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Juni 2022 – Holiday Park

Eigentlich hatte ich für Ende Juni einen weiteren Europa Park Besuch fest eingeplant, aber ich gebe zu, nach meinem Heide Park Besuch hatte ich Blut geleckt und wollte unbedingt einen weiteren Freizeitpark ausprobieren.

Die Wahl fiel folglich auf den Holiday Park in Haßloch. Der ist noch mal ein ganzes Stück näher als der Europa Park und auch mit dem E-Auto ohne Aufladen zwischendurch problemlos in 35 Minuten zu erreichen. Mein letzter Besuch im Holiday Park lag über 20 Jahre zurück und durch die Übernahme der Plopsa Gruppe hat sich in den letzten Jahren doch so einiges getan.

Ich war durchaus skeptisch. Bahnen wie Anno Tobak oder Super Wirbel, die ich als Kind abgöttisch geliebt habe, wurden im Laufe der letzten Jahre nach und nach entfernt. Von dem alten Holiday Park ist kaum noch was übrig geblieben und auch die Tage von Burg Falkenstein scheinen gezählt. Stattdessen gibt es jetzt jede Menge Biene Maja und noch viel mehr Schubidubidu. Man durfte also gespannt sein.

Ich wollte nie erwachsen sein

Ich hatte keine Ahnung mehr, wie der Eingangsbereich im alten Park ausgesehen hat. Einen Platz der Fontänen gab es jedenfalls noch nicht, genauso wenig wie die große Indoor Halle. Muss aber schon zugeben, dass das ganze trotz Biene Maja und Heidi Thematik wirklich hübsch gestaltet ist. Auch die große Indoor Halle kann sich sehen lassen. Hier gibt es neben einer Riesenrutsche noch das Rundfahrgeschäft Mias Elfenflug sowie die Kinderachterbahn Tabalugas Achterbahn, welche auch meine erste Attraktion des Tages sein sollte.

Und Tabalugas Achterbahn war durchaus witzig. Hatte hier eher so eine Kleinkinder-Achterbahn a la Baa-aa-Express erwartet, aber der Coaster hat deutlich mehr zu bieten. Sowohl die Station, als auch die Queue Line sind schön thematisiert und der „Dark Ride“ Part der Achterbahn macht sogar richtig Laune. Gerade wenn einem Achterbahnen wie Ge-Force oder Sky Scream eine Nummer zu groß sind, hat man mit Tabaluga wenigstens eine halbwegs brauchbare Achterbahn Alternative.

Auf dem Weg zum Dino Splash begrüßten mich dann zum ersten Mal die Biene und ihre Freunde mit dem „Und alle drehn sich – Schubidubidu Lied“. Es sollte nicht das letzte Mal für diesen Tag gewesen sein.

Dino Splash

Vom historischen Pfälzer Dorf ging es dann direkt weiter zum Dino Splash, ehemals auch als Donnerfluss bekannt. Der altehrwürdige Donnerfluss hatte bei mir seit jeher ein Stein im Brett, war es doch deutschlandweit das erste Rafting, welches ich gefahren bin. Und der Donnerfluss war gefühlt auch immer schon eine Spur wilder und demnach auch nasser, als das Fjord Rafting im Europa Park.

Vor zwei Jahren wurde der Donnerfluss dann generalüberholt und hat mit den Dinos eine komplett neue Thematik spendiert bekommen und man muss kein Prophet sein, um vorherzusehen, dass vor allem meine Kids die Bahn auch wegen der Dinos dann abgöttisch lieben werden.

An der Strecke an sich dürfte sich nicht großartig was geändert haben (Vorausgesetz die Erinnerungen haben mir keinen Streich gespielt). Neu sind auf jeden Fall die Queue Line und natürlich die ganzen Dinos, welche uns nun während der Fahrt begrüßen. Sieht schon super aus, da kann man nicht groß meckern. Wobei mir die alte Bahn auch optisch gut gefallen hat, denn durch die ganzen Bäume und Sträucher fühlte sich das schon immer irgendwie nach einer Fahrt durch den Urwald an.

Der Nässefaktor hier hat sich aber gewaschen. Es gibt diese eine Stelle unterhalb des T-Rex, wo es einen wirklich übel erwischen kann und ich hatte das Pech hier die volle Ladung abzubekommen. Ich war klitschnass von oben bis unten, selbst meine Schuhe standen unter Wasser. Bei Temperaturen von 33 Grad und strahlendem Sonnenschein war das aber zu verschmerzen.

Burg Falkenstein

Die einzige Attraktion die von den Plopsa Umbauten seit meinem letzten Besuch bisher verschont geblieben ist, ist Burg Falkenstein. Für mich war der Dark Ride die eigentliche Motivation mal wieder in den Park zu fahren, denn die Befürchtung, die Attraktion verschwindet irgendwann komplett vom Parkplan, ist ja durchaus real.

Und ja, hier hat man nicht nur das Gefühl, dass einige Figuren stehen geblieben sind, sondern auch, dass die Zeit komplett stehen geblieben ist. Die Bahn fährt sich genauso wie vor 20 Jahren und auch schon so, wie vor 30 Jahren. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass dort jemals an irgendeiner Szene etwas verändert wurde, oder dass Animatronics ausgetauscht wurden. Lediglich bei der Musik bin ich mir nicht ganz sicher.

Vergleicht man nun die Falkenstein mit Batavia oder Snorri Touren fühlt sich das an, als wäre man in einem anderen Universum gelandet. Selbst das Geisterschloss im Europa Park, welches ja das gleiche Ride-System verwendet, fühlt sich anders an. Gerade das spartanisch ausgestattete Szenenbild der Falkenstein wirkt gemessen an heutigen Sehgewohnheiten verdammt altbacken. Viele der Animatronics bewegen sich kaum noch, selbst der Drache in der letzten Szene hat seinen Dienst quittiert. Dennoch hat die Bahn ihren ganz eigenen unvergleichlichen Charme. Wenn ihr wissen wollt, wie Dark Rides in den 80er Jahren ausgesehen habt, gebt Burg Falkenstein noch einmal eine Chance. Denn die Gerüchteküche brodelt, in nicht allzu ferner Zukunft droht der Exitus.

Hey Hey Wickie

Auch die Wildwasserbahn im Holiday Park hat einen Neuanstrich verpasst bekommen, nur dass hier statt Dinos, eben Wickie und die Starken Männer zum Einsatz kommen. Die Station befand sich während meines Besuches noch in der Umbauphase, die aber inzwischen vollends abgeschlossen ist.

Am Streckenverlauf der alten Wildwasserbahn hat sich nicht wirklich was geändert. Es gibt nach wie vor den kleinen Rückwärts Drop (Den ich ich immer noch nicht mag) und den großen Finalen Drop aus 20 Meter Höhe, der aber zweigeteilt ist. Ich will hier nicht meckern, die Wickie Thematisierung wertet die Bahn doch etwas auf und Wickie ist wenigstens nicht Biene Maja.

Direkt neben des Wickie Splash hat man im letzten Jahr das neue Wikingerdorf eröffnet. Das begrüßt mit einem Disco-Coaster und einem Splash Battle von Mack Rides im Gepäck. Der Disco Coaster sieht zwar nicht sonderlich wild aus, aber das wäre eine Bahn, bei der definitiv Kotzgefahr meinerseits besteht. Das ist sicher nix wofür ich 20 Minuten Anstehen in Kauf nehmen würde.

Super Wirbel und Splash Battle

Ja, der gute alte Super Wirbel. Die erste richtige Achterbahn, die ich überhaupt gefahren bin. Und meine erste Achterbahn mit Überschlag. Da schwelgt man zwangsläufig in Erinnerung, wenn man wehmütig unter dem Überbleibsel des Korkenzieher Loopings hindurchläuft. Was hatte ich die Hosen voll, vor meiner allerersten Fahrt. Aber das Gefühl die Angst damals mit 12 Jahren überwinden zu können, war einfach unbeschreiblich, das vergisst man nicht mehr.

Sein Nachfolger Sky Scream? Nichts was mich irgendwie reizt oder sonderlich ansprechen würde. Auch wenn ich die wildesten Achterbahnen nicht fahre, schaue ich mir gerne Achterbahnen von unten an. Sky Scream selbst macht aber auch beim Zuschauen nicht sonderlich Spaß.

Im hinteren Teil des aktuellen Holiday Park gibt es für mich nichts mehr zu holen. Die paar Rundfahrtgeschäfte sind nicht der Rede wert. Der Bereich um die Wasser-Ski sind sowieso geschlossen. Themenfahrten gibt es keine. Aber wenigstens die Gewissheit, dass uns mit Tomorrowland hier bald ein neuer Themenbereich beglücken wird.

Also ging ich zurück Richtung Wickie-Land um den Splash Battle ausgiebig zu testen. Joah, der geht auch gut. Bin nach dem Heide Park Splash Battle so ein bisschen auf den Geschmack gekommen und der Wickie Splash Battle braucht sich hinter der TopiLula Schlacht nicht zu verstecken. Lediglich die Kapazität ist ziemlich mau, musste hier doch ein paar Minuten anstehen. Ansonsten aber eine wunderschöne Bahn, die durchaus Spaß macht.

Und diese Biene die ich meine nennt sich Maaajaaaaaa

Da es im hinteren Parkbereich für mich nix mehr zu holen gab, bliebt mir nix anderes übrig, als mich ins Maja-Land zu stürzen und nach meinem Pip und Peppa-Trauma aus dem Heide Park rechnete ich mit dem Allerschlimmsten. Zuvor gab es aber noch eine weitere Runde mit der Falkenstein Burg.

Und dann das Unausweichliche. Das Biene Maja Land. Eines vorneweg, ganz so schlimm wie das Peppa-Wunderland ist das Maja Land nicht. Gut, Flips Grashüpfer und Schorschs Dinoabenteuer geben sich nicht wirklich viel, aber wenigstens kennt man die Biene Maja Figuren und die fiese Thekla gibt einfach mehr her, als die komischen Peppa-Schweinchen.

Mit Majas Blüten Splash hat man sogar ein Rundfahrgeschäft integriert mit dem es sich halbwegs fahren lässt, vorausgesetzt man nimmt Ohropax mit, denn das komische Blüten Splash Lied von wegen Immer Wieder auf und Nieder kann durchaus Ohrenkrebs und Zahnbelag verursachen. Brrrrr.

Ja, Majas Blütenland mag für kleine Kinder sicher toll sein, aber nein, Majas Blütenland ist kein Grund für mich, den Park in der Wintersaison zu besuchen. Das hat man einmal gesehen und gut ist.

Hut, Schubidubidu und Flammkuchen

Da mir langsam die potentiellen Attraktionen ausgingen gönnte ich mir nach einer Fahrt mit der Riesenrutsche im Indoor-Bereich, sowie eine weitere Fahrt mit der Tabaluga Achterbahn. Bei dieser Fahrt hatte ich dann doch tatsächlich meinen Hut liegen lassen und mich gedanklich schon von meiner Kopfbedeckung verabschiedet. Ich bemerkte das erst, als ich den Indoorbereich wieder verließ und mir die Sonne auf mein Haupt niederbrutzelte.

Ohne große Hoffnung kehrte ich noch einmal zurück zur Bahn und siehe da, der Hut lag immer auf den Sitzen. Schwerkraft und physikalischer Achterbahngesetze sei dank, dem Hut ist nichts passiert und er lieferte unfreiwillig den Beweis dafür, dass man aus einer Achterbahn auch nicht rausfallen kann. Es folgte dann die dritte Fahrt mit der Tabaluga Achterbahn, auf die kam es jetzt auch nicht mehr an.

Draußen tobte derweil die Menge zu einer weiteren Biene Maja – Schubidubidu Runde. Ein Stimmung wie auf einem Helene Fische Konzert. Unfassbar. Ich muss irgendwas verpasst haben. Oder das sind die Folgen der Dauerquarantäne unter Pandemiebedingungen. Meine armen Ohren.

Inzwischen hatte ich auch etwas Hunger und da bot sich der Flammkuchen um die Ecke förmlich. Flammkuchen. Ja, hatte ich schon mal erwähnt, der geht eigentlich immer. So fern er frisch ist. Aber hier hat es mich fast vom Hocker gehauen. Tiefkühl-Flammkuchen? Ernsthaft? Da verging mir der Appetit schon beim Zuschauen. Tiefkühlflammkuchen ist eine der sieben Todsünden und nur in absoluten Ausnahmefällen zu verzeihen. In einem Freizeitpark aber nicht, schon gar nicht wenn man 7€ dafür hinlegen muss. Hab ich mir notiert, das gibt einen dicken fetten Minuspunkt. Tiefkühlflammkuchen. Ich glaub es hackt.

Ehrenrunde

Da die Schulklassen um 16:00 allesamt den Park verließen wurde es merklich leerer. Und da meine Wenigkeit nach gut 2 1/2 Stunden bereits alle brauchbare Attraktionen gefahren ist, ging es nun auf die Ehrenrunde.

In der Burg Falkenstein fragte mich der freundliche Operator, ob ich nicht noch eine Runde sitzen bleiben möchte. Ist scheinbar schon auffällig, das es da draußen noch Menschen gibt, die eine Bahn wie die Falkenstein innerhalb von 2 Stunden viermal fahren. Wir kamen kurz ins Gespräch und ich erzählte ihm, dass das mein erster Besuch seit 20 Jahren im Park war und das auch an der Falkenstein eben sehr viele Kindheitserinnerungen hängen. Die Nostalgie ist auch der Hauptgrund, weshalb mich die ganzen Krankheiten der Bahn nicht großartig störten. Wer weiß, wie lange wir sie überhaupt noch fahren dürfen. Ich hoffe, der Park kündigt das Ende auch rechtzeitig an, damit ich noch einmal gebührend Abschied von ihr nehmen kann.

Beim Dino Splash durfte ich dann auch sitzen bleiben. Und dieses Mal ging ich strategisch etwas klüger vor. Da ich alleine im Boot saß, änderte ich kurz vor der Killer-Düse meine Sitzposition und konnte so der T-Tex Dusche gerade noch entgehen. Bei der zweiten Fahrt war das nicht nötig, das Boot kam in gänzlich anderer Position in das Dino Splash Finale hineingefahren, so dass keinerlei Gefahr für eine Gratis-Dusche bestand.

Aber ich bleibe dabei, der Dino Splash ist wilder als das Fjord Rafting. Es gibt deutlich mehr Drehungen und auch das Tempo ist höher. Dadurch wirkt die Fahrt dann aber auch etwas kürzer. Für mich auf jeden Fall die beste Bahn im Park. Und das mit Abstand.

Finale

Es war kurz vor 17:00 Uhr und normalerweise hätten die Attraktionen an diesem Tag um diese Zeit bereits zugemacht, aber da der Park wohl gut besucht war, hatte die ein oder andere Bahn noch geöffnet. Ich nutzte die Zeit um noch ein bisschen durch den Park zu schlendern. Durch den Wald vorbei an der ultimativen Ge-Force Achterbahn. Der Wald, das war das, was den Holiday Park früher immer zu etwas Besonderem gemacht hat. Einen Freizeitpark mitten im Wald findet man auch nicht alle Tage.

Hier in der Gegend muss früher Anno Tobak durch eben diesen Wald gefahren sein. Auf youtoube gibt es zum Glück noch einige Onride-Videos dieser beschaulichen Mittelalterfahrt inklusive des legendären Götz von Berlichingen am Ende. Auch Kuli Rikscha, eine Geisterbahn stand früher noch irgendwo im Wald, aber an die Bahn kann ich mich beim besten Willen nicht mehr erinnern.

Die wirklich letzte Fahrt des Tages sollte dann noch mal auf dem Wickie Splash Battle statt finden, wobei das zu dem Zeitpunkt nun wirklich kein Battle mehr war, da ich als einziger meine einsame Runde über den Wikinger-Teich drehen durfte.

Dann ging es Richtung Ausgang und ihr ahnt schon, was mich auf dem Fontänen Platz wieder erwartete. Richtig, die Biene Maja und Schubidubidu. Nirgends zeigt sich der Unterschied zwischen Europa Park und Holiday Park besser, als auf der Showbühne bei der Goodbye Show. Im Europa Park hübsche Tänzerinnen, die zu Pop-Klassiker tanzen und hier eben die Biene Maja. Ich bin zu alt für diesen Mist 😉

Fazit

Ja ich weiß, ich hab jetzt viel geschrieben und auch viel gelästert. Und ja, es ist beileibe nicht alles Gold, was im Holiday Park glänzt und ja, ich vermisse den alten Schneider-Park durchaus und mag mich nicht so Recht mit dem Biene Maja Zeugs anfreunden. Aber dennoch hatte ich ein paar tolle Stunden im Park verbracht und gerade der Dino Splash sowie das Wikingerdorf sind richtig schön geworden.

Ich denke, man muss dem Park einfach Zeit geben. wir dürfen uns in den nächsten Jahren auf einige Änderungen freuen. Für den angekündigten Wasserspielplatz bin ich jetzt nicht unbedingt die richtige Zielgruppe, aber der neue Themenbereich Tomorrowland klingt per se jetzt nicht so verkehrt.

Für mich ist der Holiday Park durchaus mal eine Alternative, weil er vor allem fahrtechnisch noch schneller zu erreichen ist, als der Europa Park und weil hier für meine Bedürfnisse ein halber Tag vollends ausreicht. Aus diesem Grund habe ich mir hier ebenfalls eine Jahreskarte zugelegt, die für 60€ natürlich unschlagbar günstig war. Ein weiterer Besuch, dieses Mal mit der Familie ist für 2022 noch angedacht und nächstes Jahr werden wir aller Voraussicht nach unseren Pfingsturlaub an der belgischen Küste verbringen und da steht dann ein Abstecher ins Plopsaland de Panne auf dem Programm.

Top 3 Attraktionen:
1. Dino Splash
2. Burg Falkenstein
3. Splash Battle
4. Majas Blütensplash
5. Tabalugas Achterbahn

Attraktionen Gesamt: 8
Anzahl Schritte: 10.166
Kilometer: 8,03

Essen:
Sweets & Flammkuchen: Elsässer Flammkuchen

Show:
Biene Majas Geburtstag

DetailsJuni 2022: Holiday Park – Ein Comeback nach 20 Jahren

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