, als Euro-Mir, sieht nicht ganz so nach einer Prügelmaschine aus.

Indoorwelten

Mit den beiden großen Indoorhallen fing hier vor einigen Jahren alles an. Mit dem Land von Toos und dem Wunderwald eröffnete das Toverland zu Beginn des Jahrtausends seine Pforten. Primär für Kinder ausgelegt, gibt es hier jede Menge Attraktionen und große Indoor Spielplätze. Das absolute Highlight für unsere Kids beim letzten Besuch war das witzige Funhouse im Wunderwald. Für mich sind die meisten Hindernisse im Funhouse nix, da ich viel zu Groß bin und echte Probleme mit dem Gleichgewichtssinn habe. Hier kann man aber glücklicherweise sämtliche fiesen Hindernisse locker umgehen, so dass ich mir lediglich die „Perlen“ rauspicken kann. Aber es ist eine Mordsgaudi und macht unglaublich viel Spaß.

Den Attraktionszähler der Freizeitpark-Attraktionen erhöht man am einfachsten mit dem klassischen Pferdekarussell, welches nirgends fehlen darf. Hier muss man nie anstehen und schlecht wird einem dabei auch nicht. Das Pferdekarussell hier im Wunder Wald ist nicht wirklich aufregend, kann man aber problemlos mitnehmen.

Aufregend hingegen ist der Family-Coaster Toos Express, der von außen war eher harmlos ausschaut, aber doch ein anderes Kaliber als so mach Marienkäfer Achterbahn darstellt. Eine absolute Spaßmaschine, vor allem in den letzten Reihen. Vor 2 Jahren noch alleine mit K2 gefahren, dieses Mal war aber auch meine Tochter mit am Start, und die war nach ihrer ersten Fahrt natürlich hellauf begeistert. Und da es überhaupt keine Warezeiten hier gab, fuhren wir die Bahn nach einen kurzen Spielplatz-Pause erneut. Warum auch nicht.

Potz-Blitz Maximus Blitz

Rein an den Wartezeiten gemessen, scheint Maximus Blitz die beliebteste Attraktion des Parks zu sein. Da können selbst die Holzachterbahn Troy oder Fenix mithalten. Das liegt aber weniger am Thrillfaktor der Bahn, sondern viel mehr an der hundsmiserablen schlechten Kapazität. Auch an diesem Tag, an dem kaum Leute im Park unterwegs waren, staute es sich hier in der Queueline auf 35 Minuten. Diese ist zwar wirklich nett gestaltet, aber es ist schon ziemlich zäh, da man kaum voran kommt.

Bei Maximus Blitz handelt es sich um eine sogenannte Bobkartbahn, welche der Sommerrodelbahn ziemlich ähnlich ist, die aber eben elektrisch betrieben wird und nicht den Berg hinunter rauscht. Es gibt in den Niederlanden ja auch so wahnsinnig viel Berge und Sommerrodelbahnen, daher ist es verständlich, dass sich hier so lange Warteschlangen bilden.

K2 durfte alleine fahren, meine Tochter fuhr die erste Runde noch bei mir mit und was soll ich sagen? Die Bahn rockt ohne Ende. Obwohl man eben keinen Berg runterrauscht. Ich hätte das ehrlich gesagt auch nie erwartet. Die Geschwindigkeit kann selbst bestimmt werden, aber man kann problemlos den Gashebel durchdrücken ohne Gefahr zu laufen, aus den Kurven rauskatapultiert zu werden. Die Zeit wird dabei gestoppt und es gibt eine Tagesbestenliste. Natürlich gibt es Bahnen, die deutlich mehr Thrill haben, aber was den Fun-Faktor angeht gehört Maximus Blitz jetzt schon zu meinen Highlights der ganzen Saison.

Im Anschluss an Maximus Blitz ging es nochmal eine Runde durch die Villa Fiasko, bevor sich die Kids ein bisschen auf einem der großen Indoorspielplätzen austoben konnten.

Free Fall Tower und Drakenslagen Action

Okay, jetzt wird’s peinlich. Ich hab mich tatsächlich auf einen Free Fall Tower gewagt. Viel mehr auf ein Free Fall Mini-Türmchen. Denn im Land von Toos gibt es diesen 3 Meter Hohen Kiddie Tower. Und ihr kennt ja meine Höhenangst. Aufgeregt fragte ich die Operatorin, ob ich denn mitfahren dürfte, und sie meinte, dass das davon abhängt, ob die Bügel überhaupt zu gehen. Mit Gewalt und viel Druck auf dem Ranzen ging es sogar halbwegs, ohne dass die Kids gefahren liefen, aus dem Teil rauszufliegen.

Und dann fuhr das Ding hoch und ich hab gedacht ich muss sterben. Wodan 40 Meter, egal. Kiddie-Free Fall Tower 2 Meter 50. Paaaaaaanik. Das muss von unten sicher lustig ausgesehen haben. Kids die ihren Spaß haben und meine Wenigkeit, dem Tode ins Auge sehend.

Ich bedankte mich bei der Operatorin, dass sie mich mitgenommen habe und erzählte ihr, dass es das erste und letzte Mal war, dass ich in so ein Ding eingestiegen bin. Never ever! Aber wenigstens hatten meine Kids beste Laune und die lassen ich in Zukunft dann alleine mit diesen Foltermaschinen fahren.

Und dann war da ja noch die Drakenslagen-Anlage. Wasserrutschen Alarm. Manchmal muss man im Leben etwas Schummeln. 100 Kilo maximal Gewicht. Ich wollte meine Tochter bei der ersten Fahrt nicht wirklich alleine da runter raßen lassen, denn von außen sieht die Wasserrutsche schon ziemlich schnell aus. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht mehr, wie wir das Problem gelöst haben. Fuhr sie doch bei mir mit oder bei K1? Und durfte ich das Teil überhaupt fahren? Gewogen hat man oben nicht. Gefahren bin ich trotzdem. Und das war mal richtig geil. Denn das Teil hat ordentlich Tempo und Airtime :P. Aber eine Fahrt reichte mir hier, hatte keinen Bock da die Treppen nochmal hochzulaufen.

Und last but not Least bleiben noch Theekopjes, also das gleiche wie die Kaffeetassen, nur eben mit Teetassen. Absolut harmlos im Vergleich zu den Europa-Park Kaffeetassen. Kotzreiz praktisch nicht vorhanden. Das ideale Einsteigermodell für Rundfahrgeschäfte.

Harry Potter und die Wucherpreise

Die Villa Toeverhoed hatte ich beim letzten Besuch vor 2 Jahren noch ausgelassen, heute habe ich mir das kleine Zauberhäuschen dann aber mal von Innen angeschaut. Ist ganz nett gemacht und vor allem für die Kids ganz spaßig. Man bekommt einen USB-Zauberstab in die Hand gedrückt und kann dann eben interaktiv ein paar nette Animatronics aktivieren.

Danach war dann aber mal was Essbares angesagt. Zunächst machten wir uns auf die Suche nach Slushes, was gar nicht so einfach war, da die meisten Getränkestände an diesem Tag wegen der geringen Besucherzahl gar nicht erst geöffnet hatten. Ich wollte unbedingt nochmal von den leckeren Kartoffel-Spirellos essen, die mir hier vor allem wegen ihrer leckeren Käsesoße noch im Gedächtnis waren. Aber nachdem der Stand zwei Stunden zuvor noch geöffnet hatte, war er nun wieder geschlossen.

Blieben übrig noch Churros und Crepes und hier fiel mir bei den Wucherpreisen beinahe die Kinnlade runter. 7,50€ für eine wohlgemerkt kleine Portion Churros und die war wirklich winzig und dann schmeckten die nicht einmal. Nicht viel besser sah es bei den Crepes aus. Damit erübrigte sich dann auch die Frage, ob wir später hier nochmal zu Abend essen würden, da die Qualität der Speisen 2 Jahre zuvor auch nicht wirklich überzeugte. Dann doch lieber noch einmal McDonalds.

Ehrenrunde

Ich wäre ja gerne noch eine Runde Denjgu River oder Expedition Zork gefahren, aber meine Tochter hat es ja nicht so mit Fahrgeschäften, bei denen man nass werden kann und alleine wollten wir sie auch nicht warten lassen. Stattdessen wollten die Kids dann aber tatsächlich noch einmal eine Runde mit Maximus Blitz drehen, trotz einer erneuten Wartezeit von über 40 Minuten. Holla die Waldfee. Wir würden im Europa Park nirgends anstehen, was eine Wartezeit von über 30 Minuten hat, aber Maximus Blitz geht in Ordnung. Also fuhren wir noch einmal, jeder in seinem eigenen Bob, ein Wettrennen bei dem es am Ende wirklich hauchdünn zuging. Sowohl K2 als auch K3 haben komplett durchgezogen.

Danach machten wir uns noch mal auf in Richtung Land von Toos um eine weitere Runde mit dem Toos Express zu drehen und da wir sitzen bleiben durften, kam die vierte Runde auch noch dazu. Der Operator war gut drauf, zumal wir die einzigen waren, die überhaupt mit der kleinen wilden Achterbahn gefahren sind.

Und zu guter Letzt wollten die Kids dann nochmal in die Zauberschule rein. Villa Toeverhoed again. Ja, ich ließ die Kids nochmal mit den Zauberstab rumfuchteln, während ich mich paparazzi-mäßig auf die Suche nach schönen Fotomotiven machte.

Finale

Eine kleine Attraktion auf dem Weg nach Draußen nahmen wir dann aber noch mit. Das Heckenlabyrinth Dwaalhof. Fand ich jetzt nicht wirklich aufregend und auch die Kids waren doch eher etwas enttäuscht, da man sich in dem Ding unmöglich verlaufen hätte können. Da der Park um 18:00 seine Pforten schloss, blieb auch keine Zeit mehr die Paarden von Ithaka zu fahren. Gut, ist jetzt auch kein Beinbruch. Aber immerhin blieb noch etwas Zeit den Themenbereich um den Woodie-Coaster Troy anzuschauen.

Troy selbst steht noch auf meiner Liste drauf. Da muss ich noch ein paar Mal Wodan fahren und dann kommt als nächste Holzachterbahn irgendwann Troy. Die soll ja noch um einiges wilder und ruppiger sein, als Wodan im Europa-Park. Also schauen wir mal.

Fazit

It’s better to regret something you did, than something you didn’t do. Ich weiß nicht, ob es die richtige Entscheidung war, an diesem Tag nach Toverland zu gehen, aber ich weiß, dass ich es nicht bereue. Es sah morgens nicht wirklich danach aus und ich hab mich dann doch spontan dafür entschieden, zumindest mit K2+K3 den Tag im Park zu verbringen.

Das Toverland selbst ist gerade für Kids in diesem Alter ein wahres Paradies. Viele abwechslungsreiche Attraktionen, kurze Laufwege, zwei riesige Indoorhallen. Und ich mag die traumhafte Thematisierung des gesamten Parks. Auch die Erweiterung des Themenbereichs Avalon fügt sich da nahtlos ein.

Alle Welt redet von Efteling, von Phantasialand, von Disney Land. Aber für mich ist Toverland mehr als ein Geheimtipp. Das ist einer der Parks, auf die wir uns in den nächsten Jahren noch richtig freuen dürfen, denn das Areal bietet doch noch einiges an Erweiterungsmöglichkeiten.

Top 5 Attraktionen:
1. Maximus Blitzbahn
2. Toos Express
3. Merlins Quest
4. Villa Fiasko
5. Drakenslagen

Attraktionen Gesamt: 19 (13)
Anzahl Schritte: 9.299
Kilometer: 6,87

Show:


Games:


Essen:
Crepes Stand in Avalon – Churros
Crepes Stand in Avalon – Crepes
Crepes Stand in Avalon – Zuckerwatte

Trinken:
Süßhaus – Slush

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