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Juni 2022 – Heide Park Soltau

Ein Park der schon seit Ewigkeiten auf meiner To-Do Liste steht, ist der Heide Park bei Soltau. Aufgrund der stattlichen Entfernung von rund 600 km hat es sich bisher einfach nicht ergeben, doch das sollte sich dieses Jahr ändern. Wir legten unseren Pfingsturlaub rein zufällig in die Lüneburger Heide, wo wir ein paar Tage im Center Park bei Bispringen verbrachten.

Den Vogel schossen wir dabei gleich zu Beginn ab. Wir waren zu blöd, die McDondalds Gutscheine online einzulösen, da wir das Kleingedruckte übersehen hatten. Und ohne Online-Tickets in den Heide Park zu fahren, ist keine gute Idee. Die McDonalds Gutscheine sind an den Tageskassen nicht einlösbar, weil es gar keine Tageskassen mehr gibt. Und die Netzverbindung auf dem Parkplatz ließ sehr zu wünschen übrig, bzw. war sie gar nicht erst vorhanden. So verschenkten wir gleich mal zu Beginn eine halbe Stunde, zu mal Paypal an diesem Tag auch noch seine Probleme hatte und wir mit Kreditkarte buchen mussten. Aller Anfang ist schwer.

Auf in die Schweinebucht

Der schön gestaltete Eingangsbereich des Parks lies den zwischenzeitlich aufgestauten Ticketfrust jedoch schnell verfliegen. Ich fühlte mich sofort heimisch. Es roch nach Popcorn und anderen Leckereien, untermalt wurde das Ganze von schönem Jahrmarktsgedudel. Als erste Fahrt des Tages drehten wir ein paar Runden mit dem alten Karussell, gemütlich und gemächlich, quasi unser Motto für meinen ersten Heide Park Besuch.

Vom Eingangsbereich ging es dann direkt ins Meister Propper, äää Pip und Peppas Wunderland. Ihr wisst nicht, wer Pip und Peppa sind? Ich wusste es auch nicht. Und ganz ehrlich, es ist auch keine Bildungslücke, wenn man die Schweinchen nicht kennt. Wir kennen dafür Piggeldy und Frederick, die waren wenigstens lustig. Ich bin ja schon ein Freizeitpark-Fan und auch stets offen für neue Themenbereiche, aber die Schweinebucht hier im Heide Park war für mich doch arg grenzwertig.

Die Attraktionen sind wohl nur was für die aller Kleinsten, selbst meinen beiden Jungs waren die Fahrten mit den Schweinebacken schon zu blöd Sonderlich aufregend ist dieser Bereich jetzt auch nicht wirklich thematisiert. So blieben mir auch die Namen der Attraktionen nicht wirklich im Gedächtnis und hätte ich nicht alles sauber auf meinem Handy dokumentiert, hätte ich wohl das meiste auch schon wieder verdrängt. Schorschs Dino Abenteuer fällt mir spontan noch ein. Der Rest? Meine Tochter hatte aber ihren Spaß, für sie war das gerade richtig.

If there’s something strange in your neighborhood…

Nachdem doch eher mäßigen Beginn im Schweineland sollte dann das erste Highlight des heutigen Tages folgen. Der einzige Darkride im Heide Park, Ghostbusters 5D. Wie der Name bereits vermuten lässt, haben wir es hier mit einem interaktivem Darkride zu tun. Wir gehen zusammen mit den Ghostbusters auf Geisterjagd und kreuzen dabei unsere Strahlen.

Yeah. Das Teil rockte gut. Wir haben es hier „ACHTUNG“ mit Media Content zu tun. Aber mit sinnvoll integriertem Content eben. Rummst schon ordentlich, es gibt hier deutlich mehr Action als bei Abenteuer Atlantis beispielsweise. Die Queue-Line ist schön gestaltet und im Anschluss erwartet und noch ein Ghostbusters Fan-Shop mit allem, was das Geisterjäger Herz so begehrt. Gefühlt war der Shooter aber etwas zu kurz, es dauerte auch ein bisschen, um sich mit der Steuerung vertraut zu machen.

Ein Shooter dieser Art fehlt dem Europa Park meiner Meinung nach, aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass das Drehtheater unter dem Foodloop früher oder später so einen inaktiven Shooter, wenn natürlich mit familienfreundlicherer Thematik, bekommen wird. Die Gerüchteküche brodelt jedenfalls schon eifrig.

Nach der Geisterjagd ging es dann weiter auf die Drachenzähmen Insel

Drachenzähmen leicht gemacht

Die Dracheninsel, die eigentlich gar keine Insel ist, ist der neueste Themenbereich im Heide Park und aufgrund seiner Thematik genau das richtige für die Kids. Die lieben die Drachenabenteuer rund um Ohnezahn heißinnig. Und auch meine Wenigkeit fand diesen Themenbereich um ein vielfaches ansprechender, als das Schweineland. Nee, ernsthaft jetzt, die Dracheninsel ist wirklich super schön geworden. Da kann man nicht meckern. Keine Ahnung was an dieser Stelle vorher zu finden war, spielt aber auch keine Rolle.

Die Attraktionen hier sind auch ganz nett geworden. Die Drachengrotte ist eine hübsche, wenn auch etwas kurze Themenfloßfahrt von Mackrides, die uns vorbei an Wikingerhäusern zur sagenumwobenen Höhle der Drachen führt. Und im Gegensatz zu Piraten in Batavia funktionierte hier der Nebel vor der Höhle übrigens und sorgte vor allem bei den Kids für einen kleinen Schreckmoment.

Desweiteren gibt es hier ein paar Rundfahrgeschäfte zu begutachten, von denen ich bekanntermaßen jetzt ja nicht unbedingt der allergrößte Fan bin. Aber Raffnuss & Taffnuss: Wasserflieger (Den Namen musste ich jetzt nochmal nachschlagen) macht durchaus Laune, da man hier via Steuerknüppel die Höhe der Drachen selbst bestimmen kann. Also ging es bei mir in gemächlicher Ikarus Manier schön rauf und runter.

Rafting Time

Während meine Frau und meine Tochter weiterhin die Dracheninsel unsicher machten, schnappte ich mir die beiden Jungs um das hiesige Rating ausgiebig anzutesten. Es hat sich ja inzwischen herum gesprochen, dass ich ein bekennender Rafting Fan bin, zu mal das eine der wenigen Attraktionen im Park ist, bei dem die ganze Familie seine Spaß haben kann und ich bin sicher, meine Tochter wird die Rafting Fahrten in Zukunft auch genießen können. Für das Mountain Rafting im Heide Park gab es aber eine Altersbeschränkung und was das angeht, sind wir in Freizeitparks eben konsequent (Auch wenn es sich nur um 4 Wochen handelt)

Konnten wir bei unseren bisherigen Attraktionen größtenteils ohne Wartezeiten durch laufen, war beim Mountain Rafting jetzt erst einmal Anstehen angesagt. Kennt man die Queue nicht, kann man auch nicht wirklich abschätzen, wie lange es dauern würde. Im Endeffekt dürfte es knapp eine halbe Stunde gewesen sein. An der Station angekommen wurde mir aber auch sofort klar, warum das hier nicht wirklich gut funktionierte. Scheinbar war Corona in Niedersachsen doch noch nicht vorbei und man füllte die Flöße nicht auf. Wenn dann mehrere Flöße hintereinander mit 1-2 Personen auf die Reise geschickt werden, ist es kein Wunder, dass die Kapazität drunter leidet.

Die Bahn selbst ist aber richtig schön in das Gelände integriert und macht folgerichtig auch wirklich gut Spaß. Vom Nässegrad her war es okay, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Das Einzige was mich hier wirklich störte war jedoch, dass der Ausgang der Bahn in einem komplett anderen Themenbereich liegt und dass man sich da als Ortsunkundiger schon etwas Lost vorkommt. Dann ging erst mal die Suche nach dem Rest der Familie los.

Die erste kleine Achterbahn an diesem Tag war dann der Indy-Blitz in der Westernstadt. Ist aber eine reine Kinderachterbahn, also nicht wirklich der Rede wert. Als kleine Stärkung zwischendurch gab es Donots und Churros. Keine Ahnung, wo meine Frau die her hatte. Die Churros waren essbar, mehr aber auch nicht, also kein Vergleich zu den Europa Park Churros.

Kein Witz, Grottenblitz

Eine Achterbahn durfte ich mir dann doch nicht entgehen lassen. Welche? Richtig, den Grottenblitz. Der Name ist Programm. Sein großer Bruder im Europa Park eine meiner absoluter Lieblingsbahnen. Und was taugt die Bahn im Heide Park so? Nun, die ist vom Streckenverlauf her absolut identisch zum Alpenexpress. Wir starten mit einer Rechts-Kurve, vom Helix aus geht es weiter in einen Dark Ride Part etc. Wer aber der Meinung ist, dass eine Thematisierung bei einer Achterbahn keine besonders große Rolle spielt, sollte diese beiden Bahnen wirklich mal miteinander vergleichen.

Allein zwischen den beiden Dark Ride Parts liegen Welten. Im Heide Park gibt es genau gar keine Thematisierung, man fährt einfach durch eine dunkle Halle und das war es. Da mag das Stationsgebäude von außen her fast identisch mit der Europa Park Bahn sein, in dem Moment wo man das Gebäude verlässt ist es leider eine komplett andere Bahn. Schade, aber der Alpenexpress im Europa Park hat eindeutig die Nase vorne.

Danach gönnten wir uns eine wohlverdiente Verschnaufpause und genossen das wunderbare Achterbahn Panorama auf den schönen Liegen am gegenüberliegenden See-Ufer. Was ein Anblick. Auch wenn ich die meisten dieser Bahnen nie fahren würde, könnte ich stundenlang hier liegen bleiben und dem regen Treiben zuschauen. Nach 3-4 Stunden Heide Park hatte ich meinen Lieblingsplatz gefunden. Zu Essen gab es hier leckeres indisches Chicken Curry mit Reis.

Den Colossos habe ich mir natürlich auch angeschaut. Hallelujah, ist das eine Achterbahnanlage. Schon mächtig beeindruckend, keine Frage. Und eine der Bahn, in der mich keine 100 Pferde bringen würde. Da würde ich mich eher für eine Runde Wodan überreden lassen. Hatte schon was, definitiv.

Ehrenrunde

Wie das halt so ist, wenn man mit Kindern in den Park geht, fahren die am liebsten das noch mal, was ihnen auch am besten gefallen hat, also begeben wir uns erneut auf die Dracheninsel und wagen einen weiteren Abstecher ins Schweineland.

Gegen die Drachensinsel ist ja auch nix einzuwenden, da fährt man die zweite Runde Wal und Haselnuss doch gerne nochmal mit. Zweimal das gleich Rundfahrgeschäft an einem Tag, ohne den gefürchteten Drehwurm zu bekommen, Respekt! Und ich bleibe bei meiner Meinung vom Vormittag, dass die Dracheninsel wirklich super schön thematisiert ist.

Der zweite Abstecher ins Pippa-Peppa Wunderland beanspruchte meinen Nervenkostüm dann doch ziemlich. Wenn man schon nix fahren möchte, kann man ja alternativ ein paar hübsche Fotos schießen. Aber wo zum Henker sind die tollen Motive? Nee, keine Chance, das Schweineland und ich werden keine Freunde mehr. Da gefällt mir der irische Themenbereich im Europa Park doch deutlich besser. Da gibt es wenigstens einen Pub und einen Lindt Shop, wo man auch als Erwachsener sinnvoll seine Zeit verplempern kann.

Wasser Marsch!

Die letzten beiden Attraktionen des Tages waren dafür dann aber so richtig nach meinem Geschmack. Zunächst gab es einen Abstecher auf die Wildwasserbahn, bevor uns zum großen Finale noch einen feucht fröhlichen Splash Battle auf der Topi Lalula Schlacht lieferten.

Bei der Wildwasserbahn mussten wir wieder ein bisschen Schlange stehen, was aber nicht weiter tragisch war. Was die Thematisierung der Bahn angeht, die ist eher spärlich ausgefallen. Dafür wurde die Bahn aber schön in die Landschaft integriert und fährt auf mehreren Ebenen. Vom Nässegrad her war es eher gediegen, der Drop am Ende machte dafür wieder ziemlich viel Spaß. Auf jeden Fall eine sehr schöne Anlage im klassischen Wildwasserbahn-Stil. Hat mir sehr gut gefallen.

Der Splash Battle TopiLalula macht seinem Namen alle Ehre und ist in der Tat ein ziemlich cooler Splash Battle, bei dem man auch ordentlich nass werden kann. Kein Vergleich zur Whale Adventure Kastration im Europa Park. Gerade an sehr warmen Tagen wie diesen sorgt ein vernünftiger Splash Battle doch für eine erfrischende Abkühlung. Obendrein weiß die piratenmäßige Thematisierung durchaus zu gefallen.

Kein Finale

Da die Kinder nun müde wurden, machten wir uns langsam auf den Weg Richtung Ausgang. Dabei versuchten wir noch mal unser Glück an den Greif-Arm Spielautomaten, aber die Versuche waren jetzt nicht wirklich vom Erfolg gekrönt.

Für klassische Park-Attraktionen wir die Oldtimer-Fahrt oder die Floßfahrt über den See war nun keine Zeit mehr. Fand ich jetzt auch nicht wirklich tragisch, denn wir hatten wahrhaft genug gesehen bei unserem ersten Heide Park Besuch.

Bei unserem Weg Richtung Ausgang entdeckten wir noch ein Überbleibsel einer alten Old 99 Attraktion. Und der Zug kam einen schon verdammt bekannt vor. Ist ja auch kein Wunder. Wie sich herausstellte, hatte auch der Heide Park bis 2009 eine Old-99 Bahn von Mackrides.

Fazit

Das war er also, unser erster Heide Park Besuch. Ich war durchaus angetan, gerade für Kinder hat der Park doch einiges zu bieten und ich bin sicher, dass hier auch die Achterbahn-Freaks und die Adrenalin Junkies voll auf ihre Kosten kommen. Der Park war sauber, das Essen war okay und die Mitarbeiter waren allesamt super freundlich. Klar, vom Ablauf an den Attraktionen ließe sich einiges noch optimieren, aber vielleicht sind wir da vom Europa Park her einfach zu verwöhnt.

Es war auch schön, nach unzähligen Europa Park Besuchen endlich mal wieder einen anderen Park zu sehen. Neues zu entdecken kann auch viel Freude bereiten. In den paar Stunden Heide Park ist mir mal wieder bewusst geworden, dass ich nicht nur ein Europa Park Fan, sondern primär tatsächlich ein Freizeit Park Fan bin. Drum prüfe, wer sich ewig bindet …..

Dem Park selbst würde ich die Note 2 geben. Mir persönlich fehlt hier noch die ein oder andere Themenfahrt, auch weitere Dark Rides wären wünschenswert. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir hier nochmal her kommen, stufe ich als sehr hoch ein, denn der Center Park in der Bispringer Heide war einfach super und ist für uns in gerade in den Pfingstferien unschlagbar günstig. Und dann sind die Kids nochmal etwas älter und wir kommen vielleicht um das Peppa-Schweineland herum 😉

Top 3 Attraktionen:
1. Mountain Rafting
2. Wildwasserbahn
3. Ghostbusters 5D
4. Drachengrotte
5. TopiLaLu Schlacht

Attraktionen Gesamt: 12
Anzahl Schritte: 10.101
Kilometer: 7,89

Essen:
Curry Kitchen: Indisches Chicken Curry
Churros

Trinken:
Eisstand Desert Race – Fanta

DetailsJuni 2022: Heide Park – Eine Premiere

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