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Nachtrag: August 2022 – Toverland

Lange haben wir uns überlegt, ob wir in unserem Holland Urlaub jetzt Toverland oder doch Efteling besuchen wollen. Wir haben uns dann letztlich für Toverland entschieden, weil wir uns die Fahrerei nach Efteling sparen und den Hund nicht den ganzen Tag alleine lassen wollten.

Zudem bietet das Toverland im Sommer auch ein Feierabend-Ticket an, mit welchem man ab 16:00 Uhr weniger Eintritt bezahlt. Und wenn ich mir so anschaue, wieviel Horden an Schulklassen da um 16:00 Uhr den Park verließen, war das definitiv eine gute Entscheidung.

Port Laguna

Es ist immer wieder aufregend, einen Freizeitpark das erste Mal zu besuchen, zumal Toverland mein erster holländischer Freizeitpark sein sollte. So richtig viel Erfahrung mit ausländischen Parks haben wir bisher ja noch nicht. Bis auf das Legoland in Dänemark sieht es da noch richtig mau aus. Da kommt das Toverland also gerade recht.

Was sofort ins Auge sticht ist die unglaublich schöne Thematisierung. Ja, flächenmäßig mag Toverland eher zu den kleineren Parks gehören, aber man bekommt optisch dafür so einiges geboten.

Wir starteten unseren Rundgang in Port Laguna, einem wirklich wunderschönen Eingangsbreich, bei dem sofort Urlaubsfeeling aufkommt. Unsere erste Attraktion, der/die/das Magiezjin. Was das genau sein sollte? Keine Ahnung, irgendeine interaktive Show für die ganze Familie, bei der wir kein einziges Wort verstanden haben. Irgendwie ging es um Zauberei und Magie und war wirklich nett gemacht. Aber mein holländisch hält sich in Grenzen.

Magische Vallei, Tolly Molly und Kartoffel-Spirelli

Das Herz des Parks bildet das Magische Vallei, an dessen Rande sich ein größerer Spielplatz und das Kinder-Rundfahrgeschäft Tolly Molly befindet. Während der Spielplatz optisch einiges her macht und die Kids sich dort erst mal so richtig austoben konnten, ist Tolly Molly so eine typische Einmal-Für-den-Count Attraktion und danach nie wieder. Die kleinen Drachen sehen zwar ganz witzig aus, aber man verpasst auch nichts, wenn die Attraktion komplett außen vor lässt, denn die ist wirklich nur für die Allerkleinsten interessant.

Auf dem Weg nach Avalon kamen wir dann an einem Kartoffel-Spirello Stand vorbei. Und wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen, die Dinger direkt mal auszuprobieren und was soll ich sagen? Die waren unglaublich lecker. Schön knusprig, gut gewürzt und das ganze garniert mit einer leckeren Käsesoße. Kulinarisch hat mich Toverland zwar nicht gänzlich überzeugt, aber die Kartoffel-Spirelli bekommen eine absolute Empfehlung meinerseits.

Die Nebel von Avalon

Naja, gut, Nebel hatten wir an diesem sonnigen Tage jetzt nicht wirklich, aber Avalon klingt einfach geheimnisvoll und so richtig schön nach der guten alten Arthur Sage.

Beeindruckend natürlich der blaue Wing-Coaster Fēnix, der über dem sagenumwobenen Avalon seine Runden dreht. Einer der Sorte Coaster, denen ich stundenlang zuschauen könnte, bei dem ich aber sicher bin, dass ich nie im Leben eine Runde damit drehen werde. Wing Coaster sind mir generell ziemlich suspekt. Da wird mir schon vom zuschauen schlecht 😀

Während wir genüsslich noch unsere Spirellis und die Kids ihre Crepes verspeisten, schauten wir uns die Merlin-Show an. Natürlich wieder auf holländisch und natürlich verstanden wir wieder kein Wort, was dem Spaß aber keinen Abbruch tat.

Es folgte eine Fahrt mit den Wikingerbooten über den Avalon-See. Merlins Quest ist eine traumhaft schöne Bootsfahrt durch eine wundervolle Landschaft. Obwohl sie praktisch ohne Animatronics auskommt macht sie dennoch enorm viel Spaß. Ich schleppe ja immer noch den Josie-Frust mit mir rum. Wer also eine toll thematisierte Bootsfahrt fahren möchte, der soll lieber nach Toverland gehen.

Eine Runde Djengu River

Nach Avalon ging es dann zurück ins Magische Vallei, wo wir zunächst an einem der unzähligen Wasserspielplätze eine kleine Pause einlegten, während die Kids sich dort in Ruhe austoben konnten.

Landschaftlich ist das ganze eine Augenweide, es gibt unzählige kleine Wege neben den Hauptadern, die es sich lohnt anzuschauen. So etwas kenne ich vom Europa Park her gar nicht. Im magischen Vallei steht auch der Dwervelwind, ein Mack Ride Spinning Coaster der nicht ganz so halsbrecherisch ausschaut, wie die gute alte Euro-Mir. Nicht, dass ich damit jetzt gefahren wäre, aber im Gegensatz zu Fēnix würde ich hier eine Fahrt nicht gänzlich ausschließen.

Danach war ein bisschen Action angesagt und wir warfen uns ins Djengu River Getümmel, wo wir im Gegensatz zu den anderen Attraktionen sogar etwas Zeit in der wunderschön gestalteten Queue Line verbrachten. Bei diesen hochsommerlichen Temperaturen dreht man doch gerne eine Runde mit den Rafting-Booten, in der Hoffnung eine kühle Erfrischung abzubekommen.

Okay, der Nässegrad hielt sich gerade im Vergleich zu anderen Attraktionen dieser Art doch etwas in Grenzen, was auch der Tatsache geschuldet ist, dass die Boote etwas anders konstruiert sind, als wir sie vom Europa Park oder Holiday Park her kennen. Tat dem Spaß aber keinen Abbruch und Rafting-Fahrten gehören sowieso seit jeher zu meinen persönlichen Favoriten.

Das Land von Toos

Vorbei an einem weiteren Wasserspielplatz und der Wildwasserbahn Expedition Zork ging es dann in das geheimnisvolle Land von Toos. Quasi die Wiege des Parks, denn hier mit der großen Indoor-Halle erblickte das Toverland im Jahr 2001 das Licht der Welt.

Und diese Halle ist wirklich riesig. So gibt es neben einigen Indoorspielplätzen ein paar Rundfahrgeschäfte in Formen von Kaffeetassen oder eines Kettenkarussells. Eine Riesenrutsche darf ebenfalls nicht fehlen und durch die Halle rast auch unsere Familienachterbahn Der Toos Express.

Den Toos Express haben wir natürlich mitgenommen und der mag zwar von außen betrachtet doch recht harmlos aussehen, aber für eine Familienachterbahn hat der durchaus ordentlich Tempo und keineswegs mit Marienkäfer oder Tausendfüßler Achterbahnen zu vergleichen. War echt positiv überrascht, das Ding macht ordentlich Laune. Da nicht mehr sonderlich viel los war, sind wir die Bahn danach gleich noch einmal gefahren.

Die ganze Halle versprüht so einen orientalischen 1001 Nacht Flair und da fahr ich ja total drauf ab. Hier kann man noch ein paar weitere Kinderattraktionen countern, ich selbst nahm lediglich die Kaffeetassen mit, und die waren gerade im Vergleich zum Europa-Park recht chillig und in keiner Weise Brummschädel gefährdet.

Villa Fiasko im Wunderwald

Direkt neben dem Land von Toos steht die nächste große Indoorhalle, das Wunderland. Vom Prinzip her ähnlich, vom Stil her aber gänzlich anders. Unser Highlight hier war ganz klar das Funhouse Villa Fiasko, welches neben Hamsterrädern und merkwürdigen Treppen jede Menge weitere aberwitzige Hindernisse mit im Gepäck hat. Erinnert mich ein bisschen an die Altmännermühle in Tripsdrill, aber mit deutlich mehr Elementen. Falls dem Europa-Park mal die Ideen für neue Attraktionen ausgehen, so ein Funhouse fehlt dem Park irgendwie noch und ich hätte nicht gedacht, dass die Häuser so viel Spaß machen können.

Allmählich plagte uns auch der große Hunger und da kam uns die Waldstube wie gerufen. Das Angebot las sich auf dem ersten Blick auch recht ansprechend, so gab es neben Pizza und Pasta auch Burger und Pommes, womit quasi der familieninterne Bedarf doch eigentlich gut gedeckt sein sollte. Doch hielt sich meine Begeisterung bzgl. des Preis/Leistungs Verhältnis doch merklich in Grenzen. Die kleine Pizza war kaum größer als ein Kaffeeuntersetzer und geschmacklich so weit von Gut entfernt wie der HSV von der 1.Bundesliga. Auch die Burger haben uns jetzt nicht wirklich von den Socken gehauen. Nee, sorry, Satz mit X, das war nix. (Und 5€ ins Phrasenschwein)

Die Maximus-Blitz Bahn ist so eine Attraktion, die ich gerne noch gefahren wäre. Aber obwohl im Park kaum mehr war los war, betrug die Wartezeit immer noch 45 Minuten. Das wollten wir uns dann doch nicht mehr antun.

Ehrenrunde Djengu River

Bevor es nach Hause ging wollten die Kids unbedingt noch mal eine Runde mit dem Djengu River drehen und als Rafting-Liebhaber sage ich natürlich nicht nein und da um diese Uhrzeit dann auch nicht mehr viel los war, durften wir sogar sitzenbleiben und noch eine schöne Ehrenrunde drehen. Freizeitparks, der einzige Wort man gerne sitzen bleibt 😀

Da wir von den Speisen aus der Waldstube zwar arm, aber nicht unbedingt satt wurden, gönnten wir uns zum Abschluss noch mal eine weitere Spirello-Stange. Wieder sehr lecker und eine absolute Empfehlung meinerseits.

Das war es dann, danach hieß es Abschied nehmen und wir fuhren zusammen zurück in den Landal Park. Unfassbar, wie schnell die Zeit in einem Freizeitpark doch immer rumgeht und da ist das Toverland keine Ausnahme.

Fazit

Gut, was soll ich sagen? Ich war schockverliebt. Auch wenn der Park jetzt nicht die großen Themenfahrten und schon gar keine Darkrides im Angebot hat, war ich doch sehr angetan von der ganzen Atmosphäre und fühlte mich sofort pudelwohl. Mir gefallen die vielen kleinen Wege, die komplette Bepflanzung und die unzähligen Wasserspielplätze.

Natürlich gab es noch die ein oder andere Attraktion, die ich gerne mitgenommen hätte, wie die Wildwasserbahn oder den Maximus Blitz, aber die nehmen wir dann halt beim nächsten Mal mit.

Heide Park war toll, Holiday Park war trotz Biene Maja-Trallala auch ganz nett, aber Toverland war noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Was mir aber an diesem Tag auch klar wurde ist die Tatsache, dass andere Mütter halt auch Töchter haben. Europa-Park und sonst nix war gestern. Mein Hobby ist nicht nur Europa-Park, mein Hobby sind Freizeitparks im Allgemeinen.

Besonders hervorzuheben sind vielleicht noch die verlängerten Öffnungszeiten im Sommer. Dadurch bekommt der Park abends noch mal eine ganz andere Atmosphäre und es war dann auch angenehm leer, da die ganzen Schulklassen natürlich schon längst verschwunden sind.

Top 5 Attraktionen:
1. Djengu River
2. Merlins Quest
3. Der Toos Express
4. Villa Fiasko
5. Kaffeetassen

Attraktionen Gesamt: 11 (7)
Anzahl Schritte: 8.453
Kilometer: 6,33

Essen:
Spirello
Waldstube: Pizza Salami + Chicken Nuggets

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