Nachtrag: Oktober 2022 – Halloween
Das schlechte Wetter Ende September brachte meine komplette Freizeitpark-Planung für den Herbst durcheinander. Der obligatorische Pre-Halloween Besuch fiel sprichwörtlich ins Wasser. Nach den eher schlechten Erfahrungen aus der Vorsaison mit meinem Besuch Ende Oktober zog ich den Halloween-Besuch 2022 dann auf die erste Oktober Woche vor, da die Anzahl der Bundesländer mit Herbstferien hier noch recht überschaubar ist.
Was in der Theorie eigentlich eine gute Idee war entpuppte sich dann aber im Laufe des Tages mal wieder zu einer Ente. Ich hatte zwar die Feriensituation beachtet, ich hatte aber nicht auf dem Schirm, dass ausgerechnet an diesem Tag der SC Freiburg Fan Day im Europa-Park stattfand. Alle Mitglieder und Dauerkarten-Besitzer hatten an diesem Tag freien Eintritt in den Europa-Park. Ihr könnt euch sicher vorstellen, was im Park los war. Arrrghs.
Dampfende Donau Dampfer
Richtig passend zur Halloween Saison herrschte am Vormittag noch dichter Nebel im Park. Das sorgte für wohlig gruselige Halloween-Stimmung. Ich stürzte mich also nicht sofort ins Getümmel, sondern ließ es zunächst etwas gemächlich angehen um möglichst viel von der herbstlichen Halloween-Atmosphäre mitzunehmen. Hierbei empfiehlt sich der Weg über die Irland/England Seite, denn hier gibt es nicht nur die witzigsten Mais/Kürbis-Monster, sondern hier hat man auch am Vormittag noch halbwegs seine Ruhe, da die Mehrheit der Besucher doch den klassischen Weg über Griechenland und Co. wählt.
Schule der Abenteuer? Jo, so eine Attraktion, die immer noch fehlt in meiner Liste, neben unzähligen anderen hab ich auch hier noch keinen Count ergattern können. Ja, warum eigentlich? Nun, dank Corona war das Laserlabyrinth die meiste Zeit über geschlossen. Nun ist Corona vorbei, aber auch an diesem Tag hatte die Schule nicht geöffnet. Ich halte die Attraktion für einen Hoax, die ist wie Bielefeld, die gibt es eigentlich nicht.
So war die erste Attraktion des Tages dann nicht die Schule der Abenteuer, sondern überraschender Weise die Benzin-Stinker auf der Silverstone Piste. Die Bahn hat ja eine fürchterliche Kapazität. Das ist auch mit der Grund, weshalb ich die so selten fahre. Aber früh morgens ist da noch relativ wenig los, wenn man also mit den Flitzern seine Runde drehen will, bietet sich der Vormittag hier einfach an.
Tja, und dann gab es die Premiere mit dem Donau Dampfer. Im Zuge des Josie-Umbaus hat man den Mississippi Dampfer samt Elefanten-Felsen entfernt und zu einem weißen Donau-Dampfer umfunktioniert. Von allen Attraktionen im Europa Park dürfte die Fahrt über den See mit dem Dampfer so ziemlich die schnarchigste ihre Art sein. Die war vorher schon nix, ist durch den Umbau aber weder auf noch abgewertet worden. Aber im Nebel über den See zu fahren, hatte zugegeben etwas.
Anstehen Erlaubt
Normalerweise bin ich eher so der Typ, der lange Ansteh-Orgien an den Attraktionen vermeidet, da ich eh so oft im Park bin und es mir lieber ist, möglichst viele Fahrgeschäfte an einem Tag in Angriff zu nehmen. Wenn man aber 3 Monate lang keinen Can Can Coaster oder andere Achterbahnen im Park gefahren ist, machen sich langsam aber sicher Entzugserscheinungen breit, daher schaute ich heute nicht wirklich auf die Wartezeiten, sondern bin einfach das gefahren, wozu ich gerade Bock hatte.
Alpenexpress bei 20 Minuten Wartezeit mache ich normalerweise nicht. Aber heute direkt mal eine Ausnahme gemacht und mir einfach die Zeit genommen. Und die Warterei hat sich gelohnt, denn der Alpenexpress macht einfach Laune. Zwar war heute an den Achterbahnen generell mit erhöhter Wartezeit zu rechnen, dafür kann man bei den Wasserattraktionen im Herbst häufig einfach durchlaufen. Sprich, man holt die Zeit dadurch auch wieder rein. Wildwasserbahn hatte genau gar keine Wartezeit.
Danach ging es mit der Panoramabahn von Spanien nach Russland und dann zu Fuß über Holland nach Skandinavien. Typische Europa-Park Sprache. In Holland legte ich noch einen Zwischenstopp beim Fliegenden Holländer ein, einfach um den Count zu bekommen und danach holte ich mir ohne Wartezeit beim Fjord Rafting die nächste Dusche ab.
Lass die Sonne rein
Langsam wichen die Nebelschwaden und die Sonne kam immer mehr durch. Der Himmel über Rust zeigte sich wieder von seiner allen besten Seite und so stand einem goldenen Oktober Tag nichts mehr im Wege. Für mich ging da schon die Rechnerei los, hatte ich mir Showmäßig heute doch zum ersten Mal den Sultan vorgenommen, aber aufgrund der Wartezeiten bei einigen Attraktionen musste ich es nun etwas langsamer angehen lassen.
So ging ich vom Fjord Rafting zurück nach Luxemburg um mit der Monorail über den Park nach Island zu fahren. Und gerade in dieser Jahreszeit ist die Fahrt mit der Monorail einfach total schön. Die Bäume, deren Blätter sich langsam gelb färben bieten zwischen der ganzen Halloween-Dekoration die perfekte Kulisse für stylische Herbst-Fotos.
In Island drehte ich meine Runde mit den Whale Adventure Booten, bevor ich mal wieder minutenlang vor Wodan rumstand und wieder mit mir kämpfen musste. Eines Tages werde ich dich knacken. Noch nicht heute oder morgen, aber irgendwann bist Du fällig, du Biest!
Durch die Fischergasse ging es dann von Island nach Portugal, wo ich zwei hübsche neue Halloween-Figuren am Supersplash entdeckte. Keine Ahnung, ob die schon im Vorjahr da rumsaßen, aber die sind richtig hübsch geworden.
Die Karawane zieht weiter …
Ein paar Minuten kam ich da zu früh in Spanien an, so dass noch Zeit war, für eine flotte Wildwasserbahn Runde. Die kann man immer einschieben und es ist vollkommen gleich, ob ich die Bahn schon gefahren bin und es ist mir auch egal, ob ich sie später nochmal fahren würde. Wildwasserbahn geht immer 🙂
Dann war es endlich so weit für die Show Die Rückkehr des Sultans in der Arena in Spanien. Dürfte schon weit über 20 Jahren her sein, dass ich das letzte Mal eine Show in der Arena gesehen habe. Erinnerung hab ich jedenfalls keine.
Die Show selbst hat mir gut gefallen. Die Kostüme waren ganz nett, die Kämpfe witzig und der Sultan-Darsteller absolut zum Schießen, denn der sorgte mit seinen Gags doch für den ein oder anderen herzlichen Lacher. Auch die Stunts auf den Pferden waren beeindruckend, keine Frage. Vor allem wenn die Pferde über die Tribüne ritten. In wie fern das Ganze tierschutzmäßig in Ordnung geht, vermag ich nicht zu beurteilen, dazu hab ich zu wenig Ahnung von Pferdehaltung. Mein persönliches Highlight war aber das Kamel. Oder war es ein Dromedar? Keine Ahnung. Aber ich mag die Viecher einfach, die sehen immer so aus, als hätten sie den ganzen Tag feinstes Gras geraucht. Und die hübschen Tänzerinnen waren natürlich auch nicht zu verachten.
Nach der Show noch einen kleinen Abstecher in die Zauberwelt der Diamanten gemacht und dann war es auch höchste Zeit, den vorderen Teil des Europa-Parks in Angriff zu nehmen.
Action angesagt!
Okay, nun keine Ausreden mehr. Nach Shows, gemütlichen Rundfahrten und einigen Spaziergang-Einlagen durch den schönen Park bei inzwischen traumhaften Kaiserwetter war es nun aller höchste Eisenbahn, für etwas Adrenalin und etwas Action. Scheiß auf Wartezeiten, wir lassen es mal so richtig krachen.
Den Anfang machte Poseidon. 20 Minuten Wartezeit für Oktober ist recht außergewöhnlich, aber das sollte nicht weiter stören. Zum einen ist die Queue-Line von Poseidon wirklich toll und zum anderen rockt die Bahn einfach und liefert sich bei mir stets einen würdigen Kampf mit dem Can Can Coaster um die beste Fahrt des Tages. Und Poseidon legte schon mal gut vor.
Auf Poseidon folgte Pegasus. Meine Hass/Liebe. Die Kinderachterbahn, die gut losgeht, deren beiden Helix-Kurven ich aber partout nicht vertrage, da die mir komplett auf den Magen drücken. Wartezeit bei Pegasus knapp 15 Minuten mit einkalkulierter Übelkeit, aber was tut man nicht alles für einen weiteren Achterbahn Count.
War aber kein Problem, denn beim Can Can Coaster war die Wartezeit 40 Minuten, blieb also genügend Zeit für meinem Magen sich von den Pegasus-Strapazen wieder zu erholen. Wartezeittechnisch dürfte das für mich ein neuer Rekord gewesen sein. Aber wie schon erwähnt, mich stört das nicht mehr unbedingt. Zumindest bei Attraktionen wie Can Can Coaster, welche die Warterei auch wirklich wert sind.
Wer hat denn nun das interne Duell für den besten Ride des Tages gewonnen? Poseidon oder Can Can Coaster? Ehrlich, keinen blassen Schimmer mehr. Die Fahrten sind einfach viel zu lange her. Aufgrund des herrlichen Wetters und der Anzahl der Fotos die ich gemacht habe, würde ich auf Poseidon tippen, aber festlegen möchte ich mich nicht. Pegasus war es definitiv nicht 😛
Klassische Entspannung
Mein Adrenalin-Pegel war durch die Action nun inzwischen wieder auf ein gesundes Maß zurück gesunken und so war es Zeit für die klassischen Themenfahrten und Dark-Rides im vorderen Teil des Parkes und da gibt es ja so einiges zu fahren.
Auf Can Can Coaster folgt Madame Freudenreich. Ein unbeschriebenes Gesetz sicher, aber irgendwie auch eine Tatsache, die sich nicht leugnen lässt. Ich müsste mal eine Statistik machen, wie häufig ich die LSD-Dinos direkt im Anschluss an Can Can Coaster gefahren bin.
Es folgte Bella Bimba und das gute alte Geisterschloss in Italien. Auch eine klassische Darkride-Kombination die ich häufig im Doppelpark mitnehme. Außergewöhnlich hier höchstens die Tatsache, dass ich die Bahnen in der Mitte des Tages und nicht zu Beginn oder am Ende fahre.
Mein persönlicher Favorit im Park, wenn es um entspannende Fahrten geht ist und bleibt die Elfenfahrt. Vor allem, weil die Bahn sich zu jedes Jahreszeit in einem anderen Gewand präsentiert. Inzwischen alles recht herbstlich dekoriert und trotzdem noch traumhaft schön und grün, bietet das Gesamtpaket zusammen mit der einlullernden Musik die ultimative Entspannung. Da kann sich Frau Josie mal eine ordentliche Scheibe voll abschneiden.
Sag mir wo das Spices ist …
Langsam bekam ich Hunger und ich hatte so richtig schön Appetit auf Indisch im Spices. Ich bin ja bereits am Vormittag dran vorbei gelaufen und hatte gesehen, dass es an diesem Tag geöffnet hat. Die Ernüchterung folgte dann aber prompt, da das Spices an diesem Tag trotz hohen Besucheraufkommens bereits um 15:30 seine Pforten bereits wieder geschlossen hatte. Hallo? Geht’s noch? Warum? Ich hab da einfach kein Glück. Bei meinen ersten Besuchen in diesem Jahr hatte es gar nicht erst geöffnet und nun schließt es um halb vier schon wieder. Arghs.
Was nun? Als Alternative blieb noch das Fjord Restaurant, aber das hatte ebenfalls geschlossen, sowie das Foodloop. Dann also doch wieder Food Loop. Gefühlt zum 100.Mal in den letzten drei Jahren. Aber was soll ich sagen? Der Halloween-Lachs schmeckte wirklich vorzüglich. Normalerweise bin ich froh, wenn man die Speisen in den Restaurants halbwegs essen kann, von gutem Essen wage ich gar nicht mehr zu träumen. Aber der Halloween-Lachs mit Kürbiskernen hat mich wirklich überzeugt. Nach all den Jahren Europa-Park habe ich endlich mal was richtig Gutes in den Restaurants gegessen. Chapeau!
Nach dem Essen ist vor dem Rafting. Und da ich während des Hallowinters und des Winterzaubers auf das Rafting verzichten muss, war es an der Zeit mich gebührend davon zu verabschieden. Also ab in die letzte Runde Fjord Rafting vor der Winterpause. Bye Bye und CU in 2023.
The Monsters are dancing in the Park
Der Höhepunkt jedes Halloween-Besuches im Oktober ist und bleibt natürlich die schaurig schöne Parade im Zentrum des Parkes. Buntgeschmückte Wägen, zwielichtige Gestalten, kopflose Reiter und hübsche Tänzerinnen verzaubern die Besucher. Dass die Parade bei den Besuchern gut ankommt, sieht man auch daran, dass man schon rechtzeitig da sein sollte, wenn man noch einen brauchbaren Platzt an den Wegen ergattern möchte. Gut, im Dunkeln Ende Oktober mag die Parade natürlich noch stimmungsvoller sein, aber auch Anfang Oktober machen die Monsters in the Park jede Menge Laune. Außerdem gehört für mich die Musik der Halloween-Parade zu den absoluten Ohrwürmern auf den Europa-Park Soundtracks: Aus dem Grab in der Nacht steigen wir hinauf und lehren euch die Furcht ….
Nach der Halloween Party standen die Batavia Piraten und ein weiterer Josie-Versuch auf dem Programm. Zwar mag ich Josie immer noch nicht, aber gerade in der Abenddämmerung kann man dem Europa-Park See doch ein paar hübsche Fotos schießen. Dennoch hoffe ich schwer, dass der Park hier noch einmal Hand anlegt und die Bahn etwas lebhafter gestaltet. Damit meine ich nicht das neue Stationsgebäude, dass auf einigen Artworks zu sehen ist, sondern in aller erster Linie diesen vollkommen unsäglichen Dark-Ride Part und die fehlenden Animatronics.
Aufgrund der langen Wartezeiten bei einigen Attraktionen fiel die Ehrenrunde dieses Mal relativ kurz aus uns beschränkte sich auf die dritte Runde Tiroler Wildwasserbahn und die zweite Runde Alpenexpress, der in den Abendstunden wieder etwas humanere Wartezeiten mit im Gepäck hatte.
Finale
Auch das Finale fiel heute relativ kurz aus. Was fehlte denn noch großartig? Richtig, Abenteuer Atlantis. Kommt auch nicht alle Tage vor, dass ich den interaktiven Shooter als letztes in Angriff nehme. Über die Punkteausbeute legen wir dieses Mal den Mantel des Schweigens, denn mit unter 50.000 habe ich mal wieder komplett versagt. Ich muss mir einfach besser merken, wo die roten Punkte sind und diese dann auch besser treffen.
Danach schlenderte ich über den Umweg Schlosspark gemütlich zum Ausgang und saugte noch ein wenig der einzigartigen Halloween-Atmosphäre auf. Im Park gingen langsam die Lichter an, die Dämmerung brach herein. Ein langer, anstrengender aber absolut spaßiger Europa-Park Tag neigt sich dem Ende entgegen und glücklich und müde machte ich mich auf den Weg nach Hause.
Fazit
Halloween ist und bleibt für mich der Höhepunkt der Freizeitpark-Saison. Die Dekoration im Park ist klasse und die Atmosphäre einzigartig. 100.000 Kürbisse schmücken die Wege und finstere Gestalten rocken die Halloween-Parade. Ja, es ist voll im Park und ja, in der Halloween Saison ist bisweilen mehr los, als in den Sommerferien. Daher empfiehlt sich nach Möglichkeit ein Besuch zu Beginn der Halloween-Saison. Und wenn nicht gerade SC Freiburg Fan Day ist, geht die Rechnung auch auf.
Nichtsdestotrotz möchte ich irgendwann auch mal in den Herbstferien den Park besuchen, denn die Hellfire Fountains auf dem Europa Park fehlen noch auf meiner Liste und diese Bildungslücke sollte ein Europa Park Fan eines Tages endlich mal schließen.
Top 5 Attraktionen:
1. Wasserachterbahn Poseidon
2. Euro Sat Can Can Coaster
3. Tiroler Wildwasserbahn
4. Fjord Rafting
5. Alpenexpress Enzian
Attraktionen Gesamt: 24 (20)
Anzahl Schritte: 17.921
Kilometer: 13,46
Show:
Die Rückkehr des Sultans (Arena Spanien)
Halloween Parade
Essen:
Looping Restaurant „Food Loop“: Halloween Lachs