Nachtrag: Januar 2024 – Saisonabschluss bei arktischer Kälte

Immer mal wieder auf der Suche nach etwas neuem, fiel unserer diesjähriger Saisonabschluss auf den Neujahrstag. Ein Rückblick auf die vergangenen Jahre zeigte uns, dass im Vergleich zu anderen Tagen in den Weihnachtsferien die Wartezeiten an diesem Tag doch eher human waren. Also öfters mal was neues ausprobieren.

Wir entschieden uns analog zum Vorweihnachtsbesuch auch wieder für den Vormittag/Nachmittag Slot, da wir da doch recht gute Erfahrungen gemacht haben, was die Wartezeiten angeht. Und wir pokerten auch ein bisschen darauf, dass die Leute nach einer langen, ausschweifenden Silvesternacht, wenn überhaupt erst in Laufe des Tages auf die Schnapsidee kommen würden, am Neujahrstag den Europa-Park zu besuchen.

Eiskälte

In der Theorie eigentlich alles richtig, doch der Wettergott machte uns heuer einen Strich durch die Rechnung? WTF werdet ihr euch jetzt sicher fragen? Den Fotos nach zu urteilen bei strahlendem Sonnenschein? Sonne, schön und gut, aber es war klirrend kalt an diesem Neujahrsmorgen. Temperaturen von knapp über dem Gefrierpunk. Zu kalt für die großen Achterbahnen. Lediglich Can Can Coaster und Arthur fuhren vom Start weg. Mit entsprechenden Wartezeiten, wie man sie sonst nur an den ominösen Brückentagen nach Christie-Himmelfahrt kennt.

Auch der Alpenexpress hatte geöffnet, mit zunächst noch humanen Wartezeiten. Wir entschieden uns aber dann fälschlicherweise mit der Panorama-Bahn nach Österreich zu fahren. Doch aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen, hielt diese außerplanmäßig lange am Paddington Bahnhof in England. Zu Fuß wären wir deutlich schneller gewesen. Die Folge, auch am Alpenexpress hatte sich inzwischen eine Warteschlange von 30 Minuten gebildet.

So erbarmte sich meine Frau das VR-Experience zu wählen, und da der Rest der Familie dann eben auch mit darf, hatten wir das Glück, dass wir hier keinerlei Wartezeiten hatten. Dass die Tiroler Wildwasserbahn bei den Temperaturen ebenfalls nicht fuhr, überrascht hier sicher auch keinen mehr.

Josefina on Ice

Nicht ganz. Zugefroren war der See nicht, kalt war’s trotzdem. Aber war der Europa-Park See jemals zugefroren? Nicht, dass ich wüsste. Hätte aber mal was, meint ihr nicht?

Zuvor rodelten die Kids noch eine Runde mit den Reifen. Schenkte ich mir dieses Mal aber. Einmal für den Count reicht vollkommen. Wobei es heute sicher schön eisig war und dementsprechend flott rutschten die Kids den Kunstschneehügel runter.

Die Josie-Fahrt ging in Ordnung. Hier gab es keinerlei Wartezeiten, aber auch keine Enten mehr. Wo treiben sich die Enten denn eigentlich im Winter rum? Eine dieser vielen noch ungeklärten Fragen. Über die Bahn selbst habe ich schon viel zu viel geschrieben. Ihr kennt meine Meinung inzwischen.

Bei den Batavia Piraten lagen die Wartezeiten schon wieder bei über 20 Minuten, was uns dann erstmal direkt weiter zu Snorri Touren führte. War okay, denn gerade im Vergleich zu den Jahren davor, sind wir Snorri in letzter Zeit doch meistens eher selten gefahren. Neben den Piraten mit Sicherheit der schönste Darkride im Park, der allerdings eine lausige Kapazität hat.

Schlittschuhfahren im Winterdorf

Nun folgte eine Premiere. Eines unserer Kids wagte sich tatsächlich mit Leihschlittschuhen auf die Eisfläche im nordischen Winterdorf. Standen ja schon öfters mal davor, getraut haben sie sich aber noch nie. Und ich? Im Leben nicht. Ich auf Schlittschuhen? Muhahahaha. Das nordische Winterdorf ist eigentlich recht schön und liegt auf dem See vor dem Fjord Rafting. Diesen legt man im Winter quasi still, weil das Fjord Rafting geschlossen hat, und nutzt diese Fläche nun für eine Kunsteisbahn. Und gerade an Tagen wie heute ist diese auch hochfrequentiert. Schlittschuhe kann man einfach ausleihen.

Ist natürlich ulkig anzusehen, gerade wenn man noch auf Schlittschuhen stand (Und da gab es einige von). Aber mein Sohn hat das richtig gut gemacht. So gut, dass er auch nicht wieder runter wollte vom Eis.

Ich schnappte mir die anderen beiden und ging stattdessen rüber nach Island. Im kleinen Island Museum schauten wir uns den Blue Fire Launch an, bevor wir uns dann mit den Whale Adventure Booten auf Fischfang begaben. Und überraschenderweise waren wir nicht einmal die einzigen, die an diesem Tag damit gefahren sind. Einen Splash Battle gab es selbstverständlich keinen. War einfach zu kalt dafür.

Auf dem Weg zurück Richtung Skandinavien kamen wir natürlich direkt bei Wodan vorbei. Und rasch machte das Gerücht die Runde, dass die großen Bahnen nun endlich ihre Türen öffnen würden. Und es juckte mich. Eine Runde Wodan. Das wäre es jetzt. Naja, die anderen warteten auf uns.

Molencafé und Batavia – Piraten

Da unser Sohn immer noch beim Schlittschuhlaufen war, schlenderten die anderen beiden und meine Wenigkeit gemütlich in Richtung Holland, wo wir uns im Molencafé ein paar Getränke besorgten und die strahlende Mittagssonne auf dem schönen Platz genossen.

Zuvor hatten wir uns noch die Krippenausstellung in der norwegischen Stabkirche angeschaut. Die ist auch immer ziemlich schön, lohnt sich auf alle Fälle mal einen Blick hineinzuwerfen, wenn man schon mal in der Nähe ist.

Faszinierend, wie sich dann doch plötzlich innerhalb von ein paar Minuten die Wartezeiten entwickeln, so bald das Gerücht die Runde macht, dass die großen Achterbahnen öffnen. Merkte man vor allem bei den Batavia-Piraten. 45 Minuten zu vor noch über 20 Minuten Wartezeit und nun keine 10 Minuten. Klar, dass wir das sofort ausnutzten. Und genauso faszinierend ist, dass die Europa-Park App inzwischen unser bester Freund geworden ist. Die App weist den Weg. Nicht mehr die Attraktionen. Willkommen in der neuen Welt. Und an dieser Stelle auch mal ein dickes Lob an den Europa-Park und an sein gut funktionierendes W-Lan Netz. Man hat praktisch überall Empfang.

Versöhnlicher Atlantis Jahresabschluss

Komm, 99.000 und ein paar Zerquetschte sind jetzt nicht so schlecht, vor allem wenn man das mit meinen vorherigen Fahrten vergleicht. Dass es an diesem Tag trotzdem nur für den dritten Platz im internen Familienduell reichte, spricht einfach für die hohe Qualität des Wettkampfes und so weit weg von meiner Frau und K1 war ich jetzt dieses Mal auch nicht. Der Knackpunkt für mich ist nach wie vor der erste rote Punt. Hier muss ich unbedingt besser werden. Den ominösen Anker treffe ich in Zwischenzeit doch recht häufig, aber der erste Punkt ist einfach verdammt fies. War jeden Falls zu frieden mit meinem dritten Platz.

Es folgte Fluch der Kassandra. Für mich die Überraschung und die Entdeckung des Jahres schlecht hin. Bis vor zwei Monaten habe ich noch einen großen Bogen um das Madhouse gemacht. Und nun gehört sie zum festen Repertoire eines jeden Europa-Park Besuchs. Ob mir da nicht schlecht wird? Ein bisschen schwindelig, aber keinesfalls schlimm. Das spaßige an Kassandra ist neben der geilen Musik vor allem die Tatsache, dass mindestens einer mitfährt, der die Bahn überhaupt nicht verträgt und dann grün anläuft, oder krampfhaft die Augen schließt. Besonders witzig, wenn solche Personen kurz zu vor mit einem breiten Grinsen aus Voltron ausgestiegen sind und in Kassandra dann ihren Endboss entdecken. Bei mir ist es leider umgekehrt, aber egal.

Poseidon und Geisterschloss

Okay, Poseidon musste dann noch sein. So zum Abschluss. Die Wartezeiten beim Can Can Coaster pendelten sich inzwischen zwar so um die 25 Minuten ein, aber für uns war es langsam Zeit, den Heimweg anzutreten. Poseidon hingegen hatte keine Minute Wartezeit angegeben, dauerte dann aber doch noch etwas länger, da man im 1-Zug Betrieb fuhr. Egal. K2 und meine Wenigkeit wollten sich die Gelegenheit trotzdem nicht entgehen lassen und der Rest der Familie fuhr stattdessen eine Runde mit den LSD-Dinos in Madame Freudenreichs Curiosités.

Die letzte Fahrt der Saison sollte dann das Geisterschloss werden. Meine Kids lieben es. Für mich eine zwiespältige Angelegenheit. Klar gab es am alten Geisterschloss genug zu kritisieren, vor allem die Happy Family Figuren störten doch enorm. Aber die altehrwürdige Rumpelkammer hatte durchaus ihren Charme und gerade Tief aus der Gruft war der Kultsong schlecht hin. Auf mich wirkt das neue Geisterschloss noch etwas unrund, teilweise sehr spartanisch eingerichtet, aber vielleicht bessert man in der Offseason die ein oder andere Szene noch nach.

Chicken Nuggets for the Win

Auf der italienischen Bühne lief noch einmal Let it Show, welches wir aber vor Weihnachten schon gesehen hatten. Und da war ich auch nicht so wirklich überzeugt davon, da die Songs einfach zu schmalzig waren. Jetzt, am ersten Januar ist Weihnachten für ich sowieso vorbei. Da kann ich dann auch keine süßen Glocken und stille Nächte mehr hören. Irgendwann ist auch mal gut. Churros gab es heute auch keine, denn auf die fettigen Fertig-Dinger verzichteten wir erneut. Ich hoffe echt, dass der Park die Probleme mit der Maschine in den Griff kriegt und wir zum Saisonstart wieder unsere heißgeliebten Self-Made Churros bekommen.

Aber so ganz ohne Essen wollten die Kids dann doch nicht aus dem Park entschwinden. Und da wir keine Lust auf mürrische Kids während der Heimfahrt haben, gab es zum Abschluss noch eine Runde Chicken Nuggets mit Pommes vom Burger Bär. Und auch wenn ich die parkeigene Küche häufig kritisiere, die Pommes sind schon gut und die Chicken Nuggets schmecken denn Kids besser, als bei McDonalds und das will schon was heißen.

Fazit

Bin so ein wenig hin und her gerissen. Glaube, an so einem Tage wäre es sicher besser gewesen, erst später zu kommen. Denn die Verteilung der Besucher war durch die Schließung der Hauptattraktionen für uns eher suboptimal und ungünstig. Definitiv überrascht war ich, wie viele Menschen sich an diesem Neujahrsmorgen auf den Weg nach Rust machten. Nix von wegen, wir schlafen erst einmal aus. Auch wenn die Zeiten, in denen man sich in der Silvesternacht die Hucke voll haut, längst vorbei sind, so richtig ausgeschlafen waren wir an dem Tag trotzdem nicht.

Wäre das so gelaufen wie vor Weihnachten, mit wärmeren Temperaturen und fahrenden Achterbahnen, wäre es sicher okay gewesen. Aber so ganz ohne Can Can Coaster oder Arthur fehlte dann doch irgendwie das Salz in der Suppe.

Aber wie sagt man so schön: Ein bisschen Bewegung hat noch nie jemanden geschadet. Die Alternative wäre doch wieder nur unser Sofa gewesen. Fazit also: Europa-Park geht immer.

Top 5 Attraktionen:
1. Wasserachterbahn Poseidon
2. Alpenexpress Enzian
3. Fluch der Poseidon
4. Abenteuer Atlantis
5. Piraten in Batavia

Attraktionen Gesamt: 10 (10)
Anzahl Schritte: 8.641
Kilometer: 6.68

Statistiken:
Höchste Bahn: Wasserachterbahn Poseidon: 23 Meter
Schnellste Bahn: Wasserachterbahn Poseidon: 70 km/h
Fahrzeit: 00:51:20
Länge: 3.9270 Meter

Show:
Italienische Bühne: Let it Show!

Games:


Essen:
Burger Bär – Chicken Nuggets mit Pommes

Trinken:
Molencafe – Fanta
Molencafe – Apfelsaft

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